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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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Aber hier – womit wirst du dich in Maubourg beschäftigen? Wirst du dich nicht langweilen? Darüber wollte ich mir auf meiner Reise nach London Gedanken machen.“
    Das Klopfen an der Tür lenkte sie von ihren Besorgnissen ab, während Grimstone ein Tablett auf den Tisch stellte, mit allem, was er in der Speisekammer gefunden hatte. „Ist es so recht, Meister?“
    „Ausgezeichnet, vielen Dank. Und nun leg dich aufs Ohr.“
    „Wir wechseln uns mit der Wache ab. Man weiß ja nie in diesen unruhigen Zeiten.“ Er verneigte sich höflich vor Eva und zog sich zurück.
    Jack zog zwei Stühle heran, während Eva Käse, Brot und kalten Braten auf dem Tisch verteilte. „Du machst dir Sorgen, dass ich mich langweilen könnte? Heißt das etwa, ich muss arbeiten?“ Seine Mundwinkel zuckten belustigt. „Ich dachte eigentlich, ich stolziere mit einem eleganten Dreispitz auf dem Kopf umher oder stehe bei festlichen Anlässen in strammer Haltung einen Schritt hinter dir und gebe eine gute Figur ab.“ Die Bestürzung über seine scherzhaften Worte war ihr deutlich anzusehen. „Tut mir leid, Liebste, ich wollte dich nicht kränken. Aber ernsthaft, als Privatlehrer könnte ich Freddie einiges beibringen, Bogenschießen und Fechten zum Beispiel, und ich könnte ihm Reitstunden geben. Außerdem könnte ich mir Gedanken darüber machen, wie wir die Landwirtschaft voranbringen. Rosenzucht und Lavendelfelder für die Parfumherstellung sind ja schön und gut, aber man könnte auch Weingärten anlegen und Weizen anbauen.“
    Sie streichelte seine Hand. „Du wirst Freddies Vater sein, nicht sein Privatlehrer. Und er wird selig sein, wenn du dich mit ihm beschäftigst.“ Sie nahm einen Schluck Wein und furchte die Stirn. „Jack, wirst du aufhören, für die britische Regierung zu arbeiten?“
    „Meine Arbeit als privater Ermittler werde ich einstellen. Ob ich weiterhin Aufträge für die Regierung annehme, weiß ich noch nicht. Jedenfalls würde ich nichts tun, was den Namen des Herzogtums beschädigen könnte.“
    „Oder etwas, das dich in Gefahr bringt.“ Sie zog eine Braue hoch. „Verzeih, ich weiß, dass du Spaß am Abenteuer hast. Aber du wirst keinen Auftrag annehmen, wenn es gilt, eine Dame in Not zu retten. Darauf bestehe ich.“
    „Einverstanden.“ Das konnte er reinen Herzens versprechen.
    „Jack …“ Ihr lag noch etwas auf der Seele.
    „Ja?“ Er betrachtete sie und versuchte sich daran zu gewöhnen, glücklich zu sein. Ein seltsam befremdlicher Zustand.
    „Bisher warst du immer sehr umsichtig, wenn wir uns geliebt haben. Aber nicht heute Nacht.“ Sie errötete ganz entzückend. „Und das hat mich noch glücklicher gemacht. Heißt das etwa, es würde dich nicht stören, eine Familie zu gründen?“
    „Das wäre mein innigster Wunsch.“
    „Wie schön.“ Ihr Lächeln gab ihm ein Gefühl, als habe er ihr den Mond und die Sterne geschenkt, als besitze er alle Macht der Welt. „Junge und Mädchen?“
    „Ein Junge und zwei Mädchen“, korrigierte er sie. „Im Sinne ausgleichender Gerechtigkeit. Und die Mädchen werden aussehen wie du und zu gefeierten Schönheiten erblühen.“
    „Ausgezeichnet. Es wäre wunderbar, wenn wir bereits in dieser Nacht einen ersten Erfolg erreicht hätten.“
    „Wie lange müssen wir mit der Hochzeit warten?“ Daran hatte er noch nicht gedacht. Ein Kind wäre ein riesiger Skandal. Aber die Heirat mit einer Großherzogin bedurfte umfangreicher Vorbereitungen und war nicht bloß mit einer Lizenz vom Bischof zu bewerkstelligen.
    Eva kaute nachdenklich auf einem Stück Käse herum und trank noch einen Schluck Wein. Sie sah nicht aus wie eine Großherzogin. Jack versuchte sich die gebieterische Frau in Erinnerung zu rufen, die er zum ersten Mal in der Burg gesehen hatte.
    „In zwei Wochen“, verkündete sie. „Ich gebe dem Erzbischof Anweisung, die Sache bis dahin zu regeln.“
    Ah ja! Da war er wieder, der gebieterische Ton der Großherzogin . „Drei Wochen halte ich für vernünftiger“, schlug er vor. „Das gibt unseren Gästen aus England genügend Zeit für die Anreise. Wir machen eine Liste.“
    Mit Stift und Notizbuch bewaffnet setzten sie sich Schulter an Schulter ins Bett und planten die Hochzeit. „Wer führt dich zum Altar?“, fragte Jack, aber er erhielt nur ein Murmeln als Antwort. Ihr Kopf lag an seiner Schulter, ihre Augen waren geschlossen. Er nahm ihr vorsichtig das Notizheft aus der Hand, legte sie sanft in die Kissen und löschte die Kerzen. Als er sich

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