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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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McKinley.«
    »Na gut«, sagte Svetlana unbehaglich, als würde sie Bella immer noch nicht recht über den Weg trauen.
    Svetlana hatte nichts in der Hand. »Möchtest du etwas trinken?«, fragte Bella. »Ich würde dir ja eine Zigarette anbieten, aber soweit ich mich erinnere, rauchst du nicht.«
    »Gut, ich nehme einen Drink«, sagte Svetlana.
    Bella rief mit einem Fingerschnippen den nächsten Roboter herbei. »Bedienung!«

 
Neunundzwanzig
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    Die Musik und die Laternen waren gedämpft. Sie saßen in der zunehmenden Stille, während sich die Feier ihrem natürlichen Ende zuneigte. McKinley und Takahashi waren in den Wald davonspaziert und hatten Bella und Svetlana miteinander allein gelassen. Die paar noch übrigen Partygäste beobachteten sie verstohlen. Allen musste die Bedeutung dieser Begegnung klar sein.
    Allmählich hatte sich die Stimmung zwischen ihnen etwas entkrampft, auch wenn man noch nicht von einem entspannten Zustand sprechen konnte. Bella achtete sehr genau auf jede Nuance jedes Wortes, das zwischen Svetlana und ihr fiel. Aber sie waren zumindest imstande, ein Gespräch zu führen, das auf einen unbeteiligten Zuhörer einigermaßen normal gewirkt hätte.
    »Gelegentlich erfahre ich dieses und jenes von Emily«, sagte Svetlana. »Ich weiß, dass sie eigentlich nicht über ihre Arbeit reden soll, aber ich kann sehr hartnäckig sein.«
    »Das überrascht mich nicht«, sagte Bella. Sofort korrigierte sie sich. »Dass es dich interessieren würde, meine ich. Manchmal denke ich, sie sollte alle ihre Ergebnisse und Spekulationen sofort veröffentlichen, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Aber dann mache ich mir Sorgen, wie wir alle damit umgehen würden.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, sagte Svetlana.
    »Im Moment ist die Situation sehr stabil und etabliert, auch wenn ich es bin, die das sagt. Aber wir wissen kaum etwas über die Aliens oder die Spica-Struktur oder unsere langfristigen Aussichten. Ich befürchte, dass unsere Gemeinschaft auseinanderbrechen könnte, falls wir von unangenehmen Tatsachen erfahren sollten.«
    »Glaubst du manchmal …« Svetlana verstummte und betrachtete ihre Hände.
    »Was?«, fragte Bella behutsam.
    »Kommt dir manchmal der Gedanke, dass wir vielleicht für immer in diesem Ding festsitzen werden? Inzwischen sind es schon fünfunddreißig Jahre, und wir haben immer noch keine Möglichkeit gefunden, wie wir hier herauskommen könnten.«
    »Das ist eine lange Zeit.«
    »Das ist es, Bella, auf jeden Fall.«
    »Aber nicht im Vergleich zu den zweihundertsechzig Jahren, die wir für den Herflug gebraucht haben. Nach dem Standpunkt der Erbauer dieses Dings stecken wir vielleicht immer noch in der Quarantänephase.«
    »Und die Perückenköpfe?«, fragte Svetlana zweifelnd. »Sind auch sie in Quarantäne?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Bella.
    »Welche Rolle spielen sie überhaupt? Und all die anderen Spezies, über die du geheime Informationen besitzt?«
    »Die Daten sind sehr spärlich. Wir wissen längst nicht so viel, wie du zu glauben scheinst.«
    »Aber du weißt, dass wir nicht die einzige Spezies in diesem Ding sind. Deshalb sind die Perückenköpfe so sehr darauf erpicht, uns davon abzuhalten, unsere Nase durch das Tor am Ende der Röhre zu stecken.«
    Bedrückt erinnerte sich Bella an McKinleys Warnung vor den Moschushunden. »Ich glaube, sie haben nur unser Wohlergehen im Sinn«, sagte sie.
    Svetlana nickte wissend. »Auf jeden Fall haben sie das Wohlergehen von irgendwem im Sinn.«
    »In all den Jahren haben wir nichts erfahren, das uns Anlass gibt, an der Vertrauenswürdigkeit der Perückenköpfe zu zweifeln.«
    »Sie waren sehr gut zu uns«, räumte Svetlana ein. »Verjüngungen, kleine Geschenke technischen und kulturellen Fortschritts. Aber das alles hat bereits uns gehört. Es war einfach nur unser gutes Recht, diese Dinge zu bekommen. Sie haben uns nichts aus ihrer eigenen Zivilisation gegeben, außer ein paar Tipps, wie wir Janus besser nutzen können.«
    »Ich denke, sie wissen am besten, was gut für uns ist.«
    Svetlanas Miene verdüsterte sich. »Ich habe in letzter Zeit sehr viel über die Zäsur nachgedacht. Kommt dir das alles nicht ziemlich merkwürdig vor?«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Dass sie so viel über uns wissen, aber nur bis zu einem ganz bestimmten Datum – und danach nichts mehr.«
    »Sie hatten nur einmal mit Menschen Kontakt«, zitierte Bella das offizielle Statement. »Bis zu diesem Punkt besitzen sie Informationen

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