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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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trotzdem. Die Flamme stach durch meinen Oberarm, der Stoff meines Anzugs hatte das blaue Feuer nicht abhalten können und ich spürte, wie die Flammenklinge auf der anderen Seite meines Arms wieder austrat. Der Engel prallte an meine Brust und sein Gesicht war plötzlich ganz nah. In seinen Augen glänzte ein triumphierendes Leuchten.
    »Du hässliche Ausgeburt der Hölle«, flüsterte er, »bist nur der Anfang. Freu dich, dir werden noch viele folgen.«
    »Mik«, würgte ich mühsam hervor. Eine stechende Kälte breitete sich von meinem Arm im ganzen Körper aus. Blut sprudelte aus der Wunde und tropfte auf den Boden. Der Engel griff in den Stoff meines Anzugs und hob mich hoch. Mit einem wütenden Schrei warf der Engel mich durch eine der zerborstenen Fensterscheiben hinaus in den Regen. Das Geräusch zerreißenden Stoffes paarte sich mit dem Schmerz, der durch meinen Körper raste, als ich auf dem zerklüfteten Asphalt aufschlug. Mein Kopf war zum Glück durch den Helm geschützt, doch als ich an mir hinunterblickte, musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass der Kratzer in meinem Anzug aufgerissen war. Als der Regen unbarmherzig auf die entblößte Stelle an meinem Bauch prasselte, wurde mir schlecht vor Angst. Mein verletzter Arm war auch nicht geschützt, doch wenn ich den Stoff zuhielt, drang die Säure nicht in meinen Blutkreislauf. Ich jammerte laut auf, als die ersten Tropfen sich durch den Stoff meines Shirts gefressen hatten und begannen, die Haut an meinem Bauch zu zersetzen.
    »Nikka, wo bist du?«
    Aus dem Inneren hörte ich Schüsse und das Kreischen sterbender Engel. »Draußen …«
    »Draußen?«
    »Er hat … mich durchs Fenster geworfen.« Ich hatte kaum zu Ende gesprochen, da sah ich Miks große Gestalt.
    »Du meine Güte, Nikka …« Er hob mich hoch und trug mich zurück in die Eingangshalle, wo Riki und Hento warteten. Von den vier Engeln waren nur noch feucht schimmernde Flecken auf dem Parkett zurückgeblieben.
    »Es geht schon …«, flüsterte ich, obwohl mir schwarz vor Augen wurde.
    »Zentrale, wir brauchen Hilfe«, hörte ich Mik noch wie aus weiter Entfernung rufen, dann fiel ich immer tiefer und tiefer hinab in ein weiches Nichts.

4. Kapitel
    Getroffen!
     
     
     
    A ls ich zu mir kam, hielt Yaris meine Hand und sah aus, als wäre sie kurz davor, in Tränen auszubrechen. Jemand hatte mir den Helm abgenommen und ich erkannte die Umrisse der Eingangshalle wieder, weil neben mir eine matte Lampe die Dunkelheit erleuchtete.
    »Hallo«, sagte ich und sofort hellte sich Yaris’ Blick auf.
    »Wie geht es dir? Wir haben uns solche Sorgen gemacht.« Ihre Stimme zitterte. Um mich herum kamen nun auch die anderen interessiert näher. Das ganze Team schien anwesend zu sein und mir war es fast peinlich.
    »Wir haben die Wunde am Bauch ausgewaschen, um die Säure im Gewebe so gut es geht zu verdünnen. Riki hat deinen Arm genäht.« Yaris’ Stimme brach und sie begann zu schluchzen. »Als wir ankamen und du hier lagst, habe ich gedacht, du wärst tot.«
    »Wir sind unsterblich«, erwiderte ich und räusperte mich. Seit eben glaubte ich nicht mehr daran.
    »Die Engel sind alle platt«, sagte Mik etwas unbeholfen.
    »Wie sieht mein Arm aus?«, fragte ich, weil ich meine Extremitäten kaum spürte.
    »Gut.« Anhand von Yaris’ zögerlicher Antwort erkannte ich, dass das vermutlich nicht stimmte.
    »Wir sollten, sobald es geht, zurück ins Hauptquartier.« Hento, der wachsam die Umgebung im Auge behielt, warf Yaris einen besorgten Blick zu. Sie nickte.
    »Wir legen Nikka auf die Rückbank von meinem Wagen. Mik, trägst du sie? Die anderen bauen hier ab, sichern die Umgebung und eskortieren uns zurück.«
    »Autsch!« Mik hob mich hoch und mein Bauch, in dem ein unschönes Loch klaffte, wurde schmerzhaft zusammengedrückt.
    »Sei vorsichtig mit ihr.«
    »Jaja«, brummte Mik.
    »Was ist mit meiner Maschine? Die kann hier nicht stehen bleiben«, nörgelte ich.
    »Siehst du«, sagte Mik zu Yaris. »So schlecht kann es ihr nicht gehen, wenn sie schon wieder an ihr Motorrad denken kann.« Yaris tätschelte nachsichtig Miks breite Schulter und schob ihn kopfschüttelnd Richtung Ausgang.
    Nachdem ich wie ein Paket auf der Rückbank abgeladen worden war, sammelten sich die anderen zu einer kurzen Besprechung. Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen, denn das hätte meine Rettung noch komplizierter gemacht. Auf der Fahrt ins Hauptquartier redete Yaris wie ein Wasserfall. Ich hörte nur halb zu. Mein

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