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Hinterhalt

Titel: Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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vor ihm auf und der schwache Lichtschein hinter seinem Kopf war genau dort, wo Wyatt ihn haben wollte. Wenn der Typ zu ihm hochschaute, würde er nichts als die Kompaktheit einer unerbittlichen Gestalt wahrnehmen. Wyatt verlieh seiner Stimme einen leicht drohenden Unterton.
    »Wie heißt du?«
    »Mostyn.«
    »Mostyn und Whitney«, sagte Wyatt. »Nett.«
    Der Typ schwieg und Wyatt fuhr fort: »Dein Name ist bedeutungslos. Ich möchte wissen, wer du bist und was du hier suchst.«
    »Wir haben einen Auftrag«, murmelte Mostyn und sah zu Boden. Er trug einen schwarzen Trainingsanzug und abgewetzte Basketballschuhe. Rötlicher Flaum überzog seinen Handrücken und rötliche Stoppeln im Skinhead-Look zierten seinen Schädel. Er war höchstens fünfundzwanzig.
    »Von wem?«
    »Nun«, sagte Mostyn, »jemand engagierte den Boss, um dich zu finden, und der Boss hat Whitney und mich drauf angesetzt.«
    »Über welchen Boss sprechen wir?«
    Der Typ sah hoch. Sommersprossen und beängstigend schiefe Zähne in einem schmalen Gesicht mit schuppiger Haut. »Mack Stolle.«
    »Kenn ich nicht.«
    »Detektei Stolle?« Der fragende Tonfall sollte ausdrücken, dass Wyatt bestimmt schon von der Detektei Stolle gehört hatte.
    »Whitney, der Typ, der sich verpisst hat, und du, ihr seid Privatdetektive? Du meine Güte.«
    Mostyn befeuchtete die Lippen. »Mit Lizenz. Wirklich.«
    »Ein paar Cowboys also. Und ihr hattet den Auftrag, mich zu filzen?«
    Mostyn schaute ins Leere. »Nein.«
    »Wer hat eurem Boss den Auftrag gegeben? Der Sicherheitsdienst, der den Lohntransport bewachen sollte?«
    Mostyn hob die Hände, ließ sie aber sofort wieder sinken. »Nein, nicht die. Der Boss meinte, es war privat, irgendeine Tussi aus Queensland. Mehr weiß ich nicht. Ich schwör’s.«
    Wyatt kannte niemand in Queensland. Er kannte auch nur wenige Frauen und keine, die sich an ihn erinnern oder ihn zurückhaben wollten. An diesem Punkt kam er nicht weiter, deshalb fragte er: »Wie habt ihr mich gefunden?«
    Stolz mischte sich in Mostyns Tonfall. »Wir sind Spezialisten, was das Aufspüren von Leuten betrifft. Seit du den Transporter überfallen hast, sind wir dir auf den Fersen.«
    Wyatt beugte sich nah zu Mostyn hinunter. »Ich will dir mal was sagen. Ich hab die Lohngelder nicht angerührt. Irgendjemand ist mir zuvorgekommen.«
    »Das erklärt die Tramperei und die Trailerparks. Unserer Meinung nach hättest du mit dreihundert Riesen nämlich gut die Flatter machen können«, murmelte Mostyn wie zu sich selbst.
    »Und ihr beiden Komiker habt euch gedacht, mal sehen, ob wir den Typ ablinken und uns mit dreihundert Riesen einen schönen Lenz machen können. Was wolltet ihr denn eurem Boss erzählen? Dass ihr mich leider nicht gefunden habt?« Mostyn wurde rot und sah zur Seite. Wyatt liebkoste ihn mit dem Totschläger; nicht allzu heftig, doch der Kontakt des prallen Leders mit Mostyns Wange war deutlich zu vernehmen. »Leer deine Taschen.«
    Widerwillig warf Mostyn der Reihe nach eine Brieftasche, ein Taschentuch, einen Satz Dietriche und ein kleines Etui aus Vinyl aufs Bett.
    »Was ist in dem Etui?«
    Mostyn zog den Reißverschluss auf und öffnete es: eine Spritze und eine Ampulle mit einer farblosen Flüssigkeit.
    »Ein Junkie«, stöhnte Wyatt. Er hasste Junkies. Sie hatten der Kriminalität ein besonderes Gepräge gegeben. Weil sie ausnahmslos verzweifelt, brutal und unberechenbar waren. Nie würde er mit einem Junkie zusammenarbeiten.
    Doch Mostyn schüttelte energisch den Kopf. »Keine Bohne. Das sind K.-o.-Tropfen. Manchmal wollen eben die Leute nicht mehr nach Hause.«
    Ein kaltes Lächeln kroch über Wyatts schmales Gesicht. Mostyn wusste sofort, was die Stunde geschlagen hatte. »Hey, nicht doch!«
    Wyatt zog ihm den Totschläger über die Nase, vermied dabei nur knapp einen Nasenbeinbruch. »Was ist dir lieber? Ein sanfter Schlaf oder das Koma nach einem Kopftreffer?«
    Wortlos streckte Mostyn ihm den Arm entgegen.
    »Mach’s selbst«, befahl Wyatt.
    Für einen kurzen Augenblick war Mostyn wie erstarrt. Dann holte er mit kleinen, spinnenartigen Bewegungen die Spritze aus dem Etui und setzte die Ampulle auf die Kanüle. Im Schein des schwachen Lichts zog er die Flüssigkeit hoch, bewegte den Kolben um einige Millimeter, rollte seinen Ärmel hoch und klopfte mit zwei Fingern vorsichtig auf die Vene in seiner Armbeuge. Beide Männer beobachteten, wie sich die Nadel unter die Haut und in die Vene schob. Mostyn drückte den Kolben durch. Die Vene

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