HISTORICAL Band 0272
Rasender. Sie bäumte sich unter ihm auf, schlang die Beine um seine Hüften, grub die Fersen in sein Gesäß.
„Ich liebe dich.“ Wessen Stimme war das? Sie wusste es nicht, sie wusste nur, dass die Welt eine samtschwarze Nacht war, in der sie in schwindelerregenden Spiralen ins Nichts taumelte. Die Wonneschauer, die sie durchströmten, waren sein Geschenk an sie, so wie sie ihm alle Liebe in ihrem Herzen schenkte, während er über ihr verharrte, jede Sehne, jeden Muskel angespannt, bevor er in der Ekstase der Leidenschaft ihren Namen stöhnte.
Jack spürte im Halbschlaf, wie die Bettdecke hochgezogen wurde. Er schlug kurz die Augen auf und stellte fest, dass sein Gesicht an Evas Busen lag. Glückseligkeit. Seine Zunge berührte eine rosige Brustknospe, und sein Tun wurde mit einem spitzen Laut und einem Kichern belohnt. Er veränderte seine Position, um sich der harten Perle eingehender widmen zu können.
„Jack, nicht schon wieder! Mein Liebster, wir müssen etwas essen.“ Mein Liebster. Er schloss die Augen und ließ die Worte in sich nachklingen.
„Müssen wir?“, fragte er schließlich.
„Ja.“ Eva wand sich unter ihm frei und richtete sich auf. „Wir haben uns häufig und auf höchst unziemliche Weise geliebt, und jetzt sterbe ich vor Hunger.“
„Mmm.“ Das war alles, was sie ihm entlocken konnte. Durch ihre Bewegung lag sein Kopf auf ihren flachen Leib gebettet, und es gelüstete ihn danach, sie mit der Zunge weiter zu erkunden, dort, wo es besonders verlockend war.
„Jack!“ Diesmal war es die gebieterische Stimme der Großherzogin. Und er gehorchte widerwillig wie ein kleiner Junge, der sich nicht von seinem Spielzeug trennen wollte. Er rollte sich auf den Rücken und lächelte sie schläfrig an.
„Essen.“ Er nickte. „Ich klingle.“ Seine Beine trugen ihn nur mühsam bis zur Klingelschnur. Er zog heftig daran, stieg in die Hose und streifte das Hemd über. „Wo? Hier?“
„Ja.“ Eva war aus dem Bett gekrochen und machte sich an ihrem Kleiderbündel auf dem Boden zu schaffen. Die Feuchtigkeit des Handtuchs war in ihre Wäsche gedrungen. „Ach was.“ Sie warf die Seidendessous beiseite, streifte sich einzig das Kleid über und schlüpfte mit bloßen Füßen in die Schuhe. Danach flocht sie das zerzauste Haar zu einem dicken Zopf.
Es klopfte an der Tür. Jack steckte den Kopf in den Flur hinaus, wo Grimstone mit geradezu unverschämt ausdrucksloser Miene auf Anweisungen wartete. „Bring uns Essen und Wein, und zwar möglichst rasch.“
„Meister. Es ist ein Uhr.“ Es entstand eine Pause. „Nachts.“ Eine weitere Pause. „Ich finde etwas.“
Jack schloss die Tür und lehnte sich dagegen. „Weißt du, wie spät es ist?“
Eva sah ihn erstaunt an. „Ich habe es gehört. Armer Grimstone.“
„Es tut mir leid. Bist du sehr müde?“
„Nein. Nicht die Spur.“ Seine Liebste zwinkerte ihm vertraulich zu. „Nach dem letzten Mal habe ich tief geschlafen.“
„Eva, wir sollten uns unterhalten, bevor wir nach Maubourg reisen. Wir müssen uns über einiges klar werden und uns einen Plan zurechtlegen, bevor wir mit Freddie und deinem Schwager sprechen.“
Sie räumte den kleinen Tisch ab, um Platz für das Essen zu machen. In dem zerknitterten Kleid und mit schlichtem Zopf sah sie entzückend aus, wie ein junges Mädchen. „Ich hatte mir überlegt – und du musst mir ehrlich sagen, ob du damit einverstanden bist –, wir könnten in England leben, wenn Freddie im Internat ist, und in Maubourg, wenn er seine Ferien hier verbringt. Aber ich weiß nicht einmal, wo du in England wohnst.“ Und kleinlaut fügte sie hinzu: „Ich schäme mich, dass ich nie auf den Gedanken gekommen bin, dich danach zu fragen.“
„Das halte ich für einen annehmbaren Kompromiss.“ Jack dachte an Knightsacre, das er sträflich vernachlässigt hatte und das dringend eine liebevolle Frauenhand brauchte, die dem alten Gemäuer wieder Leben einhauchte. „Mein Landgut Knightsacre liegt im Südwesten Englands. Es wird dir gefallen, es ist umgeben von einer sanften grünen Landschaft mit wogenden Hügeln und Wäldern, von klaren Bächen durchzogen. Das Herrenhaus ist dreihundert Jahre alt, hat aber keine Wehrtürme, kein Verlies und keine düsteren Kellergewölbe. Ich habe mich jahrelang nicht darum gekümmert. Es wartet auf dich.“
„Oh, wie schön. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie du von einem Jagdausflug heimkehrst und vor dem Säulenportal des alten Herrenhauses vom Pferd steigst.
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