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historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc

historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc

Titel: historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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ent deckte sie eines und rannte los. Doch als sie es fast erreicht hatte, sah sie einen Mann darin sitzen.
    Hastig duckte sie sich, um nicht gesehen zu werden, aber es war zu spät. Der Mann hatte sie entdeckt und stand auf. In einer Hand hielt er einen im fahlen Mondlicht glitzernden Gegenstand, und Ambrosia bereitete sich innerlich vor auf das, was ihr bevorstand.
    Doch zu ihrer grenzenlosen Überraschung vernahm sie eine bekannte Stimme, die sie beim Namen rief. „Ambrosia, bist du es, mein Mädchen?"
    „Newton!" Vor Erleichterung wurde ihr schwindlig. Sie atmete mehrmals tief ein und aus.
    „O Newt, dem Himmel sei Dank!"
    Sie griff nach seiner Hand und führte ihn zu der Stelle, an der das Gespann stand. Riordan lag reglos in dem Karren. Sein Atem ging nur stoßweise, und sein ganzer Körper schien in Schweiß getränkt zu sein.
    „Schnell, Newt, wir müssen ihn ins Boot bringen."
    Newton schaffte es, Riordan aus dem Karren zu ziehen. Gemeinsam schleppten er und Ambrosia ihn dann zu dem kleinen Boot. Der alte Mann bettete ihn behutsam auf die hölzernen Planken. Als er sich zu Ambrosia umwandte, sah er, wie sie ein Fass über den Strand zog.
    „Das Gold, Newt. Zumindest ein großer Teil davon. Und jetzt müssen wir uns beeilen. In Cairn haben sie bestimmt geme rkt, dass wir geflohen sind. Sie werden uns in kürzester Zeit auf den Fersen sein."
    Sie hievten das Teefass in den Kahn und schoben diesen ins Wasser. Newton hatte gerade nach den Rudern gegriffen, als aus der Ferne aufgebrachte Stimmen hörbar wurden, die sich rasch näherten.
    „Wie lange hast du auf uns gewartet, Newt?" Riordan hatte kurz das Bewusstsein wiedererlangt und schaute den alten Mann an.
    „Fast die ganze Nacht, Captain. Ich wusste, dass ich Sie und das Mädchen in Cairn zurücklassen müsste, wenn Sie nicht bis zum Morgengrauen aufgetaucht wären. Aber ich war fest ent schlossen, auf jeden Fall bis Sonnenaufgang zu warten und Ausschau zu halten." Und zu beten, fügte Newt im Stillen hinzu. In den vergangenen Stunden hatte er so viel und so eindringlich gebetet wie noch nie zuvor in seinem Leben.
    Jetzt war er unendlich dankbar, dass er nicht auf die Probe gestellt worden war, ob er tatsächlich den Mut aufgebracht hätte, ohne Riordan und Ambrosia loszufahren.
    Als sie die Skull erreichten, streckten sich ihnen viele Hände hilfreich entgegen. Und als im Hafen von wütenden Piraten die ersten Boote zu Wasser gelassen wurden, setzten Ambrosia und ihre Schwestern die Segel. Von hoch oben aus der Takelage heraus beobachteten sie, wie sich die Stadt Cairn allmählich in ein Flammenmeer verwandelte.

17. KAPITEL
    Ambrosia stand an der Reling der Skull und beobachtete das hektische Treiben an Land.
    Selbst aus der Entfernung war unschwer zu erkennen, dass die Piraten hin und her gerissen waren zwischen ihren widerstreitenden Gefühlen.
    Einerseits war es unbedingt erforderlich, gegen die Feuersbrunst anzukämpfen, die die Stadt in Schutt und Asche zu le gen drohte. Andererseits wollten sie die Diebe verfolgen, die ihnen ihr Schiff gestohlen hatten. Manche Seeleute hatten bereits kleine Ruderboote zu Wasser gelassen und die Verfolgung der Skull aufgenommen. Ihre Fackeln leuchteten über das Wasser und tauchten die Szenerie in ein unwirkliches Licht.
    Geoffrey nickte Riordan anerkennend zu. „Es war eine großartige Idee, die Stadt anzuzünden, mein Freund."
    Riordan lächelte verkrampft. Die Schmerzen raubten ihm beinahe die Sinne. „Nicht mir gebührt das Lob, sondern deiner ältesten Enkelin. Ambrosia traf die Entscheidung ganz allein."
    „Das hätte ich mir denken können." Der alte Lambert legte Ambrosia einen Arm um die Schultern und küsste sie auf die Schläfe. „Halbe Sachen hast du noch nie gemacht, stimmt’s, mein Mädchen? Und nun musst du uns erzählen, wo ihr gewesen seid und was alles passiert ist. Besonders interessiert mich, wie du an das Gold gekommen bist."
    „Das will ich gern tun", versicherte Ambrosia. Sie wandte sich Riordan zu und sah, dass er sich krampfhaft an der Reling festhielt, als befürchtete er, sich sonst nicht auf den Beinen halten zu können. „Aber zuerst müssen wir uns unbedingt um Riordans Verletzungen kümmern."
    „Und um deine auch." Geoffrey berührte sacht die hässlichen roten Strangulierungsmale an Ambrosias Hals. Sie zuckte zusammen. „Ja, darum kümmere ich mich auch", versicherte sie.
    Geoffrey schaute Newton an. „Wir bringen sie nach unten in die Kapitänskajüte." Er machte eine

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