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Hiobs Spiel 2 - Traumtänzer

Hiobs Spiel 2 - Traumtänzer

Titel: Hiobs Spiel 2 - Traumtänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Arbeit von Widder brauchen, um wieder so schnell wie möglich ... wie soll ich es ausdrücken ... seinen Mann stehen zu können.«
    »Das war natürlich deine Idee. Widder für Remmert als Belohnung?«
    »Ich habe das vorgeschlagen, ja. Du hattest ja kulanterweise vergessen, dir ihre Exklusivrechte zu sichern. Die Ausschließlichkeit ist nur einseitig fixiert.«
    Hiob bleckte die Zähne. »Manchmal denke ich, es würde mir leichter fallen, dich zu vernichten, wenn ich dich nicht so sehr hassen würde.«
    »Oh, sag das nicht. Ich will dir etwas verraten: Es gibt bei uns im Fließ mittlerweile ein paar Einzelexistenzen, die der Meinung sind, du könntest als Spieler vielleicht sogar bis an den Weltrekord herankommen. Und warum? Weil dir eine Eigenschaft fehlt, die allen anderen Spieler bislang immer geschadet hat: Respekt. Du respektierst mich nicht, du respektierst das Fließ nicht, du respektierst nicht das Leben deiner Mitmenschen und am allerwenigsten dein eigenes Seelen- und Leibesheil. Du nimmst alles persönlich. Selbstverständlich wird dich das über kurz oder lang nachhaltiger zerschmettern als alle anderen Spieler zuvor – aber wer weiß: Vielleicht wird es dir ja wirklich gelingen, als Weltrekordler zu scheitern?«
    Hiob deutete eine ironische Verbeugung an. »Zu viel der Ehre.«
    »Nein, wirklich, ich meine das ganz ehrlich. Du hast es schon weit gebracht, weiter, als ich es von einem Montag erwartet hatte, die mir bisher immer eine Blutlinie aus alten und weisen Männern zu sein schien, selbst wenn sie jung an Jahren waren. Es imponiert mir auch, dass du das Verlieren, mit dem du heute begonnen hast, so tapfer erträgst. Ich verspreche dir, Hiob, dich von jetzt an nicht mehr zu unterschätzen. Ich kann dir zwar nicht versprechen, dass ich auf Empfängen keine Witze mehr über dich reißen werde, aber zumindest, was die Intensität des Leidens angeht, das ich in Zukunft über dich ausschütten werde, muss ich dein gestiegenes Niveau in Zukunft wohl stärker berücksichtigen.« NuNdUuN lächelte liebenswürdig. »Ich ganz persönlich kann natürlich die Theorie von einem deutschen Weltrekordler nicht teilen. Das erinnert mich doch alles wieder zu sehr an die typische teutonische Großmannssucht. Zugegeben, vor dir hat es noch nie einen Deutschen gegeben, der sich so wenig für sein eigenes Vorankommen ins Zeug gelegt hat, aber wir wissen ja alle, was aus dem Tausendjährigen Reich geworden ist. Zwölf Jahre und ein paar Zerquetschte. Zwölf Tote, sozusagen.«
    »Hey, du willst mich doch wohl nicht mit den Nazis in einen Topf werfen! Ich hab’s mir nicht ausgesucht, als Deutscher geboren zu werden. Ich weiß, dass das eine Scheiß-Bürde ist.«
    »Die Gnade der späten Geburt, nennt man das jetzt nicht so? Wenn es nichts anderes gäbe, das dich aufhält, so wäre da immer noch deine heimatliche Erblast, die dir den Sieg verwehrt. Du kommst da nicht drum herum, gleichgültig, ob du selbst dabei warst oder nicht. Aber das ist ja alles gar nicht der springende Punkt. Ich bin nicht gekommen, um mit dir über Blutschande oder so etwas zu sprechen. Ich bin gekommen, um dir eine Wette vorzuschlagen.«
    »Eine Wette!«
    »Ja. Wir sind beide Spieler, und das große Spiel, das wir spielen, ist ja nicht wirklich spannend, ist von seinem Ausgang her zu festgelegt, um einen echten Nervenkitzel zu bedeuten. Wie wäre es daher mit einer kleineren, überschaubareren Runde? In ein paar Monaten hätten wir die Angelegenheit entschieden.«
    Hiob überlegte einige Momente lang. »Na, lass mal hören.«
    »Ich wette, dass du die nächsten fünf Prognostica nicht in Folge wirst gewinnen können. Es wird kein dreizehn zu eins geben, sondern ein zwölf zu zwei oder ein elf zu drei oder ein zehn zu vier oder ein neun zu fünf oder sogar ein acht zu sechs. Eines von diesen fünfen. Kein dreizehn zu eins. Und dabei verspreche ich dir sogar – denn sonst wäre eine solche Wette natürlich eines Gentlemans nicht würdig –, dass die folgenden fünf Prognostica relativ einfach sein werden, relativ überschaubar, verhältnismäßig gut zu lösen. Dennoch wirst du sie nicht schaffen, nicht alle fünf. Dessen bin ich mir sicher.«
    »Und was soll der Einsatz sein?«
    »Widder.«
    »Shit.«
    »Nein, nicht Shit. Sondern ein großzügiges Angebot meinerseits. Falls du die Wette gewinnst, gebe ich sie dir exklusiv. Kein Herumreichen mehr im Wiedenfließ. Auch ich selbst werde die Finger von ihr lassen. Sie wird dann nur noch dir

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