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"Hinsetzen, anschnallen, Klappe halten!" - die unglaublichsten Mitfahrgeschichten

"Hinsetzen, anschnallen, Klappe halten!" - die unglaublichsten Mitfahrgeschichten

Titel: "Hinsetzen, anschnallen, Klappe halten!" - die unglaublichsten Mitfahrgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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von uns drei Weibern für Lukas steigt noch mehr.

    »Und deine Freundin  – kommt die zwischendurch auch mal nach München?«, frage ich.
    Er schüttelt den Kopf. »Nein, die kann sich das nicht leisten. Und sich die Fahrt von mir bezahlen lassen, das will sie nicht.«
    Lukas jedenfalls ist trotz der leicht widrigen Umstände total happy. »Eigentlich krass, dass es trotzdem bis jetzt gehalten hat«, sagt er mit leuchtenden Augen, und wir erfahren, dass es sich um eine Wies’nbekanntschaft handelt. »Normalerweise ist das ja nur für die Party, und danach: Servus.«
    Wir stimmen ihm zu, bewundern gebührend sein Durchhaltevermögen und hören uns klaglos die ausufernden Schwärmereien über das Mädchen in Hamburg an.
    Etwa auf der Höhe von Hannover klingelt sein Handy. »Meine Freundin«, freut er sich, und wir dürfen mithören.
    »Hi, Lukas.«
    »Hi, Schatzi!«
    »Du, wo bist du denn jetzt ungefähr? Damit ich weiß, wann du ankommst.«
    Lukas schaut auf das Navi. »Also, bis ich die anderen abgesetzt habe und bei dir bin, etwa zwei Stunden.«

    Schweigen in der Leitung, dann ein irgendwie resigniertes »Aha, okay«, das gar nicht klingt, als ob alles in Ordnung sei.
    »Ist irgendwas?«
    »Nee«, sagt sie gedehnt. »Ich dachte halt, ich könnte noch mit den Mädels weggehen. Weil …, wenn du da bist, ist das ja blöd.«
    »Wie nett«, kommentiert Sarina leise, und wir anderen denken uns unseren Teil.
    Aber Lukas’ Laune ist durch nichts zu trüben. »Hm«, macht er nachdenklich. »Sonst geh doch einfach und schick mir eine SMS, wo ich dich treffen kann.«
    »Echt ?«, sagt die Freundin begeistert. »Okay, dann bis später.«
    Lukas’ einziger Kommentar: »Süß, gell?«
    Ich erspare es ihm und mir, ihm meine ehrliche Meinung zu sagen.
    Kurze Zeit später geht auf der Autobahn nichts mehr. Stau und Vollsperrung von ungewisser Dauer. Lukas übermittelt seiner Freundin die betrübliche Nachricht. »Schatz? Du, unsere Autobahn ist gesperrt  – da gab’s wohl einen schweren Unfall.«
    »Oh, echt?«
    »Ja, das kann dauern. Wie lange, weiß niemand.«

    »Macht nichts«, flötet es fröhlich aus dem Lautsprecher. »Dann hab ich mehr Zeit mit den Mädels.« Spricht es und legt auf.
    Nach wie vor macht Lukas gute Miene zum bösen Spiel. Auch noch, als der dritte Anruf eingeht. Im Hintergrund laute Musik, gegen die seine Freundin munter ankreischt: »Lukas? Du, wir sind jetzt im Funky-Pussy-Club! Da ist bis zwölf freier Eintritt für uns Frauen. Fahr doch einfach zu mir, ich komm dann irgendwann, aber du kannst dich ruhig schon schlafen legen. Kussi und bis morgen.«
     
    Petra
    Unverhofft kommt oft
    Wir stehen auf der A8 im Stau, etwa 60 Kilometer vor München. Unser Fahrer, Lars, wird unruhig, die Verzögerung scheint ihm gar nicht zu passen. »Ich muss meine Freundin anrufen und ihr sagen, dass ich sie nicht vom Frauenarzt abholen kann.« Wir drei Mitfahrer horchen auf.
    »Ich werde Vater«, fügt er stolz hinzu »Heute ist Ultraschalltermin. Vielleicht wissen wir dann schon, was es wird.«
    An einer Raststätte fahren wir raus, damit Lars ungestört telefonieren kann. Ich sehe ihn auf einem großen Stein sitzen, als ich vom Kiosk zurückkomme, wo ich mich  – schließlich weiß man nicht, wie zäh der Stau ist  – noch einmal mit Snacks und Getränken eingedeckt habe.
    Unser werdender Vater wirkt irgendwie benommen. »Alles okay mit dir?«
    Inzwischen sind auch Christoph und Mark herangekommen.
    »Kann … Kann vielleicht einer von euch weiterfahren? Ich hab ganz weiche Knie«, sagt Lars unsicher.
    »Was ist denn los?«, frage ich behutsam. »Ist etwas passiert?«

    Er schaut zu uns hoch. »O Mann«, sagt er leise, »Wahnsinn« und »O Gott, wie krass«. Und dann: »Ich werde Vater.«
    Irritiert sehen wir einander an. »Das war doch klar, oder?«
    »Ja«, murmelt Lars. »Nur, jetzt gleich zweimal. Sie kriegt Zwillinge.«
     
    Nina

Pannen
»Sind Sie vielleicht Hostess?«
    Kleiner Mann  – was nun?
    Die Besitzerin des silbergrauen Mercedes C-Klasse ist äußerst attraktiv: groß und blond, knapper Rock, auffällige Ohrringe, lange, sorgfältig lackierte Fingernägel. Leider weckt ihre
Erscheinung bei einem der Mitfahrer falsche Assoziationen.
    Er taucht als Letzter auf  – ein kleiner, schmächtiger Bursche undefinierbaren Alters, der sich auf den Beifahrersitz schwingt.
    »Hey, dann kann die Fahrt ja losgehen.« Fröhlich startet die Blondine den Mercedes und beginnt
kurz darauf ein Gespräch

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