Hinter Geschlossenen Lidern
Anspannung, mir nicht weh zu tun, doch seine Augen
leuchteten. Er sank in meine Arme und küsste mich tief,
murmelte zärtliche Worte in meinen Mund.
Lange kosteten wir diesen intimen Moment aus. Ich spürte Dag in mir pulsieren und mein Glied zuckte ihm erwartungsvoll gegen den Bauch. Dann begann er langsam, sich wieder zu bewegen, während wir uns immer noch küssten. In meiner Eichel kribbelte und zog es, ich stand sofort wieder kurz davor zu kommen. Er richtete sich ein wenig über mir auf, um leichter in mich hineinzukommen, aber unsere Augen blieben miteinander verbunden. Es tat nicht mehr weh, ich genoss, was er mit mir machte. Nach und nach wurde er schneller.
Schweiß lag wie ein glänzender Film auf seiner Brust. Stöhnend arbeitete er sich an mir ab. Seine Lippen öffneten sich, seine Augen glänzten fiebrig, ließen mich nicht los. Er war noch nie so schön gewesen. Liebe und verzweifelte Sehnsucht zerrissen mir das Herz. Tränen stiegen in mir hoch und ließen Dags Bild vor mir verschwimmen, als sich plötzlich seine Augen zu Schlitzen verengten. Ein Ausdruck höchster Konzentration lag in seinem Blick.
Gleichzeitig fühlte ich, wie er kam. Seine Hoden klatschten gegen meinen Hintern. Er stieß sich tief in mich hinein und hielt dann keuchend inne. Ich hielt den Atem an, spürte, wie sich seine Muskeln verkrampften. Er schloss die Augen, warf den Kopf in den Nacken und mit einem knurrenden Schrei löste sich seine Anspannung und er pumpte mir seinen Samen tief in meinen Darm.
Ich hatte vergessen, wie man atmet und keuchte auf bei dem Gefühl, wie er mein Inneres flutete. Ich spürte, wie es sich warm in mir ausbreitete. Er bewegte sich wieder, doch ich bekam nichts mehr mit, weil mich mein eigener Orgasmus überrollte. Von meiner Eichel ausgehend raste er mein Rückgrat entlang und nahm mir fast das Bewusstsein. Ich hatte mich nicht berührt, aber mein Schwanz spuckte Feuer und Lava.
“Jetzt gehörst du mir.”, hörte ich Dag über mir flüstern. Er glaube wohl nicht, dass ich ihn hörte, denn ich kam so heftig, dass ich mich unter ihm krümmte und aufbäumte. Er drückte mich an sich und mein Sperma quoll warm zwischen uns hervor.
Er hatte Recht, ich gehörte ihm. So tief würde mich nie wieder jemand in Besitz nehmen. Mein Hirn war vernebelt vor Lust, aber meine Sinne waren umso schärfer. Was er sagte, war nur ein Hauch gewesen, wie ein leises Stöhnen. Dennoch begann ich zu hoffen. Ich hatte die tiefe Genugtuung in seiner Stimme gespürt. Er meinte es ernst. Seine Wärme durchpulste meinen Leib. Ich fühlte sein Herz, wie es wild an meiner Brust pochte und es war für mich, als hätte er unsere Beziehung mit diesem Akt besiegelt. Es war wie ein Ring, den er mir über den Finger gestreift hatte und da wusste ich, dass ich alles für ihn aufgeben würde. Es war der glücklichste Moment meines Lebens.
Ich hätte ewig so unter ihm liegen bleiben können, doch er zog sich vorsichtig aus mir zurück und setzte sich auf.
Ich drehte mich zu ihm herum. Er wirkte verlegen. Was kam jetzt, hatte er vergessen, dass sein Lover gleich vor der Tür stehen würde?
“Ich muss dir etwas beichten.“, sagte er. “Den anderen Mann gibt es nicht. Laura hat ihn erfunden. Ich habe den Fußball aufgegeben, weil ich nicht mehr mit einer Lüge leben konnte.”
“Das alles hier war gespielt?”, fragte ich entsetzt.
“Nein, ich habe dich nur glauben lassen, was Laura dir erzählt hat. Dass ich zurückgetreten bin wegen dem Mann, den ich liebe, stimmt. Ich bin zurückgetreten ... wegen dir.” Ich starrte ihn an, als wolle er mir gerade glaubhaft machen, der Mond sei nur eine Sankt-Martins-Laterne. Dann sickerte ganz langsam die Erkenntnis in mein umnebeltes Gehirn, dass er tatsächlich bei mir bleiben würde.
Und so fand 24. Dezember, dem sechsundzwanzigsten Jahrestag der Eheschließung meiner Eltern, in Rom tatsächlich ein wunderbares Fest statt. Nur dass der Wedding-planer, den ich gleich hatte weiterarbeiten lassen, nicht die Hochzeit mit Kim ausrichtete, sondern den unbeschwerten Bund zweier ehemaliger Fußballer, die gegen alle Widerstände zueinandergefunden hatten.
Ende
von Joe Waters ist auch erschienen:
„Die Sehnsucht meines Bruders“
Deutsch: Die Sehnsucht meines Bruders ISBN 978-3-941052-07-9
Englisch: My Brothers Desire ISBN 978-3-941052-02-4
Spanisch: El Anhelo de mi Hermano ISBN 978-3-941052-06-2
Italienisch: Il Desidero di mio Fratello ISBN 978-3-941052-04-8
„Cocaine“
Deutsch: Cocaine oder die
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