Hingabe
Stimmung, um ihn zu drängen.
»Baby, ich habe mich heute zurückgehalten, um dich über all das hinwegkommen zu lassen, was du durchgemacht hast. Aber lass dich davon nicht in die Irre führen. Du wärst nicht hier, wenn ich vorhätte, dich vor mir zu beschützen.« Er legt die Hände besitzergreifend auf meinen Bauch. »Was habe ich dir noch gesagt?«
Ich schließe die Augen, und Hitze durchfährt mich bei der Erinnerung daran, wie ich in diesem Hotelbett in Los Angeles gelegen habe, seinen Körper um meinen geschlungen. »Dass du mich besitzen würdest, wenn ich bei dir bleibe.«
»Jeden Teil von dir«, stimmt er heiser zu. »Das bedeutet, dass ich dich durch und durch kenne. Alles an dir. Und es wird Zeit, dass du verstehst, was das bedeutet.«
»Zeig es mir«, fordere ich ihn heraus. Ich will, dass er mich besitzt, obwohl kein anderer Mann jemals auch nur annähernd so viel von mir bekommen wird. Weil ich nie gedacht habe, dass ich von einem Mann so viel wollen würde. Aber dies ist Chris, und das ist die einzige Antwort, die ich jemals brauchen werde.
»Was soll ich zeigen?«, fragt er.
»Wie es sich anfühlt, von dir besessen zu werden«, wage ich zu antworten, und Hitze sammelt sich tief in meinem Bauch angesichts der vielen erotischen Dinge, zu denen ich ihn damit vielleicht ermuntere. »Denn ich habe es noch nicht gespürt. Und ich will es spüren.«
Seine Zähne kratzen über mein Ohrläppchen, und sein Atem neckt die empfindliche Haut dort. »Das wirst du, Sara. Das wirst du.« Er tritt zurück und lässt mich kalt und sehnsüchtig allein. »Dreh dich um.«
Ich schlucke hörbar, erregt von den Möglichkeiten, die sein Versprechen verheißt, erleichtert, dass wir unsere Reise gemeinsam unternommen haben. Erleichtert, dass wir an der Mauer des Verlusts von Rebecca vorbeigeschrammt sind, die wir beinahe zwischen uns errichtet hätten. Zaghaft drehe ich mich um und sehe ihm in die Augen, und statt heißer Kohlen und brennender Glut finde ich Zärtlichkeit in ihnen.
Er zeigt mit dem Kinn auf die Tür. »Geh hinein, Baby.«
Mein Herz krampft sich bei der sanften Liebkosung zusammen, und bei der Botschaft, die ich darin lese. Auf welche Reise er mich gleich auch schicken wird – wenn sie vorüber ist, werden wir immer noch wir sein.
Er ist nicht außer sich. Er ist nicht einmal mehr angespannt. Er ist drauf und dran, mich an meine Grenzen zu führen. Und ich will mit ihm gehen.
5
In der Wohnung ist es wärmer als draußen, aber immer noch kühl im Gegensatz zu der Hitze, die in mir brennt, als ich ins Wohnzimmer gehe. Ich bin ganz kribbelig vor Erwartung, aber meine Schritte sind zaghaft. Ich weiß nicht, wo Chris mich haben will oder was er von mir erwartet, aber ich bin bereit für alles.
»Halt«, befiehlt Chris, als ich neben dem Sofa stehe. Ich gehorche, und er fügt hinzu: »Dreh dich zu mir um.«
Ich tue es und sehe ihn auf der anderen Seite eines einen Meter achtzig langen, cremefarbenen, hochflorigen Teppichs stehen. Er verschränkt die Arme vor der Brust, und die leuchtend bunte Drachentätowierung dehnt sich dabei. »Er repräsentiert Macht und Wohlstand, zwei Dinge, von denen ich als sehr junger Mann wusste, dass ich sie haben wollte«, hatte er mir erzählt, als ich nach dem Motiv gefragt habe. Ich brenne darauf zu wissen, was ihn veranlasst hat, diese Dinge zu brauchen. Und was er jetzt will.
»Zieh dich aus.«
Mein Blick zuckt von Chris’ Arm zu seinem undeutbaren Gesicht. Ich versuche darin zu sehen, was er denkt, und finde nichts als Geilheit. Sein Befehl überrascht mich nicht: Chris hat die Eigenheit, mich nackt haben zu wollen, während er voll bekleidet bleibt. Es geht um Macht und Unterwerfung. Seine Macht, meine Unterwerfung. Ich habe sie ihm nicht wirklich immer gegeben. Oder vielleicht doch; vielleicht habe ich es einfach ihm gegenüber nicht zugegeben oder auch bloß mir selbst gegenüber nicht.
Ich schlüpfe aus den Schuhen, als spielte ich Strip-Poker, deshalb streife ich die am wenigsten intimen Kleidungsstücke als Erstes ab. Ich mag bereit zur Unterwerfung sein, aber das bedeutet nicht, dass Chris’ Dominanz nicht einschüchternd wäre. Und sexy. So verdammt sexy.
Als Nächstes greife ich nach meiner Jacke, und selbst jetzt, da ich ihn so sehr will, ihm so sehr vertraue, fühle ich mich verletzlich und entblößt, als ich sie beiseite werfe. Ich will verstehen, warum er es so haben will. Aber es erregt mich auch, mich für ihn auszuziehen. Offenbar macht es
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