Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Titel: Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
kann.«
    Und auf diese hinterhältige Weise habe ich dafür gesorgt, dass Pussy Lips und Splatter nur noch Pfannkuchen vor den Augen haben und ein bisschen unachtsam werden. Sie packen mich auf den Rücksitz, obwohl sie besser zweimal gefahren wären.
    Jetzt hab ich eine Chance.
    Freckles macht meine Handschellen an einem extra eingebauten Karabiner am Vordersitz fest.
    Dann kapiere ich aber, dass ich vielleicht doch die Klappe hätte halten sollen. Meine Fluchtchancen wären besser gewesen, hätten sie mich hier unter Bewachung gestellt, solange Freckles die erste Ladung Leichen wegfährt.
    Mist.
    Danke auch für die Hilfe, Unterbewusstsein.

    Pornoflöte.
    Pornoflöte.
    Ich drehe und wende das Wort, in der Hoffnung, dass mir ein Licht aufgeht.
    Was macht eine Pornoflöte? Schwanzlutschen?
    Sollte ich das tun? Würde es mir helfen?
    Freckles fährt mit dem Taxi am Fluss entlang. Die USS Intrepid ragt neben uns auf wie ein riesiger grauer Berg, und am anderen Ufer kann ich Union City mit seinen Lichtern erkennen, im Dunkeln sieht es aus wie eins von Spielbergs Mutterschiffen. Ich hätte nie geglaubt, dass ich mich noch einmal nach Jersey sehnen würde, aber jetzt im Moment scheinen mir die Lichter dort drüben Sicherheit zu versprechen. Zumindest hätte ich dort eine Chance, den Tag zu überleben, aber jetzt haben wir den Tunnel schon durchquert, weshalb ich annehme, dass sich das Grauen auf dieser Seite des Hudson abspielen soll.
    Ich rufe meinen Kidnappern zu: »Hey, Jungs. Könnt ihr mich hören?«
    Zwischen uns befindet sich eine Trennscheibe aus Panzerglas, in der Mitte eine kleine verschlossene Sprechluke. Ich sehe, dass sich die beiden unterhalten, aber ich kann kein Wort verstehen, anscheinend können sie mich aber hören, denn Freckles drückt auf einen Knopf auf dem Armaturenbrett, und seine Stimme knistert über den Lautsprecher.
    »Was gibt’s, McEvoy? Musst du mal pinkeln? Warum hebst du dir das nicht für die Schlussszene auf. Deine Eingeweide werden sich sowieso entleeren.«
    Shea ist völlig fasziniert. »Du meinst, der scheißt sich nachher in die Hose?«
    »Na klar. Höchstwahrscheinlich doch. Passiert oft. Ich hab schon den seltsamsten Mist gesehen. Manchmal kriegen die auch einen Ständer dabei.«
    »Wer? Der, der schießt, oder wer?«
    »Nein. Der erschossen wird. Mausetot und trotzdem voll das Rohr.«
    »Das ist ja widerlich, Benny T. Ein Ständer, oh Gott.«
    Da sie sowieso schon von Ständern sprechen, beschließe ich ihnen ein bisschen den Schwanz zu lutschen.
    »Ich wollte euch nur mitteilen, dass ich beim derzeitigen Stand der Verhandlungen Angeboten gegenüber offen bin. Ganz ehrlich. Ihr habt ja im Masterpiece gesehen, was ich draufhabe. Ich könnte euer Team hervorragend ergänzen.«
    Shea klatscht freudig in die Hände. »Das ist unglaublich. Ich kann’s echt nicht glauben.«
    Natürlich kannst du’s nicht glauben, du Arschloch, ist ja auch nicht wahr.
    Das sage ich nicht laut, denn dieser Moment wäre nicht der richtige, um Shea zu verärgern.
    Als er fertiggelacht hat, erklärt ihm Freckles meine Motivation; er vergisst den Lautsprecher auszuschalten, so dass ich alles mithören kann.
    »Siehst du, das ist typisches Nahtodverhalten. Der Typ ist verzweifelt. Er bietet sich den Leuten an, die er eben noch verhöhnt hat, nur um irgendwie heil aus der Sache rauszukommen.«
    »Passiert so was öfter?«
    »Ja, sicher. Ein Italiener hat mir mal seine Tochter angeboten, wenn ich ihn laufenlasse.«
    »Bist du drauf eingegangen?«
    »Nein. Hab ihm die Kehle aufgeschlitzt wie einem Schwein. Danach bin ich sowieso noch zu seiner Tochter.«
    »Die Italiener sind krass drauf, oder?«
    Freckles zuckt mit den Schultern. »Früher vielleicht mal, inzwischen sind die aber viel zu lange am Drücker. Irgendwie sind die nicht mehr in Form, wenn du verstehst, was ich meine?«
    »Klar doch. Dad hat mir so was nie erzählt. Wer sind denn dann die Härtesten?«
    Hört euch den Jungen an. Als könnte überhaupt ein Mensch härter als eine Kugel sein. Trotzdem denkt Freckles über die Frage nach, saug-quietscht auf seltsame Art mit den Lippen, was ihm unter anderen Umständen sofort eine Faust in die Fresse beschert hätte.
    »Wenn du ein Individuum meinst, eine Einzelperson per se«, denkt Freckles quietschend zu Ende, »da bin ich der Härteste der Stadt. Hast du Ärger mit Benny T, jage ich dich wie einen verfluchten Straßenköter. Aber als Gruppe per se? Im Kollektiv, da würde ich sagen, sind’s die

Weitere Kostenlose Bücher