Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
mit starrem Blick. „Glaubt ihr, dass …?“
„Auf jeden Fall!“, fiel ihm Willy ins Wort. „Die suchen uns!“
„Die suchen Sie?“, fragte Antonio erstaunt. Er blieb stehen und blickte die drei vorwurfsvoll an. Weshalb suchen die nach Ihnen? Was haben Sie gemacht?“
„Keine Angst!“, versuchte Grace ihn zu beruhigen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Sie blickte ihm vertrauensvoll in die Augen. „Wir haben nichts verbrochen, ehrlich!“
„Nur etwas gefunden, was die gerne haben möchten“, fügte Jack hinzu. „Aber das dürfen die auf gar keinen Fall bekommen! Das gehört in die Hände von Wissenschaftlern. Und dafür werden wir sorgen, glauben Sie mir!“
Willy stieg aus. „Ich sehe mir die Sache mal aus der Nähe an.“
Zaghaft drückte er die Autotür mit einem leisen Klicken ins Schloss, als ob er Angst davor hätte, dass ein geräuschvolles Schließen unerwünschte Blicke auf ihn ziehen würde. Dann ging er möglichst unauffällig ins Terminal. Wortlos, mit großer Sorge erfüllt, warteten seine Freunde im Wagen. Ihre Blicke hafteten am Eingang. Die erneute Bedrohung zerrte an ihren Nerven. Nach einer Weile kam Willy mit finsterer Miene zurück. Unwillkürlich sah er sich immer wieder um, verharrte einen Moment, öffnete die Tür und stieg ein.
„Da drinnen wimmelt es nur so von Polizisten und Soldaten. Unser Flug hat übrigens zwei Stunden Verspätung, wie die meisten anderen auch. Die Passagiere stehen zusammengepfercht wie eine Herde Schafe. Wahrscheinlich werden alle sorgfältig unter die Lupe genommen, vor allem aber ihr Gepäck. Die wissen genau, dass jemand mit diesem Teil verschwinden will. Nur gut, dass die nicht wissen, worum es sich dabei handelt, geschweige denn, wie es aussieht.“
„Und wenn sie die Eingeborenen verhört haben? Vielleicht haben sie nicht dicht gehalten!“
Jack schüttelte den Kopf.
„Keine Angst! Die konnten die Scheibe nicht sehen.“
„Was machen wir jetzt?“, fragte Grace, während sie zum Eingang des Terminals starrte. Ihr Tonfall ließ die enorme Unruhe erahnen, die ihren Körper durchzog. Schlagartig wandte sie ihren Blick zu Jack.
„Was sollen wir schon machen?“, meinte der. „Die Scheibe ist gut getarnt. Ich glaube nicht, dass wir etwas zu befürchten haben.“
„Die Scheibe schon!“, entgegnete Willy und schickte dabei Jack einen besorgten Blick entgegen. „Aber was ist mit den Fotos? Und dem Film, den du aufgenommen hast?“
Jack wurde kreidebleich. „Verdammt, daran habe ich nicht gedacht!“
„Eben! Fahren Sie los, zurück in die Stadt!“, wies er Antonio an. „Schnell!“
Antonio war durch die Situation wie vor den Kopf gestoßen und befolgte die Aufforderung ohne weitere Fragen. Er wirkte sehr nervös. Das Lenkrad mit zittrigen Händen krampfhaft umklammert, wollte er sich in den fließenden Verkehr einordnen und hätte dabei um ein Haar einen Unfall verursacht. Hupend und wild gestikulierend fuhr der Kontrahent an ihnen vorbei.
„Reißen Sie sich zusammen!“, warf Grace ihm mürrisch entgegen. „Wir dürfen jetzt unter keinen Umständen auffallen! Die suchen zwar nach einem Gegenstand, wissen aber weder, wie der aussieht, noch, dass wir den haben. Verstehen Sie das?“
Antonio nickte.
„Also beruhigen Sie sich bitte, Sie haben nichts zu befürchten!“
„Schon gut“, antwortete er kleinlaut. „Ich dachte nur an meinen Job und meine Kinder. Ich brauche diese Arbeit, deshalb bin ich so aufgeregt.“
„Das kann ich verstehen, aber Sie müssen sich wirklich keine Sorgen machen!“
Willy sah nachdenklich nach unten, die Stirn auf seine Hand gestützt. Er dachte nach. Dann wandte er sich an Jack.
„Dein Camcorder sieht ziemlich neu aus, wie ich gesehen habe. Zeichnet der auf DVD oder Festplatte?“
„Festplatte, 120 Gigabyte. Wieso?“
„Oh Mann, haben wir ein Glück!“
„Glück? Ich verstehe nicht.“
„Das erkläre ich dir später.“
Er beugte sich nach vorne zu Antonio. Eine Frage, haben Sie einen Computer zu Hause?“
Antonio blickte über seine Schulter. „Ich nicht, aber meine drei ältesten Kinder. Wieso fragen Sie?“
„Weil ich ganz schnell einen brauche. Ich muss was erledigen. Könnte ich vielleicht …?“
„Natürlich! Wenn Sie das wünschen? Jetzt gleich?“
„Ja, fahren Sie uns bitte zu Ihrer Wohnung! Ist das weit von hier?“
„Nein, nur ein paar Straßen. Wir sind schnell da.“
Grace sah Willy argwöhnisch an. „Was hast du vor?“
„Ich werde versuchen, die
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