Hingebungsvoll
anzuschneiden. Das Glas war durch den gekühlten Weißwein beschlagen und von kleinen Tropfen überzogen. Gebannt betrachtete Dale, wie sie langsam am bauchigen Glas hinab rannen und sich an der Kante des Fußes sammelten. Gleich würde einer fallen und auf Vivians Haut landen – er war schon jetzt neidisch auf diesen Tropfen.
Dale lag die Frage auf der Zunge, wer eigentlich Spencer war, aber er schluckte sie hinunter. Vivian sollte glauben, dass ihre Beziehung am Ende war. Vielleicht würde sie dann in Panik verfallen und endlich aus ihrem Schneckenhaus kommen.
Das Schweigen schien den gesamten Raum auszufüllen und breitete sich trotzdem immer weiter aus. Schließlich legte Vivian das Besteck weg. Sie räusperte sich und sagte: „Also doch Katie?“
Er zuckte mit den Schultern, den Blick auf seinen Teller gerichtet. Ihre Taktik war scheinbar noch immer, ihn zu ärgern. Doch das konnte er genau so gut.
„Mal sehen, aber warum nicht? Katie ist sexy und das Fotoshooting war-“ Er machte eine bewusste Pause, als würde nach dem richtigen Wort suchen. „Aufregend. Auf- und anregend.“
Erbost stand Vivian auf und warf ihre Serviette auf den Tisch. Belustigt sah Dale zu, wie sie durch den Raum tigerte. Sie war einfach unwiderstehlich.
Er stand ebenfalls auf und ging auf sie zu. Zu seinem Erstaunen wich sie vor ihm zurück, doch sie kam nicht weit, bevor sie an die Wand stieß. Dale stellte sich dicht vor sie, blickte ihr tief in die Augen und murmelte: „Was ist denn, stört dich etwas?“
„Was sollte mich stören?“
Sie drehte das Gesicht weg und Dale hob die Hand, um sie dazu zu bringen, ihn wieder anzusehen. Sie war wunderschön in ihrer Eifersucht.
„Nein!“ Aufgebracht stieß sie das Wort hervor und schlug seine Hand weg.
„Zu schade, dass du nicht willst.“ Er beugte sich noch näher, nur noch Millimeter von Vivians Lippen entfernt. „Katie ziert sich nie so.“
Mit einem schmerzerfüllten Aufschrei fuhr er zurück. Seine Hand legte sich warnend um Vivians Kehle, hielt sie an die Wand gepresst, ohne zu viel Druck auszuüben. Mit der anderen betastete er seine Unterlippe. Er blutete – sie hatte ihn tatsächlich gebissen!
Zu seiner Erleichterung sah sie genau erschrocken aus wie er. „So, so. Dich stört also nichts. Möchtest du mich um irgendetwas bitten?“
Vivian schloss die Augen.
„Sieh mich an!“ Nur mit Mühe konnte er seine Wut noch unterdrücken.
Sie wollte seinem Blick ausweichen, konnte aber nicht. Mit einem schweren Schlucken sagte sie: „Ich bitte um meine Strafe, Sir.“
„Wofür?“, wollte er von ihr wissen.
Vivian schwieg und er drückte langsam zu. Ihre Hand legte sich auf seinen Unterarm und sie schnappte nach Luft. „Für meine Lüge, dass es mich nicht interessieren würde, Sir.“
Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück. „Was hältst du für angemessen?“
„23 Schläge, Sir.“ Die Antwort kam so schnell, dass er den Eindruck hatte, dass sie schon länger über die Frage nachgedacht hatte. Er rätselte, wie sie ausgerechnet auf diese Zahl kam. Dann fiel es ihm ein: Es war genau die Anzahl der Tage, die sie nach dem Vorfall im Aviditas getrennt voneinander verbracht hatte – die Dauer, in der sie sich nicht gesehen hatte.
Sein Herz verkrampfte sich und bemerkte, dass er schlicht und ergreifend zu wütend war, um sie jetzt angemessen bestrafen zu können. Sie sah ihn aus großen Augen an und bevor er etwas tat, was er später vielleicht bereuen würde, drehte er sich auf dem Absatz um und verließ das Zimmer.
Er brauchte einige Stunden, bis er sich beruhigt hatte und wieder klar denken konnte. Vivian hatte das Licht ausgeschaltet und nur die kleine Nachttischlampe brannte, als er das Zimmer betrat.
Sie lag mit dem Rücken zu ihm, aber er wusste, dass sie nicht schlief. Ganz kurz hatte sie gezuckt, als sie die Tür gehört hatte. Ohne ein Wort zu sagen, zog er sich aus und schlüpfte nackt zu ihr unter die Decke.
Dale löschte das Licht und drehte sich mit dem Rücken zu Vivian. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie nach Zuwendung verlangen würde. Er starrte in die Dunkelheit und lauschte ihrem gleichmäßigen Atmen. Nach einer Weile wurden seine Lider schwer.
Vivians tastende Finger weckten ihn und sein Penis lag bereits hart in ihrer Hand. Sie hatte sich von hinten an ihn geschmiegt und presste ihren nackten Körper an ihn. Ihre Haut war so weich und ihre Hand schien ihn zu verbrennen. Sollte er ihr nachgeben?
Er drehte
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