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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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neben ihr ausstreckte, drehte sie sich ihm zu, schlang im Schlaf einen Arm um seine Brust und schmiegte sich an ihn. Jack schloss die Augen und lächelte in die Dunkelheit hinein. Er hatte ihr einmal gesagt, er würde immer zu ihr zurückkehren, und er hatte es getan. Das Wunder war, dass sie ihn erwartet hatte. Eva hatte nicht damit gerechnet, dass man sie erkennen würde. Ihr erster Besuch und der gestrige Abend hatten sie in Sicherheit gewiegt. Aber als das Paar sich am nächsten Morgen nach unten begab, standen Grimstone, der Wirt und beide Lakaien in der Diele und diskutierten lebhaft über den Zustand von Jacks Stiefel. Außerdem waren noch eine beleibte Frau, die Mägde und der Stallbursche anwesend.
    „Madame“, begrüßte der Gastwirt sie feierlich und eilte dem Paar entgegen. „Ich muss Ihnen gestehen, dass meine Frau Sie erkannt hat. Ich will Sie nur wissen lassen, dass wir treue Anhänger des großherzoglichen Hauses sind und wir uns lieber die Zungen herausschneiden ließen, als ein Wort über Ihren Besuch zu verlieren. Sie können mit unserer absoluten Diskretion rechnen.“
    Eva hatte das Gefühl, im Boden versinken zu müssen, während Jack dem Mann nach dem ersten Schreckensmoment die Hand schüttelte. „Ihr seid alle herzlich zu unserer Hochzeit eingeladen“, verkündete er in die Runde. „Grimstone, kümmere dich darum. Ach ja, und bringen Sie ein Wappen über der Haustür an. ‚Durch Ernennung Ihrer Königlichen Hoheit‘“ Und in Evas Ohr flüsterte er: „Das steht mir doch zu, oder?“
    „Eigentlich ist nur Freddie dazu berechtigt. Du solltest ihn besser fragen.“ Sie befürchtete, jeden Moment lachen zu müssen, was allerdings einem Versinken im Boden vorzuziehen war. Jack schien sich erstaunlich rasch in seine neue Rolle einzufügen, wobei sie beinahe vergessen hätte, dass flexibles Handeln in seinem Beruf eine lebenswichtige Voraussetzung war.
    „Sollte ich ihn nicht auch um Erlaubnis bitten, dich zu heiraten?“, fuhr er fort, während er ihr in die Kutsche half.
    „Du liebe Güte, ihr würdet euch vor Verlegenheit winden oder vor Lachen biegen“, protestierte Eva.
    „Unsinn. Ich setze eine feierliche Miene auf und spreche ihn in jedem Satz mit seinem vollständigen Titel an. Er wird es genießen. Danach werden wir einen Toast auf die Braut ausbringen, und zwar mit feinstem napoleonischen Cognac.“
    „Jack, er ist neun Jahre alt!“
    „Ich sagte feinster Cognac, und der ist mindestens zwölf Jahre alt.“ Er lächelte unverfroren, und Eva schüttelte missbilligend den Kopf. „Und nun kläre mich bitte darüber auf, welche hohen Persönlichkeiten ich jetzt auf der Burg kennenlernen werde.“
    „Nun ja, da du Grimstone vorausgeschickt hast, könnte ich mir vorstellen, dass der gesamte Hofstaat sich zu unserem Empfang versammelt.“ Eva versuchte sich zu konzentrieren. Ihren umwerfend gut aussehenden Geliebten und zukünftigen Gemahl anzuschmachten, das musste warten. „Zunächst einmal Philippe …“
    Der gesamte Hofstaat, die Ehrengarde sowie die Dienerschaft hatten sich im Schlosshof versammelt. Unter Fanfarenklängen und Jubelrufen half Jack seiner Braut aus dem Wagen.
    „Woher wissen sie Bescheid?“, flüsterte er ihr zu und nickte in die Runde.
    „Woher soll ich das wissen? Frag Grimstone.“
    „Jedenfalls werde ich eine Uniform für mich entwerfen“, fuhr Jack fort, während das Paar feierlich den gepflasterten Innenhof überquerte und sich Philippe näherte, der sie vor dem Portal erwartete, den strahlenden Freddie an seiner Seite. „Sehr vornehm und gediegen in Schwarz, mit Silbertressen verziert.“
    „Das ist nicht nötig, Liebster.“ Eva winkte der jubelnden Menge huldvoll zu, während ihre rechte Hand in Jacks Armbeuge lag. Sie war so von Glück und Stolz erfüllt, dass sie glaubte, über dem Boden zu schweben. „Ich habe mir ein ehrenvolles Amt und den passenden Titel für dich ausgedacht. Und dabei trägt man keine Uniform.“
    „Keine Uniform?“
    „Nein, gar nichts“, sagte sie leise, ehe sie die Steintreppe erreichten. „Ich ernenne dich zum Großmeister unseres Schlafgemachs.“
    Jack blieb stehen und blickte mit verdunkelten Augen auf sie herab. Eva fürchtete einen Moment, ihr Scherz habe ihn verletzt. Dann warf er seinen Hut in die Menge, nahm sie in die Arme und küsste die Großherzogin von Maubourg mitten auf den Mund. Der Jubel der Zuschauer überschlug sich beinahe, kannte keine Grenzen mehr. Und Jack hauchte an ihren Lippen: „Ein

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