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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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Namen.
    »Nein, bitte nicht!« Ich wälzte mich herum, ein scharfer Schmerz stach in meinem Bauch und wieder versuchte ich, zu entkommen. Ich spürte, wie Arme nach mir griffen, mein Kopf lehnte an etwas Hartem und eine Hand streichelte mein Gesicht. Wieder sagte jemand meinen Namen, doch ich war zu tief in meinem Traum gefangen. Der Engel aus dem alten Kino! Ganz deutlich sah ich ihn vor mir. Sein markantes Gesicht verzog sich zu einer wütenden Fratze und seine Augen leuchteten überlegen.
    »Du warst tot. Ich hab dich erschossen, ich weiß es.«
    »Manchmal dreht sich das Rad des Schicksals plötzlich in eine andere Richtung, du hässliche Höllenbrut. Deinen Arm habe ich getroffen, nun nehme ich mir den Rest vor.«
    »Nein!«
    Der Engel lachte und stach zu. Immer und immer wieder. Kalter Schmerz zerfetzte mich, mein Körper wurde durchlöchert und ich zerfloss.
    »Nein«, schrie ich noch einmal, doch meine Stimme zerbrach in ein heiseres Krächzen. Ich bekam kaum Luft, Blut gurgelte in meinen Lungen und klirrende Kälte breitete sich aus. Ich hatte keine Kraft mehr zu weinen. Es war ein Wimmern, ein Jammern, ein erbärmliches Geräusch, das ich noch zustande brachte. Der Engel lachte immer noch. Wieder sagte jemand meinen Namen. Es klang wie aus weiter Ferne. Ich wollte antworten, doch es ging nicht. Blut lief aus meiner Nase, warm und zäh rann es über meinen Mund, den Hals hinab. Jemand zog mich näher, ich spürte die Wärme eines unsichtbaren Körpers und hörte beruhigende Worte. Lippen berührten sanft meine Stirn. Ein Kuss, das war ein Kuss. Ich lächelte und dann sauste das Flammenschwert des Engels direkt in mein Herz.
    Mein Tod war eisig kalt.
     
    Irgendwo in weiter Ferne piepte es. Ich kannte das Geräusch und doch konnte ich es in diesem Moment nicht zuordnen. Es hörte einfach nicht auf. Der hohe Ton bohrte sich durch meine Gehörgänge direkt in meinen Kopf, nur, um dort noch größeren Schaden anzurichten. Als ich die verklebten Lider mühsam öffnete, riss ich mir ein paar Wimpern ab. Ich rieb unwillig über das Gesicht und das Piepen kam näher. Wie seltsam.
    Endlich bemerkte ich, dass es meine Armbanduhr war, die einen solch scheußlichen Ton von sich gab. Verschlafen tippte ich auf sämtliche Knöpfe, damit endlich Ruhe war.
    Ich drückte mich aus den zerwühlten Laken hoch. Die endlich stumme Uhr zeigte an, dass es früher Nachmittag war. Wäre ich nicht auf meiner Couch aufgewacht, ich wäre sicher gewesen, entführt und mindestens drei Mal überfahren worden zu sein.
    Nicht nur mein Körper bestand aus Muskelkater, nein, sogar das Denken tat weh. Und da redeten die Leute von »Heilung durch Schlaf«, was für ein Unsinn. Als ich aufstand, fühlte ich mich nicht nur uralt, ich bewegte mich auch so.
    Da half nur eins: eine heiße Dusche.
    Als ich das Bad betrat und die blutigen Kacheln sah, fiel mir auch Levian wieder ein. Schnell schlich ich zurück, öffnete vorsichtig die Tür zum Schlafzimmer und spähte hinein. Er schien mich nicht gehört zu haben, denn er hatte die Decke bis zur Nase hochgezogen und seine Augen waren fest geschlossen. Wie konnte er bloß auf all diesen Kekskrümeln schlafen? Leise zog ich die Tür wieder zu und tappte zurück ins Bad. Vielleicht sollte ich nach dem Duschen mal das Blut wegwischen.
    Als das herrlich heiße Wasser auf meinen Körper prasselte, fühlte ich mich sofort etwas besser. Ich ließ den harten Strahl meine verkrampften Rückenmuskeln massieren und die Verspannungen in meinem Nacken lockern. Ich war der Meinung, je länger man duschte, desto mehr verbesserte sich die allgemeine Lage.
    Während ich meine Haare wusch, fiel mir der Traum von vorhin wieder ein, zuerst nur bruchstückhaft, doch je intensiver ich darüber nachdachte, desto mehr Fragmente reihten sich aneinander. Und je mehr Stücke des Puzzles zusammenpassten, desto sicherer wurde ich mir, ich hatte Traum und Realität vermischt.
    Ich hatte geträumt, dass der tote Engel aus dem Kino mich umbrachte, aber ich hatte ganz sicher nicht geträumt, wie mich jemand in den Arm genommen und auf die Stirn geküsst hatte. Als sich dieser Gedanke in meinem Kopf formierte, wurde mir so heiß, dass ich das Wasser etwas kälter drehen musste. Ich schaffte es soeben, das Shampoo auszuwaschen, das Wasser auszudrehen und mich in ein Handtuch zu wickeln, bevor ich aus dem Bad direkt ins Schlafzimmer stürzte.
    »Mach das nie wieder!« Dieser verfluchte Engel! Er hatte mich angefasst, als ich hilflos in

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