Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc
Vergehen bezichtigte?"
Die Königin lehnte sich zurück und tippte mit einem Finger ungeduldig auf die Lehne ihres Thronsessels. „Ja, Conor O'Neil. Das Wort dieses Soldaten gegen das des Blackhearted O'Neil."
„Wenn Euch, Majestät, das Wort eines einzelnen Mannes ausreicht für eine Anklage meines Bruders, dann werdet Ihr wohl einen einzigen Zeugen, der gegen diesen Soldaten aus-sagt, ebenfalls akzeptieren?"
Die Königin war jetzt ganz offenkundig recht ungehalten. „Richtig. Aber Ihr habt doch behauptet, Ihr hättet nicht genug Zeit, um eine solche Person herbeizuschaffen."
„Majestät, es gibt in meinem Land zahlreiche Männer, Frauen und Kinder, die von Herzen gern gegen diesen Mann ihre Anschuldigungen vorbringen würden. Aber es bleibt keine Zeit, sie nach London kommen zu lassen. Dennoch, ein Zeuge ist heute hier anwesend. Und da Ihr nur einen verlangt, wird seine Aussage ausreichen."
Im Saal entstand Unruhe, und gebieterisch hob Elizabeth eine Hand. Sofort wurde es wieder still. „Falls Ihr einen solchen Zeugen habt, lasst ihn jetzt sprechen."
Conor drehte sich zu Innis um, der am ganzen Körper zitternd hinter ihm stand und AnnaClaires Hand umklammert hielt. Sie neigte sich zu dem Jungen und sagte eindringlich:
„Du musst es tun, Innis!"
„Ich kann nicht! Zur Königin sprechen? Nein, ich kann nicht. Gebt mir mein Messer, dann schneide ich dem Bastard das Herz aus dem Leibe. Aber ich bin nicht imstande, vor all diesen Menschen zu reden."
„Du musst es für Rory tun. Und für dich selbst und deine Familie. Innis, überleg doch nur.
Auf diese Art und Weise kannst du ihren Tod rächen. Nur so bist du in der Lage zu kämpfen.
Nicht mit Schwert und Messer so wie Rory, sondern wie Conor mit Worten und mit der Wahrheit." Anna C laire schob ihn vorwärts.
Conor nahm Innis bei der Hand und zog ihn vor die Königin. „Majestät, das hier ist Innis Maguire."
Die Königin winkte den Jungen näher zu sich. „Komm her, Innis Maguire. Erzähl uns, was du weißt."
Innis schluckte und musste mehrmals ansetzen, bevor seine Stimme ihm gehorchte. Er sah Tilden hinter der Königin stehen, die Hand an seinem Schwert. Und Innis wusste, dass er nur eine Möglichkeit hatte, um sich an dem Soldaten zu rächen.
„Ich habe beobachtet, wie die Soldaten meine Mutter und meinen Vater töteten und meine Großeltern, Onkel, Tanten und Cousins. Sie haben sogar die Babys umgebracht, die zu Boden gefallen waren. Und während sie töteten, haben sie ge lacht und gejohlt."
„Du hast all das tatsächlich mit eigenen Augen gesehen?" Die Königin war sichtbar erschüttert.
Innis nickte.
„Und du bist der einzige Überlebende?"
Ja, Eure Majestät."
„Wie kommt es, dass du überleben konntest, wenn alle anderen sterben mussten?"
„Mein Vater hat mich mit seinem Körper geschützt. Er gab sein Leben für meines."
Nachdenklich sah Elisabeth den Jungen an. „Und du hast die Männer sehen können, die das angerichtet haben?"
„Ja, allerdings. Der Anführer hatte gelbliche Haare und eine Narbe vom Kinn bis zu der Augenbraue. Er steht direkt hinter Euch, Majestät. Die anderen Soldaten nannten ihn Tilden."
Im Saal brach Tumult aus. Männer riefen und fluchten, Frauen kreischten hysterisch los.
Mit einer Handbewegung brachte Elizabeth jedoch die Menge wieder zum Schweigen. An Innis gewandt, sagte sie: „Du hast sehr eindrucksvoll und überzeugend gesprochen, junger Mann. Deshalb will ich meine Entscheidung sehr sorgfältig treffen."
Sie zeigte mit einem Finger auf Rory. „Man bringe den Gefangenen zurück in den Kerker.
Dort soll er bleiben, bis ich über sein weiteres Schicksal bestimmt habe."
„Aber, Majestät..." Unter dem eiskalten Blick der Königin brachte Conor kein Wort mehr hervor.
„Meine Soldaten werden Offizier Tilden in sein Quartier ge leiten, wo auch er auf mein Urteil wird warten müssen."
Als Tilden an Rory vorbeimarschierte, beugte er sich nah zu ihm hin und zischte ihm zu:
„Dieses Mal, O'Neil, bist du dran."
AnnaClaire stand ebenfalls ganz dicht bei Rory und konnte daher die geflüsterten Worte verstehen. Voller Panik rannte sie nach vorn zu der Königin und fiel vor deren Thron auf die Knie. „Majestät, bitte, ich flehe Euch an, Rory O'Neil nicht zurück in das Gefängnis zu schicken."
Irritiert wandte sich Elizabeth an Lord Thompson. „Was hat das zu bedeuten? Ist diese junge Frau nicht Eure Tochter?"
„Ja, Hoheit, meine Tochter AnnaClaire."
„Die von dem Blackhearted
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