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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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sagte sie und ich sah genau, dass sie im Rückspiegel nach einem freien Parkplatz schielte.
    »Du bist doch nicht meine Mutter!« Meine Stimme klang schärfer als beabsichtigt und Yaris wich erschrocken ein Stück zurück.
    »Was ist los mit dir?«, fragte sie leise. Ihr Blick zeigte, wie verletzt sie war und ich war schwer versucht, ihr die Wahrheit zu sagen. Doch ich konnte es nicht. Ich wollte es nicht, jetzt, wo alles noch so ungewiss war. Vielleicht war der Engel nicht mal mehr in meiner Wohnung und Yaris würde denken, ich hätte den Verstand verloren. Gleichzeitig wollte ich sie nicht noch mehr vor den Kopf stoßen. Sie war meine beste Freundin, sie bedeutete mir sehr viel. Aber ich konnte es ihr jetzt noch nicht sagen. »Ich bin einfach noch ein wenig durcheinander.«
    »Genau deshalb solltest du nicht allein sein.«
    »Yaris, bitte. Ich gehe direkt ins Bett. Es wird nichts passieren.« Entschlossen legte ich die Hand auf den Türgriff.
    »Gut«, erwiderte Yaris sichtbar gekränkt. »Du bist alt genug, um zu wissen, was du tust. Dann hoffe ich, dass du bald wieder gesund bist.«
    Unsere Verabschiedung war kühl und ich sah ihrem Wagen nach, bis er durch die Auffahrt verschwand. Das wäre geschafft. Ich hoffte nur, sie war nicht allzu lange böse auf mich.
    Im Aufzug nach oben fiel mir plötzlich ein, was ich vergessen hatte. Ich hatte dem Engel versprochen, etwas einzukaufen. Das konnte ich nun ja nicht mehr, denn mein Auto stand sicher im Hauptquartier. Wie regelmäßig brauchte der Engel wohl etwas? Würde er verhungern, wenn er heute Nacht nichts aß?
    Ich quälte mich noch mit solch essenziellen Fragen herum, da hielt der Aufzug im zweiten Stock und mein neuer bester Freund, der Hausmeister, stieg zu.
    »Fräulein Ekishtura«, sagte er höflich und deutete wieder so eine alberne Verbeugung an.
    Fräulein? Also wenn ich eines nicht war, dann ein Fräulein. »Sagen Sie Nikka«, erwiderte ich, damit er nicht noch auf die Idee kam, mich mit Eure Hoheit oder Ähnlichem anzureden.
    »Oh … ich … ja, wie Sie wünschen«, stammelte er und verbeugte sich. Dieses Mal richtig. Ich verdrehte die Augen. »Auf dem Klingelschild steht nicht ihr richtiger Name …«, begann er zögernd. Ein helles Glockengeläut kündigte die nächste Etage an, meine Etage, zum Glück.
    »So soll es auch bleiben. Ich zähle auf ihre Diskretion.«
    »Natürlich … natürlich … ganz, wie Sie wünschen.«
    Ich suchte nach einer passenden Abschiedsfloskel, als ich an ihm vorbeihuschte. Er hielt die Hand vor die Tür und rief hinter mir her: »Wenn Sie den Brenner nicht mehr brauchen, stellen Sie ihn einfach vor die Apart m enttür, ich sammele ihn dann ein, Fräulein … äh …«
    »Vielen Dank, das ist nett«, unterbrach ich sein Gestammel, bevor es noch peinlicher wurde. Er verbeugte sich noch einmal mit glühenden Ohren, dann ging die Tür des Aufzugs endgültig zu.
    Hastig drehte ich mich um und musste mich plötzlich an der Wand festhalten, weil vor meinen Augen Millionen Sternchen tanzten. Übelkeit kroch in mir hoch und ich würgte. Mit beiden Händen tastete ich an der Wand entlang bis zu meiner Tür. Sie war abgeschlossen, so wie ich sie verlassen hatte. Sollte Levian nicht über den Balkon getürmt sein, müsste er also noch anwesend sein. Ich drehte den Schlüssel im Schloss und fiel beinahe mit der Tür in den Flur, mit schmerzendem Kopf und zitternden Gliedern.
    Mein erster Gang führte mich natürlich ins Schlafzimmer. Durch die Ritzen der Jalousien drang das sanfte Orange einer beginnenden Morgendämmerung und das ganze Zimmer wirkte wie mit Goldpuder bestäubt. Als die Tür etwas knarrte, erwachte Levian und richtete sich überrascht auf. Ich lächelte ein wenig schüchtern, während ich mich sicherheitshalber am Türrahmen festhielt.
    »Ich habe von Bergen diverser kulinarischer Köstlichkeiten geträumt.« Selbst seine blauen Augen hatten durch das Licht einen goldenen Schimmer bekommen.
    »Oh«, sagte ich.
    »Ganz besonders von Kuchen. Ich liebe Kuchen.«
    »Aha.«
    »Kannst du backen?«
    »Nein.«
    »Egal.« Levian schien bester Laune zu sein. Ich sah auf seine nackte Brust mit den vielen Narben.
    »Ich bin gespannt, was du mitgebracht hast.«
    »Gar nichts.«
    »Oh«, sagte dieses Mal Levian.
    »Tut mir leid. Eine Freundin hat mich nach Hause gefahren. Ich hatte einen Unfall … während der Arbeit. Es war …« Weiter kam ich nicht, weil mir erneut schwarz vor Augen wurde. Meine Beine knickten ein und fast wäre

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