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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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schüttelte verzweifelt den Kopf. »Es ist sehr schwierig. Es tut mir leid.«
    »Lass dir Zeit. Wir haben keine Eile.«
    »Ich habe euch im Stich gelassen. Hätte mich zusammenreißen müssen.«
    Svetlana spürte, wie sie von Großherzigkeit erfüllt wurde, als all ihre Meinungsverschiedenheiten plötzlich vergessen waren. »Du hast uns keine Schwierigkeiten bereitet, Craig. Es ist schön, dass du wieder bei uns bist.«
    »Ich bin auch froh«, sagte er aufrichtig. Er ließ sich wieder auf den Stuhl sinken und zeigte auf das ordentlich gemachte Bett. »Setz dich. Bitte.«
    Svetlana setzte sich aufs Bett. »Dir geht es gut, Craig – viel besser, als Ryan mir gegenüber angedeutet hat.«
    »Ryan ist sehr freundlich.«
    »Er hat dich nie aufgegeben.«
    »Du auch nicht.«
    Sie wandte den Blick ab und hoffte, dass er ihren schuldbewussten Ausdruck nicht bemerkte. In Wirklichkeit hatte sie ihn schon vor langer Zeit aufgegeben. Sie hatte ihn jahrelang nicht besucht und Axfords alles andere als optimistischen Berichten irgendwann kaum noch Aufmerksamkeit geschenkt. Bei ihrem letzten Besuch hatte sie sich mit einem Blick durchs Fenster begnügt.
    »Ich bin froh, dass du durchgehalten hast«, sagte sie.
    Während des Gesprächs entwickelte er immer mehr Selbstsicherheit. »Deine Worte bedeuten mir sehr viel. Ich weiß, dass du geglaubt hast, ich hätte sie nicht wahrgenommen … aber ich habe sie gehört.«
    »Das ist gut«, sagte sie, obwohl sie wusste, dass sie bei ihren Besuchen kaum etwas zu ihm gesagt hatte. Axford hatte sie jedes Mal darauf hingewiesen, wie sinnlos es war, und sie hatte nie an seinem Urteil gezweifelt.
    »Als du gesagt hast, dass ich für dich immer noch ein feiner Kerl bin … dass ich jederzeit zu euch zurückkommen kann …«
    »Ja?«, sagte Svetlana und fragte sich, was sein Geist alles während der langen Jahre des Exils von der Realität ausgebrütet haben mochte.
    »Es hat mir geholfen. Es hat mich erreicht. Es hat mir etwas gegeben, woran ich mich festhalten konnte, das mir den Weg gezeigt hat.«
    »Das freut mich«, sagte sie.
    »Ich bin immer noch nicht für die Welt bereit. Aber das siehst du wahrscheinlich selbst.«
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Du stehst noch am Anfang, wie Ryan gesagt hat.«
    »Aber ich werde es schaffen. Das weiß ich. Nachdem ich schon so weit gekommen bin … werde ich nicht mehr zurückgehen.« In seinen Worten lag eine absolute Gewissheit, die sie erstaunte. »Diesmal werde ich es schaffen. Eines Tages – jetzt noch nicht, vielleicht auch noch nicht in diesem Jahr – will ich etwas Nützliches leisten. Ich will meine Schuld an Crabtree zurückzahlen.«
    »Du bist uns nichts schuldig«, sagte sie.
    »Ich weiß, wie schwer es da draußen ist. Ich habe von Todesfällen gehört, von Selbstmorden. Ihr hättet mich sterben lassen können. Das wäre für alle einfacher gewesen, nicht wahr? Ein Mund weniger, der gefüttert werden will. Zwei Lungen weniger, die gefüllt werden wollen. Ein Körper weniger, der es warm haben will.«
    »So sind wir nicht, Craig.« Sie bemerkte, dass seine Hände zitterten.
    »Die Firma hat mir mein Leben genommen. Meine Würde. Ich habe meine ganze verdammte Seele in DeepShaft investiert. Und auch die haben sie mir genommen. Ich werde nie alles zurückbekommen, was sie mir gestohlen haben, aber mit eurer Hilfe kann ich wenigstens einen Anfang machen.«
    »Was möchtest du tun?«
    »Ich möchte dienen«, sagte er. »Damit ihr mir verzeihen könnt.«
     
    Als sie alle Flextops an die Wand gepappt hatte, trat Svetlana zurück und beobachtete, wie sich die Kinder vergnügten. Sie befanden sich in einem abgetrennten Teil der Sporthalle, einem der größten bewohnbaren Räume an Bord des alten Schiffs. Bunte Papierwimpel erstreckten sich in schiefen Bögen von einer Wand zur anderen, straff gezogen von der Zentrifugalgravitation des rotierenden Raums. Ballons schwebten in Trauben umher und prallten gegen die Abluftschächte. Manche waren zu Formen verdreht worden, die entfernt an Tiere erinnerten, andere waren bereits geplatzt, zum Entzücken einiger Kinder und zur Bestürzung anderer. Wang, der die Wimpel und die Ballons hergestellt hatte, war überredet worden, lange genug zu bleiben, um die Entscheidung in einem Malwettbewerb zu treffen. Aber inzwischen war er wieder gegangen und zu seiner Arbeit am Schmiedekessel zurückgekehrt. Svetlana hoffte, dass er noch einmal zurückkehrte, wenigstens für die besondere Überraschung, die sie den

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