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Himmlisch verliebt

Himmlisch verliebt

Titel: Himmlisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Weber
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Leben schien aus ihm ausgehaucht zu sein. Lilith lief auf Elias zu und umarmte ihn. Ihr Körper schmiegte sich eng an ihn, und dann küsste sie ihn lange und innig.
    Elias lehnte sich auf dem Schreibtischstuhl zurück und betrachtete seine Spielfigur voller Neid.
    Auch Merles Vater sah den beiden verliebten Gestalten traurig zu. „Du spürst sie nicht, oder?“, fragte er.
    Elias schüttelte den Kopf.
    „So ist es mir auch gegangen“, berichtete Merles Vater. „Hava konnte mich spüren, aber ich war im Spiel immer nur die Figur. Wir konnten uns auch dort nicht wirklich lieben.“
    Elias musste schlucken. Sein Hals verengte sich immer mehr. Lilith und er hatten in diesem Spiel also auch keine Zukunft. Der Gedanke tat so weh, dass Elias ihn kaum ertragen konnte.
    „Vorsicht!“, rief Merles Vater plötzlich und zeigte auf eine Ecke des Monitors. Jetzt erkannte Elias die Gestalt dort. Es war Talur, der Anführer der Schattenwanderer.
    „Talur!“, rief nun auch Lilith. Alina gab einen leisen Schrei von sich und klammerte sich an Lilith. Elias Spielfigur hob die Armbrust. Einen Pfeil hatte er noch. Der war für Talur bestimmt.
    Talurs Augen verengten sich. Er drückte sich an die Mauer und hob die Hände. „Tu das nicht“, sagte er. „Es hilft dir nichts. Auch wenn du mich getötet hast, hast du das Böse nicht aus der Welt geschafft. Die Schattenbrüder werden sich einen anderen Anführer suchen, es wird sich nichts ändern. Das Böse gehört zum Leben, wie das Gute auch.“
    „Lassen Sie die Finger von Alina!“, rief Lilith. „Verschwinden Sie und Ihre dunklen Mächte aus dem Krankenzimmer.“
    „Das haben wir schon getan“, versicherte Talur. „Geht zurück in eure Welt. Alina wird gleich erwachen.“
    Elias blieb misstrauisch. „Und was, wenn wir dir nicht glauben?“, rief er und richtete erneut die Armbrust auf Talur.
    „Dann kannst du mich töten“, versicherte Talur. „Ich werde hier auf dich warten.“
    In dem Moment klingelte das Handy von Merles Vater.
    Der starrte auf das Display. „Merle“, sagte er leise und nahm den Anruf an. „Ja?“
    Elias Herz klopfte laut. Er konnte Merles Stimme bis zum Ende des Zimmers hören: „Alina atmet wieder selbstständig! Und sie bewegt die Augen. Ich glaube, sie wacht gleich auf. Kannst du kommen?“
    „Ich bin sofort bei euch!“, rief der Vater zurück. Er stand auf, ging auf Elias zu und schlug ihm so fest auf die Schulter, dass Elias aufschrie. „Wir haben es geschafft!“, brüllte Merles Vater. „ Du hast es geschafft“, verbesserte er dann. „Hör zu, lass Talur laufen. Dann solltest du dich mit Lilith aus diesem Spiel verabschieden und mit ihr so schnell wie möglich ins Krankenhaus kommen.“
    Elias nickte. Er spürte plötzlich eine große Traurigkeit. Was war bloß los? Er sollte sich doch freuen, dass alles geschafft war. Aber er wusste genau, was ihm so schrecklich wehtat: der Abschied von Lilith. Er und sie hatten gehofft, in diesem Spiel zueinanderzufinden, aber ihr Wunsch, einander zu spüren, hatte sich nicht erfüllt.
    „Ich gehe dann“, sagte Merles Vater. „Danke nochmals.“ Er stand auf und ging zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um.„Ich werde das Spiel deinstallieren und vernichten“, sagte er. „Und du solltest es auch tun.“
    Elias wusste nicht, was er dazu sagen sollte.
    „Es bringt einem nicht das, was man sich wünscht“, fuhr der Vater fort. „Im Gegenteil. Es täuscht einem eine andere Wirklichkeit vor und führt dazu, dass man den Bezug zur Realität verliert.“
    Elias sagte immer noch kein Wort.
    Merles Vater nickte ihm zu. Dann verließ er das Zimmer.
    „Elias!“, rief Lilith im selben Moment.
    Sofort wandte sich Elias wieder dem Spiel zu. Lilith stand ihm gegenüber. Immer noch hatte sie die Arme um seine Schultern gelegt. Aber auch sie sah traurig aus.
    Lilith wunderte sich über sich selbst. Sie hätte erleichtert sein müssen, dass alles so gut verlaufen war. Alina war gerettet, der Drache tot, Talur hatte sich zurückgezogen. Und doch … Diese Figur vor ihr war nicht Elias. Sie war eine Spielfigur. Der Körper hier fühlte sich kühler an als der von Elias und die Bewegungen waren nicht seine. Am schlimmsten aber war der Blick. Er ging ins Leere, selbst wenn er sprach.
    „Wir müssen zurück“, sagte er jetzt und sein Blick sah noch leerer und verlorener aus als zuvor.
    „Ich weiß“, sagte Lilith.
    Alina zerrte an ihr. „Komm!“, drängte sie.
    Lilith wusste, das kleine Mädchen

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