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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Sarah.
    »Das ist doch schon Stunden her«, erwiderte Conner.
    »Eine Stunde.«
    »Aber ich habe Hunger.«
    »Iß die restlichen Bohnen, spül den Topf und setz neue ...«
    »... Bohnen zum Einweichen auf«, unterbrach er sie, während er die wohlbekannten Anweisungen herunterleierte. »Herrgott noch mal, man sollte meinen, ich läge immer noch in den Windeln oder so was. Ich weiß, wie man Bohnen zubereitet!«
    »Ach, wirklich? Glaubst du, sie wachsen in schmutzigen Töpfen? Ist das der Grund, weshalb ich gestern mitten in der Nacht noch den Topf spülen und das Abendessen für heute vorbereiten mußte?«
    Conners Lippen wurden schmal.
    Sarah bereute ihre scharfen Worte im selben Moment, in dem sie sie ausgesprochen hatte. Seufzend fragte sie sich, wie geplagte Eltern es schafften, sich zu beherrschen und nicht jedesmal aus der Haut zu fahren. Im einen Moment benahm Conner sich so verantwortungsbewußt wie ein erwachsener Mann, im nächsten war er schlimmer als ein Zweijähriger.
    Dennoch war es von lebenswichtiger Bedeutung, daß sie sich auf ihn verlassen konnte.
    Im Grunde ist es ihm gegenüber nicht fair, dachte sie. Er ist ja noch ein halbes Kind.
    »Tut mir leid«, sagte sie zerknirscht. »Du warst die halbe Nacht auf den Beinen, um Wache zu halten.«
    Conner sagte nichts, sondern kratzte nur den letzten Rest Bohnen auf einen Teller. Er wußte, daß er im Unrecht war. Er hätte die Bohnen aufsetzen sollen, selbst als er sich vor Müdigkeit und Schlafmangel kaum noch auf den Füßen hatte halten können. Aber er hatte es schlicht und einfach vergessen.
    »Ich werd’s nicht wieder vergessen«, murmelte er.
    »Ist schon in Ordnung.«
    »Nein, isses nich’.«
    »Ist es nicht«, korrigierte sie ihn automatisch.
    »Ist es nicht. Zum Teufel, welchen Unterschied macht das schon? Ich werde auf keine teure Schule im Osten gehen! Auf überhaupt keine Schule!«
    »Doch, das wirst du. Sobald ich den Schatz gefunden habe.«
    »Bevor das passiert, werden wir alle so tot wie die Blumen vom letzten Jahr sein. Außerdem will ich nicht zur Schule gehen.«
    »Ich werde das Silber finden«, erwiderte sie energisch. »Und du wirst gehen.«
    Conner hörte die Beharrlichkeit in der Stimme seiner Schwester und wechselte das Thema. Jedesmal, wenn sie über seinen Mangel an offizieller Schulbildung sprachen, kam es zu einem Streit zwischen ihnen. Und je älter er wurde, desto erbitterter wurden die Auseinandersetzungen.
    Er wollte seine Schwester nicht kränken, aber er hatte nicht die Absicht, wieder in den Osten zu gehen und sie zurückzulassen, um sich allein durchzuschlagen. Sie würde niemals zugeben, daß sie ihn brauchte, aber genauso war es.
    Er marschierte in die Nacht hinaus, um den Kochtopf im Bach auszuspülen.
    Das leise Flüstern von Ziegenhaar, das zu Garn gesponnen wurde, erfüllte die Stille des Hauses. Sarah arbeitete schnell und geschickt, während sie versuchte, nicht an die Zukunft zu denken.
    Es war unmöglich.
    Conner wächst zu schnell heran.
    Obwohl sie eher gestorben wäre, als es zuzugeben, hatte sie Angst,
    daß sie das spanische Silber nicht mehr rechtzeitig finden würde, um ihren jungen Bruder vor dem unsteten, heimatlosen Leben zu bewahren, das zu vielen Männern im Westen beschieden war.
    Und jetzt muß ich mir auch noch Sorgen wegen dieser Culpeppers und Moodys Bande machen. Als oh ich nicht schon genug Probleme hätte!
    Sie biß sich auf die Unterlippe und fuhr ohne Pause zu spinnen fort.
    Ich verbringe soviel Zeit damit, über meine Schulter zu blicken, daß ich das Silber wahrscheinlich nur dann finden werde, wenn ich auf dem Weg zum Abort zufällig darüber stolpere.
    Das nächste Mal, wenn ich hinausreite, werde ich es in dem Gebiet nördlich und westlich der Ranch versuchen. Man trifft in der Gegend nur sehr selten auf Banditen. Weil es für sie dort nichts zu holen gibt. In den meisten Canyons gibt es weder Wasser noch Gras für die Pferde noch Jagdmöglichkeiten.
    Und auch kein Silber. Noch nicht.
    Aber ich werde es finden.
    Ich muß einfach.
    Trotz ihrer trostlosen Gedanken hielten ihre Finger niemals in ihrer Arbeit inne. Die letzte Jacke, die Lola für Conner gewebt hatte, war ihm schon wieder viel zu kurz in den Ärmeln. Und es war kein Geld da, um eine neue für ihn zu kaufen.
    Spinnen und weben, spinnen und weben, dachte sie. Gott, ich wünschte, alles im Leben wäre so einfach.
    Sie wußte, daß es das nicht war. Andererseits kam beim Spinnen und Weben zumindest ein greifbares Ergebnis

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