Historical Collection Band 01
anderes Bündnis vor, Maraloch. Hier seht Ihr Clár O’Reilly. Sie ist bereit, ihren Sohn in die Obhut Eures Hauses zu geben, wenn sie bei ihm bleiben kann. Um uns erkenntlich zu zeigen, würden wir für Euren Sohn wie für unser eigenes Fleisch und Blut sorgen.“
Bei diesem Versprechen stieg die Witwe von ihrem Pferd und trat vor. Lord Maraloch musterte sie, und sie schenkte ihm ein tapferes Lächeln, das ein gewisses Interesse bezeugte.
„Falls dieser Vorschlag einen annehmbaren Ersatz für die Hochzeit darstellt“, begann Trahern, „sollten wir die Bedingungen der wechselseitigen Pflegschaft erörtern.“
Ohne seinen Ärger zu verhehlen, ließ der Normanne Auders Hand los. „Beides erscheint mir annehmbar. Wie ich allerdings vermute, würde diese junge Dame es vorziehen, dass ich die Verlobung löse.“
Auder starrte Gunnar an, die blaugrünen Augen voller Zweifel, als fürchtete sie immer noch, er würde sie nicht lieben.
Unsicher trat er noch einen Schritt näher. Da rannte sie zu ihm, er fing sie in seinen Arme auf, und sie presste ihre tränennasse Wange an seine. Irritiert richtete der Baron seine Aufmerksamkeit wieder auf Clár und ihren Sohn.
„Oh, es tut mir so leid“, wisperte Auder. „Niemals wollte ich dich verlassen, Gunnar. Aber ich könnte nicht mit meinen Gewissensqualen leben, würde unsere Burg von den Normannen angegriffen. Auch du wärst in Gefahr. Das ertrüge ich nicht. Gestern hätten sie dich beinahe getötet.“
„Statt wegzulaufen, hättest du mir vertrauen sollen“, warf er ihr vor und nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Immer werde ich für dich sorgen, auch für deine Mutter. Niemand wird je wieder ein böses Wort über Halma O’Reilly sagen. Am Verhalten deines Vaters tragt ihr beide keine Schuld.“
„So viele junge Mädchen hat er ins Unglück gestürzt“, seufzte Auder. „Das wollte ich wiedergutmachen.“
„Die Last seiner Missetaten musst du dir nicht aufbürden.
Ebenso wenig ist deine Mutter dafür verantwortlich.“ Gunnar lehnte seine Stirn an ihre. „Handle so, wie du es wünschst. Nicht so, wie du glaubst, andere würden es von dir erwarten.“
„Nie wieder werde ich vor dir fliehen“, beteuerte sie mit einem schwachen Lächeln, „und von jetzt an immer nur zu dir laufen – wenn du mich haben willst.“
„Für alle Zeiten.“ Freudestrahlend hob er sie auf sein Pferd und schwang sich hinter ihr in den Sattel.
Zwei Nächte später
So wie Gunnar es befohlen hatte, blieben ihre Augen geschlossen. Ihr frischgebackener Ehemann hatte sie in sein selbst erbautes Haus getragen und auf sein Bett gelegt. Über ihre nackte Haut wehte kühler Nachtwind hinweg.
„Vorerst darfst du die Augen nicht öffnen“, mahnte er.
Sie gehorchte, und dann spürte sie sein Gewicht neben sich auf der Matratze. In ihre Nase stieg ein zarter Blütenduft. Hatte er ihr Blumen gebracht?
Das Aroma verstärkte sich, und sie spürte weiche Blütenblätter auf ihren Wangen, ihren Brüsten, ihrem Bauch.
„Kann ich die Augen jetzt öffnen?“ Wegen des kitzligen Gefühls musste sie lachen. Etwas Seidiges streifte die Spitzen ihrer Brüste und erzeugte einen angenehmen Schauer. Sehnsüchtig hob sie ihren Busen Gunnars Händen entgegen. Da ersetzte sein Mund die Blume, seine geschickte Zunge raubte ihr den Atem. Er schmeckte und reizte sie, saugte an der empfindsamen Spitze, bis Auder feucht und heiß wurde.
„Mach die Augen jetzt auf“, murmelte er.
Sie erfüllte seinen Wunsch, und da sah sie sein Geschenk – Waid, Krapp, Safran und andere Kräuter. Statt irgendwelche Blumen zu wählen, hatte er die Pflanzen gesammelt, die sie benötigte, um Stoffe zu färben. „Morren half mir, das alles auszusuchen“, gab er zu. „Sicher wirst du es für deine Arbeit brauchen.“
Gerührt zog sie ihn auf sich hinab. „Wie wundervoll, Gunnar …“ Ihre Lippen fanden sich. Mit diesem Kuss versuchte Auder die übermächtigen Gefühle auszudrücken, die sie nicht in Worte fassen konnte.
Er ließ seine Hände über ihre Haut wandern, seine rauen Finger weckten ihr unermessliches Bedürfnis, ihn in sich zu spüren, ihn als ihr Eigentum zu beanspruchen.
Ungeduldig zerrte sie an seiner Kleidung. Sobald er nackt war, schlang sie ein Bein um seine Hüften.
„Glaubst du immer noch, das würden nur die Männer genießen?“, neckte er sie und schob eine Hand zwischen ihre Schenkel, um sie dort zu streicheln.
Während er mit einem Daumen ihre empfindlichste Stelle berührte, lächelte
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