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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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erschien überraschend gelassen.
    „Du hast wirklich nichts übersehen?“, fragte ihn Grace.
    „Mach dir keine Gedanken! Vielleicht wird alles einfacher, als du denkst.“
    „Bei deiner Zuversicht habe ich das Gefühl, als ob du uns etwas verheimlichen würdest.“
    Willy zog kurz die Augenbrauen hoch.
    „Vertrau mir einfach!“

Kapitel 17

Falsche Fährte

    Auffällig viele Polizeistreifen, die immer wieder auf einer der mehrspurigen Einbahnstraßen zu sehen waren, schürten ein Gefühl von Unsicherheit in Grace. Den Türgriff krampfhaft umklammert, sah sie ihrem Schicksal mit gemischten Gefühlen entgegen, als sie sich langsam dem Flughafen näherten. Ihr Herz raste. Sie ging die bevorstehende Konfrontation immer wieder im Kopf durch, um auf eventuelle Fragen eine passende Antwort parat zu haben.
    Antonio parkte in der Taxizone nicht weit vom Eingang des Terminals entfernt. Die vier stiegen aus und holten ihr Gepäck aus dem Kofferraum. Willy zog einen Umschlag aus seiner Jackentasche und überreichte ihn Antonio.
    „Was ist das, Señor?“
    „Das ist ein kleines Dankeschön für die Benutzung ihres Computers“, antwortete Willy. „Ohne den wären wir aufgeschmissen gewesen. Aber erst öffnen, wenn Sie wieder zu Hause sind! Okay?“
    „Si, Señor. Und vielen Dank. Auf Wiedersehen.“
    Grace und Jack drückten ihm die Hand und machten sich mit Willy auf den Weg zum Check-in. Es erschien ihnen wie eine halbe Ewigkeit, bis sie endlich an die Reihe kamen. Der Zeitpunkt der Taschenkontrolle rückte immer näher, und die Nervosität spitzte sich zu. Plötzlich zuckte Grace zusammen und starrte Willy schockiert an.
    „Das Medaillon! Wo ist das Medaillon?“
    Willy hielt seinen Zeigefinger vor den Mund und rückte ganz nahe zu Grace.
    „Das ist weg. Also keine Angst!“
    „Weg? Wo denn?“, flüsterte sie und sah ihn dabei mit großen Augen an.
    „Das erkläre ich euch später. Okay? Ist jetzt weder der richtige Zeitpunkt noch der geeignete Ort.“ Er schaute sich dabei nach allen Seiten um.
    Sie hatten nur noch wenige Reisende vor sich, als ihnen zwei Männer auffielen, die so gar nicht ins Bild der Gepäckkontrolle passten. Sie waren nicht nur anders gekleidet als die Angestellten des Flughafens, sie ließen auch eine außerordentliche Neugier erkennen. Ausgestattet mit Laptop und Headset nahmen sie alle Personen und Gepäckstücke akribisch unter die Lupe.
    Grace’ Herz schlug bis zum Hals, als sie an die Reihe kam. Sie nahm all ihren Mut zusammen, um ihre Aufregung nicht nach außen dringen zu lassen.
    „Ihren Pass bitte!“, sagte einer der Männer im dunklen Anzug und streckte ihr seine Hand entgegen. Sein durchdringender Blick machte ihr Angst. Er musterte sie von oben bis unten.
    Grace sah ihn verwundert an. „Weshalb das denn? Den habe ich doch schon beim Einchecken gezeigt.“
    „Das ist mir klar. Ich muss Sie aber trotzdem darum bitten!“
    Grace folgte der Anweisung des Beamten. „Okay, geht in Ordnung.“
    Sie holte ihn aus dem Außenfach ihrer Reisetasche und übergab ihn dem Mann. Der drehte sich um und reichte den Pass an seinen Kollegen am Laptop weiter. Während die Personalien überprüft wurden, untersuchte er die Reisetasche und schob sie anschließend zum Durchleuchten weiter.
    Als Nächster war Jack an der Reihe. Er hielt seine Papiere schon in der Hand und legte sie auf das Transportband. Sein Gegenüber nahm sie an sich, doch die Aufmerksamkeit des Beamten konzentrierte sich viel mehr auf Jacks Fototasche. Plötzlich lehnte sich sein Kollege in seinem Sessel zurück und schaute an ihm vorbei.
    „Miss McClary, Sie sind Journalistin?“
    Grace durchzuckte es wie ein Blitz.
    „Ja, das bin ich. Wieso?“
    „Darf ich fragen, was Sie in Argentinien zu erledigen hatten?“
    „Wir arbeiten an einer Reportage über den Klimawandel. Die Luftverschmutzung in Córdoba ist für eine Stadt dieser Größe überdurchschnittlich hoch. Wir waren hier, um die Ursachen dafür zu recherchieren.“
    „Sie waren also beruflich hier. Können Sie mir bitte sagen, was Sie bei einer Agentur und einer Fluggesellschaft zu erledigen hatten?“
    Grace war überrumpelt. Mit dieser Offenlegung ihrer Tätigkeiten hätte sie niemals gerechnet. Sie musste schnell überlegen. Mit einem gekünstelten Husten versuchte sie, einige Sekunden Zeit zu gewinnen. Geistesgegenwärtig ergriff Jack das Wort. „Wir brauchten einen ortskundigen Fremdenführer und haben einen Rundflug über die Stadt gebucht. Aber woher

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