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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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sie die Decke über seinen Beinen zurückschlug und seinen gesamten Unterkörper bis zum Bauchnabel entblößte.
    »Verdammte Pest!« fluchte er.
    Hastig griff er mit einer Hand hinunter und zog die Decke wieder über seine Blöße.
    Sarah war zu überrascht, um ihn daran zu hindern.
    »Schwester?« rief Conner schlaftrunken.
    »Schlaf weiter«, sagte sie ruhig. »Es ist nur Case, der sich im Bett herumwirft.«
    »Brauchst du Hilfe? Soll ich ihn festhalten, während du seine Verbände wechselst?«
    Sie blickte Case an und zog ihre zimtbraunen Augenbrauen in einer stummen Frage hoch.
    »Also, was ist nun?« sagte sie leise.
    Cases Augen weiteten sich erschrocken. Er war gerade dahintergekommen, daß es keinen Zentimeter seines Körpers gab, den Sarah Kennedy noch nicht gesehen hatte.
    Splitterfasernackt.
    Schamröte brannte auf seinen Wangenknochen über seinem wochenalten Bart. Schweigend zog er seine Hand von der Decke zurück.
    »Danke, Conner, aber ich komme schon allein zurecht«, sagte Sarah in neutralem Tonfall. »Schlaf du lieber weiter. Du mußt Ute in ein paar Stunden ablösen.«
    Ihr Bruder murmelte etwas Unverständliches vor sich hin und glitt wieder in den Schlaf, den sein heranwachsender Körper so dringend brauchte.
    »Bringen Sie mir einen Lendenschurz«, sagte Case brüsk.
    Ohne ein Wort stand Sarah auf, ging zu einem Korb in der Ecke und schüttelte ein altes Hemd aus, aus dem Conner herausgewachsen war und das er getragen hatte, bis es völlig durchgescheuert war. Der restliche Stoff war für den Flickenteppich bestimmt, an dem Sarah arbeitete. Es würde dem Stoff nicht weiter schaden, wenn er vorübergehend zweckentfremdet wurde.
    »Genügt das hier?« fragte sie.
    »Ja.«
    Case streckte seine rechte Hand aus. Es war offensichtlich, daß er die Absicht hatte, sich das Tuch selbst umzuwickeln.
    »Wenn Sie sich bewegen«, sagte sie, »besteht die Gefahr, daß Ihre Wunden wieder aufplatzen. Lassen Sie mich den Stoff um Ihre Hüften ...«
    »Nein!« unterbrach er sie barsch.
    Ein Blick in sein Gesicht genügte, um ihr zu sagen, daß es sein voller Ernst war. Sie konnte ihm widerspruchslos den Stoff reichen oder mit ihm kämpfen.
    »Seien Sie nicht töricht«, sagte sie spitz. »Ich habe Conner aufgezogen, ich war verheiratet, und ich habe Ute gesundgepflegt, als er in einer sehr viel schlechteren Verfassung war als Sie. Ich werde schon nicht in Ohnmacht fallen beim Anblick Ihres ... Ihres, äh ... das heißt ...«
    Zu ihrem großen Ärger fühlte sie, wie ihre Wangen vor Verlegen-heit zu glühen begannen. Abrupt warf sie ihm das Tuch hin und kehrte ihm den Rücken zu.
    »Na los, machen Sie schon«, fauchte sie. »Aber wenn Sie Ihre Wunden wieder aufreißen, brauchen Sie hinterher nicht zu mir zu kommen und mir die Ohren vollzujammern, wie weh es tut.«
    »Der Tag, an dem ich jammere, ist der Tag, an dem die Sonne im Osten untergehen wird.«
    Sie zweifelte nicht daran. Er war kein emotionaler Mann. Während sie einen schmalen Riemen aus ungegerbtem Leder von ihrem Handgelenk löste und ihr Haar damit zurückband, dachte sie an den grimmigen Ausdruck seines Gesichts.
    »Was ist mit Lachen?« fragte sie, ohne nachzudenken.
    »Was soll denn damit sein?«
    »Tun Sie’s?«
    »Was? Lachen?« fragte Case verwirrt.
    »Ja.«
    »Wenn ich etwas komisch finde.«
    »Wann haben Sie das letzte Mal gelacht?« gab sie zurück.
    Er grunzte vor Schmerz, als er seine Hüften anhob, um den Lendenschurz um sich zu wickeln.
    »Nun?« fragte sie beharrlich.
    »Ich kann mich nicht mehr erinnern. Warum?«
    »Wie ist es mit Lächeln?«
    »Was soll das eigentlich? Veranstalten Sie hier ein Verhör mit mir?« fragte er wütend. »Haben Sie erwartet, Robin Goodfellow von Schüssen durchlöchert zu finden, während er Scherze macht, um Sie zu unterhalten?«
    Sarah lachte leise.
    »Robin Goodfellow«, sagte sie versonnen. »Gott, ich habe schon seit einer Ewigkeit nichts mehr von Shakespeare gelesen. Hat Ihnen Ein Mittsommernachtstraum gefallen?«
    »Früher mal, ja.«
    »Aber jetzt nicht mehr?«
    »Seit dem Krieg ist Hamlet mehr nach meinem Geschmack.«
    In Cases Stimme schwang ein Unterton mit, der Sarah einen kalten Schauder über den Rücken laufen ließ.
    »Rache«, sagte sie.
    »Ich bin fertig«, murmelte er, während er den Stoff an seiner Hüfte verknotete. »Sie können tun, was immer Sie mit meinem Bein Vorhaben.«
    Als sie sich herumdrehte, lag er flach auf der Pritsche ausgestreckt. Sie sah sofort, daß er angefangen

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