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historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc

historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc

Titel: historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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glücklich du mich machst", erklärte er aus dem Überschwang seiner Empfindungen heraus.
    „Glücklich?"
    „Ich habe mir unbeschreiblich große Sorgen um dich ge macht, Ambrosia." Er schob ihr zärtlich eine Locke aus der Stirn. „Ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren. Aber nun bist du ja außer Gefahr." Riordan schwieg, denn er sah, dass sie bereits eingeschlafen war.
    Nachdem er die Nachricht nach oben an die Mannschaft ge geben hatte, dass es Matrose Lambert gut ging, und wieder in seine Kajüte zurückgekehrt war, hüllte sich Riordan in eine Wolldecke. Dann setzte er sich wieder auf den Stuhl, auf dem er zuvor bereits Wache gehalten hatte, legte die Füße auf den Kojenrand und schlief mit einem Lächeln auf den Zügen ein.
    Ambrosia befand sich mitten in einem wunderschönen Traum. Ein sehr gut aussehender Fremder war im Hafen von Land's End eingetroffen. Er war von dunkler, geheimnisvoller Ausstrahlung, und jedermann fragte sich mit einem leisen Schaudern, ob er wohl ein Pirat sei.
    Der Vikar forderte eine ehrliche Auskunft. Doch der Fremde verwies immer nur wieder darauf, dass er wegen Ambrosia Lambert hier sei. Er würde nicht eher wieder abfahren, bevor sie sich nicht einverstanden erklärt hätte, den Rest ihres Le bens mit ihm zusammen über die Weltmeere zu segeln.
    „Ja", flüsterte sie in ihrem Traum. „Ich werde mit dir segeln. Denn das ist auch mein größter Wunsch."
    Daraufhin lächelte der Unbekannte, nahm sie in die Arme und presste die Lippen auf ihren Mund. Ambrosia legte ihm die Arme um den Nacken und bot ihm bereitwillig die Lippen.

    „Ambrosia."
    „Ja." Sie reckte sich ihm noch ein wenig mehr entgegen, damit er sich endlich nahm, was sie ihm so bereitwillig anbot.
    „Ambrosia." Die Stimme, die ihr schon beim ersten Ansprechen einen lustvollen Schauer verursacht hatte, erklang nun dicht an ihrem Ohr. Sie spürte warme Lippen an ihrer Schläfe.
    Schlagartig war sie wach.
    „Riordan! Ich glaube, ich habe geträumt."
    „Ja, und es muss ein besonders süßer Traum gewesen sein." Er saß auf dem Kojenrand und hielt sie in den Armen. Das Gefühl seines Körpers an ihrem bereitete ihr ein nie zuvor gekanntes Sehnen, das sie nicht zu deuten wusste. „Du wirst mich nicht allein lassen, Riordan, nicht wahr?"
    „Nein, wenn du es nicht willst."
    „Nein, du sollst bei mir bleiben." Ambrosia hob die Hand und legte sie an seine Wange. Es war eine so wunderbar sachte und rührende Geste, dass Riordan die Kehle plötzlich wie zugeschnürt war.
    „Dann werde ich genau das tun und dich sicher halten." Er legte sich ohne Umschweife neben sie und nahm sie in die Arme. „Siehst du, Ambrosia. Du bist völlig sicher. Ist es so gut für dich?"
    „Ja." Sie kuschelte sich dicht an Riordan und lauschte auf den Schlag seines Herzens. Sie wusste zwar nicht, ob der wunderbare Traum zurückkehren würde. Aber auf jeden Fall vergaß sie in Riordans Armen ihre Schmerzen.
    Innerhalb kurzer Zeit war sie wieder eingeschlafen, und im sanften Schein des Mondlichts, das durch das kleine Bullauge oberhalb der Koje fiel, betrachtete Riordan aufmerksam ihr Gesicht.
    Ambrosia war so schön, dass es ihm beinahe den Atem nahm. Ihr Haar war so schwarz wie die Nacht, ihre Haut so weich wie Samt und von der Farbe des von der Sonne gebleichten weißen Sandes an der Küste von Cornwall. Und dann diese Lippen! Riordan fühlte sein plötzlich aufflammendes Begehren, als er sie eingehender betrachtete. Ambrosia hatte sie leicht ge schürzt, und Riordan konnte das Verlangen, sie auf der Stelle zu küssen, kaum bezähmen.
    Wie war es nur möglich, dass eine einzige Frau, die dazu noch widerspenstig, willensstark und stur zugleich war, einen derart starken Einfluss auf sein Leben hatte! Sie missachtete seine Anweisungen und Befehle. Sie umging absichtlich jede Vorschrift, um ihn zu prüfen und herauszufordern. Sie brachte sich selbst in Gefahr und wäre dabei beinahe ums Leben gekommen.
    Und er liebte sie! Er war ihr hoffnungslos und verzweifelt ergeben, ja geradezu verfallen.
    Und das nicht erst, seit er sie das erste Mal gesehen hatte. Schon vorher hatte er wie gebannt den Schilderungen von James Lambert gelauscht, wenn dieser über seine wilde, freiheitsliebende Schwester sprach, die tatsächlich mit einem Schwert umzugehen wusste.
    Er hatte sich unsterblich in sie verliebt, seit er ihr Bildnis gesehen hatte, das ihr Vater als Miniatur an einem Lederband um den Hals trug, und seit John Lambert mit so großer

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