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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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tue, was er befohlen hat. Seine Miene ist undeutbar; er wickelt lediglich die lange Schleife mehrmals um meine Handgelenke und Hände, dann verknotet er sie und lässt ein langes Stück Seide zu Boden baumeln.
    Er wickelt das baumelnde Ende um seine Hand. »Du bist mir ausgeliefert, weißt du das?«
    »Soll mir das Angst machen?«
    »Nein. Soll es nicht. Und wenn es das täte, würde ich dich jetzt losbinden.«
    »Bist du nicht derjenige, der mir gesagt hat, auf dem Gemälde von mir, auf dem meine Hände gebunden sind, geht es nicht um Fesselspiele? Es ging um Vertrauen.«
    Seine Augen weiten sich leicht, dann werden sie schmal. »Ich habe auch gesagt, es sei die Art von Vertrauen, die zu erbitten ich kein Recht habe.«
    »Du brauchst nicht darum zu bitten«, flüstere ich, »du hast es bereits.«
    »Das weiß ich, Sara. Jetzt ist die Frage, was werde ich damit machen, und wirst du mich hassen, wenn ich fertig bin?«
    »Nein.« Trotz der Fesseln finden meine Finger seine Hände. »Das werde ich nicht. Ich kann dich nicht hassen.«
    »Wir müssen beide wissen, ob das wahr ist.«
    »Es ist wahr«, beharre ich.
    Ich will, dass er dagegen argumentiert oder meine Erklärung bestätigt, aber er tut weder das eine noch das andere. Er beugt sich lediglich vor und küsst mich auf die Stirn, ein zärtlicher Akt, der die Art Lügen straft, wie meine Hände gefesselt sind und was gewiss bald zwischen uns geschehen wird. Und dann legt er eine Hand mit gespreizten Fingern auf meinen Rücken. »Beug dich vor und stütz die Hände vor dich auf den Teppich.«
    Ich sehe das kalte Glitzern der Herausforderung in seinem Blick und lese die stumme Nachricht, die ich in seinen Augen sehen soll. Wenn ich damit nicht fertigwerden kann, werde ich niemals in der Lage sein, mit den dunklen Geheimnissen seiner Vergangenheit klarzukommen. Und er beabsichtigt, sie zu offenbaren. Tief im Innern glaubt Chris, dass ich ihn hassen werde, bevor das hier vorüber ist – was auch immer »das hier« wird.
    Und so beginnt es. Test Nummer eins von sicherlich vielen.
    Trotzig recke ich das Kinn vor. Dann sinke ich mit den Händen auf den Teppich hinunter und schiebe meinen Oberkörper so weit nach vorn, wie ich kann. Chris’ Hand drückt mich sanft herunter, aber er bedrängt mich nicht. Es ist einfach da, voller potenzieller Wonne. Mehrere Sekunden lang rührt sich keiner von uns, und die sexuelle Spannung zwischen uns knistert.
    Der Teppich kitzelt meine Brustwarzen, und die kühle Luft liebkost meinen nackten Hintern. Ich bin entblößt. Heftig schluckend frage ich mich, wie Rebecca etwas, das auch nur annähernd so war wie dies, vor Publikum tun konnte. Hat sie Mark so vertraut, wie ich Chris vertraue? Oder hat sie ihn einfach geliebt, so wie ich Chris liebe?
    Chris liebkost meinen Rücken, und die erotische Ekstase holt mich aus den schwermütigen Gedanken. Er streicht über meinen Rücken, und die Reibung auf meiner Haut ist köstlich. Seine Hand gleitet über meine Taille, bis sein Finger mein Steißbein findet und daran hinabstreicht. In Erwartung dessen, wohin er als Nächstes gehen wird, ist meine Atmung plötzlich flach, beinahe ein Keuchen. Und als Chris’ Finger auf höchst intime Weise langsam in die Spalte zwischen meinen Pobacken gleitet, krampft sich mein Geschlecht fast schmerzhaft zusammen.
    »Hat es dir gefallen, als ich dich übers Knie gelegt habe, Sara?«, fragt er, und seine Handfläche liebkost meine Pobacken, so wie er es in der Nacht getan hat, in der er mich tatsächlich übers Knie gelegt hat.
    Meine Haut kribbelt unter seiner Berührung, und ich kann meinen Atem hören, kurze Keuchlaute, die ich anscheinend nicht kontrollieren kann. »Ich … ich weiß es nicht.«
    Seine Hand liegt still, die Finger sind gespreizt und durchgedrückt. »Hat es dir gefallen, als ich dich übers Knie gelegt habe?« Seine Stimme ist leise, angespannt, ein Befehlston liegt darin.
    Irgendwie hat sich mein Haar, das über mein Gesicht und meine Arme fällt, wie ein Vorhang um mich herumgelegt, aber nicht dicht genug, als dass meine Seele nicht entblößt daläge. Ich presse die Augen zusammen, und mir ist bewusst, dass ich Chris mehr entblößt habe als meinen Körper. Ich habe einen Teil von mir entblößt, den ich unbedingt verstehen will, den ich jedoch scheinbar nicht annehmen kann. Aber ich will es. Nein, ich muss es. Ich muss einfach.
    »Ja«, flüstere ich endlich. »Ja. Das hat es.« Ich halte den Atem an und warte auf die Antwort, die nicht

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