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historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc

historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc

Titel: historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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als die Verletzungen an Schulter und Arm. Sie war sehr schwer gestürzt, und er hatte schon Matrosen gesehen, die sich von einem derartigen Schlag nie wieder erholt hatten.
    Mit bebenden Händen goss er sich Ale in einen Becher und trank ihn in einem Zug leer.
    Dann zog er trockene Kleidung an und zog sich einen Stuhl neben die Koje. Er würde nicht von Ambrosias Seite weichen, solange sie nicht das Bewusstsein zurückerlangt hatte.
    Obwohl sich Riordan selbst nicht als gottesfürchtigen Mann bezeichnet hätte, war ihm jetzt auf einmal nach Beten zumute. Sie musste wieder zu sich kommen. Wenn nicht, würde er sich selbst niemals vergeben können.
    Ambrosia lag ganz ruhig da und wunderte sich über die Stille ringsum. Außer dem Geräusch sanft gegen den Rumpf schlagender Wellen vernahm sie keinen Laut. Das sachte Schaukeln des sich gleichmäßig hebenden und senkenden Schiffes war beruhigend.
    War der Kampf vorüber? Oder war sie tot? Ambrosia bewegte den Kopf und verspürte sofort ein heftiges Stechen und Pochen. Nein, sie war ganz gewiss am Leben, wenn sie noch derartige Schmerzen fühlen konnte.
    Vorsichtig öffnete sie die Augen. Oh, jetzt erkannte sie es: sie war in ihres Vaters Kajüte auf der Undaunted. Wie war sie bloß hierher gekommen?
    Vater! Er war zu ihr zurückgekehrt! Sie lächelte glücklich und versuchte, sich aufzurichten. In der nächsten Sekunde wurde sie von Schmerzen überwältigt. Ihr Kopf, ihre Schulter, ihr Arm! Sie stöhnte auf und sank zurück in die Kissen.
    „Ambrosia! Dem Himmel sei Dank! Du bist aufgewacht."
    Sie schaute sich verwundert um und entdeckte Riordan, der neben der Koje saß. Er hatte tiefe Schatten unter den Augen und machte einen erschöpften Eindruck.
    In ungewöhnlich sanftem Tonfall fragte er: „Kannst du mich sehen?"
    „Ja." Was für eine seltsame Frage.
    „Kannst du erkennen, wie viele Finger ich hochhalte?"
    Diese Frage kam Ambrosia noch ungewöhnlicher vor. Dachte er etwa, sie wäre auf einmal schwachsinnig? „Vier." Sie bedachte ihn mit einem unfreundlichen Blick.
    Er seufzte, und sie wunderte sich einmal mehr über sein Verhalten. „Habe ich ...
    geschlafen?" Irgendwie hatte sie Schwie rigkeiten damit, ihre Lippenbewegungen zu kontrollieren. Sie formte die Worte im Kopf, konnte sie aber nur langsam und schwerfällig aussprechen.
    Riordan nickte. „Ja, den ganzen Tag. Es ist Nacht, und wir haben die Segel eingeholt. Bei Tagesanbruch werden wir wie der Fahrt aufnehmen und gegen Abend den sicheren Hafen erreichen."
    „Was ist mit den Piraten?"
    „Alle tot. Ihr Schiff ist auseinander gebrochen und mittlerweile vermutlich untergegangen.
    Wir haben kaum Beute ge macht. Nachdem die dringendsten Reparaturen an der Undaunted vorgenommen waren, sege lten wir mit voller Fahrt, bis uns die Dunkelheit zum Ankern zwang."
    „Was ist mit dem Jungen, Brandon?"
    „Ihm geht’s gut, dank deiner Hilfe." Und er selber fühlte sich auch viel besser, wie Riordan jetzt erkannte. Ambrosia lebte, sie war wach und augenscheinlich im Besitz all ihrer geistigen Fähigkeiten.
    „Möchtest du etwas gegen die Schmerzen haben?" erkundigte er sich fürsorglich.
    „Noch nicht. Erzähl mir erst ... die Schlacht. Hohe Verluste?"
    „Von unseren Leuten haben alle überlebt. Manche wurden verwundet, aber nicht lebensbedrohlich."
    Ambrosia atmete erleichtert aus und schloss die Augen. Als sie sie erneut öffnete, saß Riordan auf der Kante der Koje und hielt ihr einen Becher an die Lippen. „Trink das, es wird dir helfen."
    Gehorsam nippte Ambrosia und verzog im selben Moment angewidert das Gesicht. „Es schmeckt grauenhaft. Was ist das?"
    „Eine besondere Art von Ale, die du an keinem anderen Ort angeboten bekommst. Es ist ein Getränk, das die Matrosen zu sich nehmen, um die Kälte des Atlantiks aus ihren Knochen zu vertreiben." Er drängte sie zum Trinken. „Deine Schmerzen werden nachlassen, oder du wirst so betrunken, dass du sowie so nichts mehr spürst."
    Er hob ihren Kopf leicht an und setzte den Becher abermals an Ambrosias Lippen. Diesmal trank sie ohne Widerrede bis zum letzten Tropfen alles aus. Behutsam ließ Riordan ihren Kopf wieder auf die Unterlage gleiten.
    „Nun, fühlst du schon, wie es wirkt?" erkundigte er sich.
    Ambrosia lächelte verträumt. „Ja. Und du hast Recht, es wird einem tatsächlich sehr warm davon. Mein Inneres fühlt sich an wie flüssiges Feuer."
    Riordan lachte. Er fühlte sich so gut und befreit wie noch nie zuvor. „Du weißt nicht, wie

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