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Hinter Geschlossenen Lidern

Hinter Geschlossenen Lidern

Titel: Hinter Geschlossenen Lidern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters , Carolin Wagner
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pumpen.
Mit steifem Schwanz trat ich so schnell wie möglich den Rückzug an, denn jetzt hatte ich es auf einmal eilig, wieder ins Bett zu kommen. In der Küche schnappte ich mir eine Flasche Wasser, trank sie fast leer und tat dann etwas, woran ich damals im College nicht im Traum gedacht hätte: ich holte mir auf Clive einen runter und geriet sogar ziemlich in Ekstase dabei.
    Am nächsten Morgen hatte ich einen Brummschädel von hier bis Alaska und die Sonne stand schon hoch am Himmel, als ich versuchte, die Lider zu heben, als müsste ich sie einzeln aus einem tiefen Sumpf ziehen. Schließlich bekam ich sie einen Spalt weit auf – und schoss sie sofort wieder. Oh Gott, war das hell! Stöhnend legte ich mir den Unterarm über die Augen. Aus dem Wohnzimmer klackte es metallisch und hallte in meinem Kopf wieder wie die Alarmglocken des Paul Revere. Nur langsam kam ich zu mir.
    Meine Stimmung hellte sich allerdings ein wenig auf, als ich ein Glas Wasser und zwei Aspirin Tabletten auf dem Nachttisch bemerkte. Clive musste sie mir vorhin dort bereitgestellt haben. Dankbar schluckte ich beide und zog mir noch einmal die Decke über die Ohren.
    Wenigstens brauchte ich heute nicht zu arbeiten. Für das Projekt bei Stillman & Co hatten wir gestern den Abschlussbericht geschrieben und einen neuen Auftrag hatte mir Clive noch nicht angekündigt. Dabei fiel mir ein, dass mein Vater angerufen hatte. Darüber musste ich allerdings noch heute mit Clive sprechen. Adam Senior erwartete mich am Nachmittag im Büro.
    Als ich es eine halbe Stunde später schließlich aus dem Bett schaffte und zum Bad ging, lag Clive mit nacktem Oberkörper auf der Hantelbank und stemmte Gewichte. Ich dachte an die vergangene Nacht und sah beschämt weg. Es war sonst nicht meine Art, Leute zu bespannen, während sie schliefen.
    Das Frühstück verlief ziemlich einsilbig. Auch Clive war nicht so gut drauf wie sonst. Er hatte sich nicht einmal geduscht und kaute lustlos auf seinem halben Brötchen herum. Irgendwie wirkte er niedergeschlagen.
    Über Nacht hatte sich eine Knospe seiner Gardenien geöffnet. Er züchtete sie liebevoll am Ostfenster neben der Küche, damit sie nicht so viel direktes Licht bekamen und besprühte sie jeden Morgen sorgfältig mit abgekochtem Wasser. Weil es gar nicht so einfach war, sie in Bostoner Breiten ohne Gewächshaus zum Blühen zu bringen, begrüßte er jede Knospe, die sich öffnete, wie einen lange vermissten Freund. Heute jedoch fiel ihm der lieblich süße Duft gar nicht auf, den die Blüte verströmte.
    Als Freund hätte ich ihn fragen sollen, was mit ihm los war, aber alles, was ich herausbrachte, war die Sache mit meinem Vater.
    “Sag mal, brauchst du mich im Augenblick? Adam hat mich gebeten, ihm bei einem Fall zu assistieren. Ich würde gerne zusagen, damit ich nicht ganz einroste.”
    Clive sah von seinem Teller auf.
“Ich hab erst Ende nächster Woche wieder einen Auftrag für dich – bei Morgan, Clark & Son. Viel Arbeit ist das aber wahrscheinlich nicht und vorher brauche ich ein paar Tage für die Bestandsaufnahme.”
Ich nickte. “Gut, dann sage ich Adam erst mal zu.”
“Ist es kompliziert?”
“Firmenerbrecht. Der Inhaber einer Großbrauerei ist unter zwielichtigen Umständen gestorben und sein Sohn ist erst siebzehn. Es gibt einen ganzen Stapel Testamente. Zwei geschiedene Frauen und ein Bruder streiten sich um das Erbe.” Ich musste grinsen. “Wird spannend und ein Heimspiel für mich. Wahrscheinlich will Adam mich deshalb dabei haben.”
Ich hatte in Erbrecht, immer eine komplizierte Sache, promoviert und seit ich in der Kanzlei war, hatte ich an den meisten Fällen in diesem Bereich zumindest mitgearbeitet. Jetzt konnte ich Vater zeigen, was ich drauf hatte. Eine Chance, sich vor ihm zu beweisen, war immer gut. Clive jedoch verzog nicht einmal die Mundwinkel und deswegen sprach ich es doch noch an.
“Sag mal, was ist mit dir? Von uns beiden bin ich doch eigentlich der Morgenmuffel.”
Clive winkte ab. “Ist nichts weiter, hab ein wenig Kopfschmerzen.”
“Dann hättest du auch etwas von dem Aspirin nehmen sollen. Vielen Dank übrigens dafür, das hat mich eben echt gerettet. Aber sag mal, du hast doch gestern kaum etwas getrunken und ein Kater hält dich sonst auch nicht davon ab, mir am nächsten Morgen mit deiner guten Laune auf den Wecker zu gehen.”
Clive grinste schief. “Ist das so?”
“Ja, das ist so.”, lachte ich und trat ihm spielerisch mit meinen nackten Füßen gegen das

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