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Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Titel: Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Gut und Böse. Sie haben mich gefunden, und zu erfahren, wie sie das angestellt haben, wird daran nichts ändern. Genaugenommen wäre ich jetzt tot, hätten sie mich nicht gefunden.
    »Mein Wagen hat GPS , du Idiot«, sagt Freckles und stößt mir gegen den Kopf, als wäre ich dämlich. »Dadurch wusste ich, wo er steht. Wir haben das Hotelparkhaus observiert, als die beiden Cops rausgekommen sind und dich hinten in ihren Wagen verfrachtet haben. Eigentlich müsste ich mich bei denen bedanken. Leblose Körper aus Hotels rausschleppen kann ganz schön ätzend sein.« Er zwinkert Shea zu. »Wie wir aus eigener Erfahrung wissen, nicht wahr, Shea-ster?«
    »Du hast’s erfasst, Benny T. Morgen spüre ich das in meinem Quadrizeps.«
    »Verdammte Jugend von heute«, sagt Bent Tool. »Verdammte Quadrizeps und dieser ganze Scheiß. Ich muss eine neue Sprache lernen.«
    »Das ist echt weit hergeholt«, grunze ich und erteile ihm seine erste Lektion.
    Shea tastet an sich herunter, bis er einen Energieriegel gefunden hat, und ich denke: Nein, fang jetzt bloß nicht an zu essen.
    Aber er tut es trotzdem, direkt vor meiner Nase. Verarbeitet den Riegel zu einer klebrigen Paste, schmatzt mit seinen von Stoppeln umrahmten fleischigen Lippen, die aus diesem Blickwinkel, Gott möge mir den Gedanken verzeihen, an eine Pussy erinnern.
    Ich überlege, Shea eine Kopfnuss zu verpassen, aber dabei könnte mir was von diesem Mist ins Gesicht spritzen, also lasse ich lieber den Kopf hängen und warte, bis es vorbei ist. Er kaut noch immer, ich kann’s hören.
    »Ich bin deine Taschen durchgegangen, McEvoy«, sagt Freckles. »Hab mir geholt, was mir gehört. Deine Anrufe gecheckt. Anscheinend hast du Mike nur die Bestätigung gesimst, dass der Junge tot ist. Ist das alles, was er weiß?«
    »Es ist ja allgemein bekannt«, presse ich heraus, »dass ich eine Freundin bei den Cops habe.«
    »Nee«, sagt Freckles. »Das ist Blödsinn. Du willst bloß Zeit schinden. So wie ich Mike kenne, sitzt der in – wie heißt das Nest? Cloisters? Und feiert. Gießt sich gepflegt einen hinter die Binde. In den nächsten Tagen wird Irish Mike Madden, das hinterhältige Arschloch, zum Abschuss freigegeben. Und ich kann dir versichern, dass ich die Gelegenheit nutzen werde.«
    Normalerweise würde mich die Vorstellung nicht besonders bekümmern, dass Mike tödlichen Besuch bekommt, aber dann fällt mir ein, dass ich selbst schon extremst tot sein werde, bevor es so weit ist. Außerdem könnte auch Zeb bei Mike sein. Wobei ich andererseits nicht allzu traurig wäre, würde Zeb eine Fleischwunde abbekommen oder einen halben Hoden verlieren.
    »Ich schwör’s«, sage ich. »Ich hab allen Bescheid gegeben. Ihr beiden seid auf der Flucht.«
    Shea kauft es mir ab. »Wir sind auf der Flucht, Benny.«
    Freckles, der Profi, aber durchschaut den Blödsinn. »Mein Mann sagt mir, die haben nichts im System oder auf der Website. Nicht das Geringste. Nur um sicher zu sein, halten wir den Kerl hier noch ein paar Stunden fest, falls wir eine Geisel brauchen. Ich denke, wenn wir bis zum Morgen nichts gehört haben, sind wir aus der Sache raus.«
    »Also müssen wir eigentlich nur warten, bis das Taxi kommt, und dann fährst du mit ein paar Jungs spazieren.«
    Freckles kennt sich aus mit der Leichenbeseitigung. Hier wird er mich nicht erschießen, weil ich so ein Riese bin und sie sechs Leute bräuchten, um mich hier leblos rauszuschleppen. Also haben sie ein Todestaxi bestellt. Diese Art von Leichenwagen kenne ich schon aus dem Libanon. Ich weiß noch, dass wir mal einen ganz normal aussehenden Renault beschlagnahmt haben, in dessen Kofferraum sich eine Tiefkühltruhe für Leichenteile befand. Freckles’ Leute werden mich in ein Taxi verfrachten, dann lassen sie mich in ein ausgehobenes Grab steigen und erschießen mich dort. Ergibt Sinn. Würde ich auch machen, wenn ich ein kaltblütiger Killer wäre, vielleicht Krieger und Fortz als Zugabe obendrauf, außerdem ein paar Tierkadaver, um die Gerichtsmediziner zu verarschen, und wenn ich noch eine Minute Zeit fände, würde ich Shea ein paar Zeilen Klingonen-Lyrik mit Edding auf die Stirn malen. Damit wären die Kollegen bei Homeland Security auf Monate beschäftigt.
    »Komm schon, Benny T«, sagt Shea, und ich schwöre, seine Stimme klingt, als wäre er noch nicht mal im Stimmbruch. Vielleicht liegt’s an der Aufregung. »Lass es uns machen. Du und ich.«
    Das geht jetzt zu weit.
    Oh, Moment. Vielleicht hab ich das

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