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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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über seine Störung beschweren.
    Takahashi schnitt ihr mit erhobener Hand das Wort ab. »Falls einem Mann, der bis vor kurzem tot war, ein Wunsch gewährt werden darf, soll es dieser sein. Ich bedaure diese Fehde, das Zerwürfnis, das politische Schisma oder wie auch immer man es nennen will. Noch mehr bedaure ich, dass zwei frühere Freundinnen nicht einmal ›Hallo‹ zueinander sagen können, wenn sie sich im selben Raum befinden. Es wird Zeit, etwas dagegen zu tun, bevor uns allen dadurch die Partylaune verdorben wird.«
    »Das war eine schlechte Idee«, befand Svetlana, ohne Bella anzusehen.
    »Das sehe ich genauso«, erwiderte Bella. Ihr Gesicht war stark gerötet, obwohl sie während des Abends nur wenig getrunken hatte. »Mike, ich weiß, dass du es gut meinst, aber hier geht es um mehr als einen Sandkastenstreit, den man mit etwas Zauberstaub und guten Absichten beilegen könnte.«
    Takahashi nahm einen Schluck von seinem Glas. »Gut. Aber nur mal interessehalber gefragt: Wie lange habt ihr beiden vor, diesen Groll zu pflegen? Weitere fünfzig Jahre? Ein ganzes Jahrhundert? Oder werdet ihr dann erst richtig anfangen?«
    »Es gibt keinen Groll«, sagte Bella. Ihr war unangenehm bewusst, dass McKinley das alles mitbekam.
    Takahashi wandte sich an Svetlana. »Ich habe vor einer Weile mit Bella gesprochen. Sie hat zugegeben, dass du offenbar gute Gründe hattest, das Schiff zu übernehmen. Sie hat einen Fehler begangen, einen schweren Fehler, als sie deine Warnungen nicht ernst genommen hat. Das streitet sie keineswegs ab.«
    »Ein Fehler bleibt ein Fehler«, entgegnete Svetlana, deren Lippen sich kaum bewegten.
    »Was sie freimütig eingesteht. Aber wenn man bedenkt, in welcher Situation sich die Rockhopper damals befunden hat, kannst du dann ehrlicherweise abstreiten, dass es vielleicht genau die richtige Entscheidung war, das Schiff unbedingt in die Nähe von Janus zu bringen?«
    »Es bleibt trotzdem ein Fehler«, sagte Svetlana.
    Erneut hob Takahashi die Hand. »Das ist noch nicht alles, Svieta. Als ich mit Bella sprach, war sie – wie soll ich es ausdrücken? – nicht ohne Anerkennung für die Art und Weise, wie du Crabtree geführt hast.«
    Er forderte Bella mit einem Blick auf, das Gesagte zu bestätigen. Wieder errötete sie, denn dies war eine klare Lüge, was Takahashi zweifellos wusste. Doch insgeheim und widerstrebend hätte sie es vielleicht wirklich so ausgedrückt.
    »Wir alle haben unser Bestes getan«, sagte Svetlana und sah Bella zum ersten Mal direkt an.
    Bella ging tief in sich und suchte nach einer möglichst netten Erwiderung. »Es kann nicht einfach gewesen sein. Schon gar nicht in den ersten paar Jahren, bevor die Energie aus dem Schlund floss.«
    »Wir haben durchgehalten«, sagte Svetlana angespannt.
    »Dazu war eine gute Führung nötig.«
    Svetlana sah Bella an, wich ihrem Blick nicht aus und nickte knapp. Die Geste war sehr unterkühlt und diplomatisch, aber es war mehr, als Bella erwartet hatte. »Danke«, sagte Svetlana fast lautlos.
    Takahashis Augen glänzten im Laternenlicht. »Auf der anderen Seite gibt Svetlana zu, dass deine Führung sehr kompetent war, seit du nach Crabtree zurückgekehrt bist. Wie du mit den Symbolisten umgegangen bist, war ein Paradebeispiel für Taktgefühl und Zurückhaltung.« Er warf Svetlana einen Blick zu. »Nicht wahr?«
    »Du hast es ganz gut gemacht«, sagte sie nach kurzem Zögern.
    »Svetlana hat außerdem ein gewisses Maß an Lob vorgebracht, wie du darauf verzichtet hast, deine früheren Gegner in die Verbannung zu schicken. Statt dich mit kleinlichen Bestrafungen aufzuhalten, hast du dem Wohl der Kolonie oberste Priorität eingeräumt.«
    »Trotzdem hat Bella uns an den Rand gedrängt«, sagte Svetlana.
    »Das war ihr gutes Recht. Aber mir ist nicht entgangen, dass sie dich zum heutigen Abend eingeladen hat.«
    »Scheint so.«
    Bella gab sich einen Ruck. »Ich dachte mir, dass du Mike gerne wiedersehen würdest. Aber jetzt frage ich mich, warum ich ihn zu dieser Party eingeladen habe.«
    »Ja«, sagte Svetlana und richtete einen giftigen Blick auf Takahashi. »Es hätte uns beiden einige peinliche Momente erspart, wenn du darauf verzichtet hättest.«
    Takahashi nickte mit einem bedauernden Lächeln. »Ja, ohne meine Einmischung hättet ihr beiden euer Vermeidungsspiel fortsetzen können, wohingegen ihr euch jetzt schon seit fünf Minuten gegenübersteht, ohne dass ein einziger Tropfen Blut vergossen wurde. Tut mir leid, aber dort, wo ich

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