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Hingebungsvoll

Hingebungsvoll

Titel: Hingebungsvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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werde sofort versuchen, mir diese Vorstellung an der Bar aus meinem Kopf zu saufen.“
    „Hm.“
    „Okay, dann kommt ihr also morgen zurück. Sieh zu, dass Viv dich am Leben lässt, in Ordnung?“
    Dale lachte, laut und herzlich. „Ich habe deine Schwester angekettet und trotzdem machst du dir mehr Sorgen um meine Sicherheit? Sollte uns das nicht zu denken geben?“
    Julian brummte etwas Unverständliches und legte auf. Dale gratulierte sich zu seinem erfolgreichen Ablenkungsmanöver: Julian hatte gar nicht gemerkt, dass er nach Katies Geheimnis hatte fragen wollen. Vielleicht erübrigte sich sein kleines Manöver bald.
    Pfeifend eilte Dale die Treppe herunter und hielt Vivian den Schlüssel vor die Nase. „Was bietest du mir, damit ich dich losmache?“
    Zuerst zogen ihre Augenbrauen sich zusammen, doch dann gab sie nach und sah an sich selbst hinunter.
    „Dich? Du bietest dich mir an?“
    Ein verhaltenes Nicken folgte, fast schon widerwillig.
    „Ich weiß nicht.“ Dale tippte sich an die Unterlippe und gab sich unentschlossen. „Die ganze Nacht?“  
    Vivians Augen blitzen vor Wut, dann nickte sie wieder und murmelte in den Knebel. Dale war sich sicher, dass sie ihn gerade genüsslich verfluchte.
    „Ich weiß nicht, das erscheint mir doch etwas wenig.“
    Vor Empörung wurde Vivian rot und stieß wilde Verwünschungen aus – zumindest nahm er das an. „Na gut, von mir aus. Aber nur, wenn du versprichst, dich brav und fügsam zu benehmen, ansonsten verfrachte ich dich sofort zurück zum Aviditas und es gibt keine leidenschaftliche Nacht.“
    Er steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn, dann machte er einen Schritt zurück. Vivian streifte die erste Handschelle ab und streckte fordernd die Hand nach dem Schlüssel aus. Er warf ihn ihr zu und sie befreite sich ganz.
    Als sie an ihren Hinterkopf griff, hob er die Hand und sagte: „Kannst du den nicht drin lassen? Die Stille ist geradezu himmlisch.“
    Lachend duckte er sich, als Viv den Knebel nach ihm warf und er mit einem lauten Knall auf dem Boden landete. Er ging zur Treppe und nach oben; sie würde ihm schon folgen.  
    Vivian rieb ihre Handgelenke und bewegte ihre Schultern, dann setzte sie sich in Bewegung. Gerade als sie an der Treppe angekommen war, sagte Dale: „Halt. Mein Club, meine Regeln. Zieh dich aus.“
    „Was zum-“
    Mit einer Handbewegung schnitt er ihr das Wort ab. „Brav und folgsam hatte ich gesagt. Du hast genickt. Halt dich dran.“
    Vivians Mund klappte zu. Sie zog die Schleife an der Seite des Kleides auf und ließ es zu Boden fallen. Er beobachtete sie dabei und verzehrte sich nach ihr, doch ab jetzt musste er diese Tatsache verbergen. Sie sollte zu ihm kommen, sie sollte reden wollen – und er würde ablehnen.
    Der BH landete neben dem Kleid, Dale nickte knapp und bedeutete ihr, die Treppe hinauf zu kommen. Er hielt die Tür zum Schlafzimmer auf. Erstaunt trat Vivian ein, ihr entging nicht ein Detail; weder der gekühlte Weißwein noch das Sushi und schon gar nicht die diversen Schlagwerkzeuge.  
    Wie ein vollendeter Gentleman zog Dale ihren Stuhl zurück und widerstand dem Impuls, ihre langen Haare nach hinten zu streichen. Er setzte sich selbst und versuchte, nicht auf die vorwitzigen Locken zu achten, die sich in diesem Moment knapp über ihren Nippeln ringelten.
    Bewusst hatte er ihre Lieblingssorten gewählt, immerhin hatte er alles hier zur Versöhnung geplant, aber so herum war es vielleicht noch besser. Sollte Vivian ruhig denken, dass er es als Abschied sah. Sie würden nie wieder getrennte Wege gehen, dafür würde er schon sorgen – oder Viv würde dafür sorgen, wenn alles glatt ging.
    „Guten Appetit.“
    „Dale, ich verstehe nicht, was-“
    „Das klingt mir schon wieder nach meckern. Wir können auch direkt zum Aviditas fahren.“ Er wollte jeden Ansatz eines Gesprächs im Keim ersticken.
    „Sollten wir nicht reden?“
    Er sah sie über den Tisch hinweg an. „Worüber?“
    Ihr Mund öffnete sich, doch sie sagte nichts. Sie konnte es nicht – dass sie mit sich kämpfte, konnte er sehen. Aber sie brachte es nicht über sich. Das Verlangen, ihre Lippen mit einem Kuss zu verschließen und zu sagen, dass alles in Ordnung war, wurde übermächtig. Er presste seine Handflächen fest auf seine Oberschenkel und atmete tief durch.
    „Der Deal steht, ansonsten fahren wir. Deine Entscheidung.“
    Verlegen griff Vivian nach dem Weinglas. Sie schien noch immer nach einer Möglichkeit zu suchen, das Thema

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