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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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Räumlichkeiten murmeln und folge dem Geräusch über ein paar Stufen, die in einen weiteren Raum führen. Ich gehe hinunter und sehe Chris hinter einem grau-silbernen Schreibtisch sitzen. An der Wand hinter ihm befindet sich ein gewaltiges Gemälde von einem Drachen, und ich starre das erstaunliche Werk an, das er geschaffen hat. Ich kann nicht glauben, dass ich nicht darum gebeten habe, die Drachen zu sehen, die er früh in seiner Karriere gemalt hat. Er hat mir erzählt, dass er sie hier in Paris aufbewahre.
    »Es ist mir egal, wie es passiert ist, solange sie keine Verdächtige ist«, sagt Chris ins Telefon, schaut auf und bedeutet mir näherzukommen. »Sorgen Sie nur dafür, dass sie einen neuen Pass bekommt.«
    Chris hört zu, und ich gehe um den Schreibtisch herum und lehne mich neben ihm an die Kante, während er sagt: »Natürlich werden wir in die Botschaft kommen, um den Papierkram zu erledigen. Teilen Sie uns einfach mit, wann.« Er ergreift meine Hand und lächelt, und ich erwidere sein Lächeln, während ich verarbeite, was ich gerade erfahren habe. Ich bin keine Verdächtige in Rebeccas Mordfall mehr, und meine Passsituation scheint sich bald zu regeln. Wenn ich bedenke, dass nun auch mein Geschäft Form annimmt, ist der heutige Tag bisher viel besser als der gestrige.
    »Ich bekomme gerade einen weiteren Anruf, Stephen«, erklärt Chris. »Ich rufe Sie zurück – oder besser noch, rufen Sie mich zurück, wenn Saras Papierkram in Ordnung ist.«
    Er legt auf und sieht mich an. »Nur noch eine Minute. Es wird schnell gehen.« Ich nicke, und er drückt auf sein Telefon, um den hereinkommenden Anruf entgegenzunehmen. Er sagt sofort: »Ich habe gehört, Garner Neuville hat dort Vorstellungen an den Wochenenden.«
    Ich lausche aufmerksam.
    Eine Frauenstimme antwortet: »Vielleicht.«
    Etwas an der Stimme verursacht mir Unbehagen.
    »Das ist ein Ja«, erwidert Chris und klingt verärgert.
    »Kein Ja, sondern ein ›Sieh zu, dass es sich für mich lohnt‹«, antwortet die Frau, und ich bekomme Herzflattern angesichts der suggestiven Bemerkung.
    Chris drückt meine Hand und fordert mich stumm auf, ihn anzusehen. »Ich bin nicht in der Stimmung für deine Spielchen, Isabel.« Sein Ton ist auf eine Weise schneidend, wie ich es nie zu hören bekomme. »Ruf mich an, wenn er auftaucht. Und sag ihm nicht, dass du es getan hast.« Er küsst meine Hand.
    »Es ist Wochen her, seit er das letzte Mal hier war, Chris.« Sie klingt jetzt gereizt.
    »Dann wird er bestimmt bald zu Besuch kommen«, erwidert Chris und legt auf. Er greift nach mir und zieht mich vor sich hin. »Sie ist nur eine Kontaktperson, um zu versuchen, Neuville zu erreichen. Ich sorge dafür, dass Neuville nicht an mir vorbeikommt. Wir haben gemeinsame Bekannte, und ich benutze sie, um eine Begegnung herbeizuführen.«
    Ich nicke und lege die Hand auf sein Kinn. »Ja. Das ist mir klar, und ich weiß alles zu schätzen, was du tust.« Ich lasse die Finger hinunterwandern, und sein eintägiger Stoppelbart kratzt über die weiche Haut meiner Hände.
    Seine Augen werden schmal. »Aber?«
    »Ich bin nicht eifersüchtig, falls du das denkst. Ich habe nur … ich habe so ein Ziehen in der Brust verspürt, als ich gehört habe, wie sie gespöttelt hat. Ich bin mir nicht sicher, warum.«
    Er legt die Hand auf meinen Oberschenkel. »Du bist in einem fremden Land und hast eine höllische Woche hinter dir. Ich würde sagen, das ist ein ziemlich guter Grund.«
    Ich beuge mich vor und küsse ihn, und ich frage mich, warum mir das zu schaffen macht. »Ich liebe es, dass ich dir alles sagen kann.«
    Er schiebt mir eine Locke hinters Ohr, und seine Stimme ist voller Wärme, als er sagt: »Ich liebe es, dass du sagst, was dir im Kopf herumgeht, statt dich aufzuregen. Wie war dein Telefongespräch?«
    Ich lehne mich wieder gegen den Schreibtisch. »Es war gut. Wirklich gut. Ich werde dir davon erzählen, aber gibt es irgendwelche Neuigkeiten über Ella?«
    »Noch nicht. Ich tue, was ich kann. Ich lasse Leute allem nachgehen, angefangen von Veränderungen in Neuvilles finanziellem Portfolio bis hin zu Reisen außer Landes. Apropos, deine Passsituation sollte sich in den nächsten paar Tagen regeln. Man hat Stephen versichert, dass es ein Verwaltungsirrtum gewesen sei.«
    »Und wieso haben sie mich in der Botschaft dann verhört und wussten von Rebecca?«
    »Ich habe das Gleiche eingewendet, aber was zählt, ist, dass du keine Verdächtige mehr bist und dass sie deinen Pass

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