Historical Collection Band 02
hiervon?“ Und sie gab ihm den Kuss, dem kein Mann widerstehen konnte, nahm ihn zwischen die Lippen, fuhr mit der Zunge über die empfindliche Spitze, genoss die seidige Glätte.
Jäh krallte er die Hände in das Laken, als wolle er sich zwingen, nicht nach ihr zu greifen, aus Angst, dass sie sonst aufhören würde. Tiefer nahm sie ihn in den Mund, und sein Rücken bäumte sich leicht. Sie spürte, wie er die Muskeln in wachsender Erregung anspannte. Scharf stieß er die Luft aus. „Bitte …“, sagte er undeutlich, keuchte es fast. „Oh, ja …“ Er zitterte, und sie merkte, wie seine Beherrschung schwand, spürte, wie sie als Reaktion darauf selbst ein Beben durchrann, ehe sie sich erinnerte, dass das, was hier zwischen ihnen geschah, nichts, gar nichts bedeutete.
Mit einen verzweifelten kleinen Lachen stieß er hervor: „Wir sind uns noch nicht vorgestellt worden. Mein Name ist Tom Godfrey.“
Kurz ließ sie von ihm ab und schnurrte an seiner Haut: „Thomas …“
Er stöhnte, als ob seinen Namen von ihren Lippen zu hören, ebenso erregend wäre wie ihr Kuss. Dann legte er eine Hand auf ihr Haar und strich sanft darüber. Eine merkwürdig zärtliche Geste. „Sag mir deinen Namen … ich muss ihn wissen …“
Noch einmal ließ sie ihre Zunge um seine Spitze kreisen und erwiderte: „Victoria.“
Wie im Krampf fast erschauerte er, rollte jäh zur Seite und verströmte sich in die Laken.
Für einen seltsamen Augenblick fühlte sie sich wie beraubt. Ihr fehlte seine Haut an ihrer Wange, die Wärme seines an sie geschmiegten Körpers. War sie schon so lange einsam, dass ihr selbst die Berührung eines Feindes willkommen war?
Er lag auf der Seite, den Rücken ihr zugewandt, und seine Schultern bebten wie in stummem Gelächter.
Zu denken, dass er sich über sie amüsierte, verärgerte sie. War sie wirklich so ungeschickt gewesen, dass es ihn zum Lachen brachte? Doch sie verbarg ihren Ärger und tastete zaghaft, wie in Sorge, nach seiner Schulter. „Stimmt etwas nicht?“
Er lachte wahrhaftig. „Eigentlich hat eine alte Flinte keinen so empfindlichen Abzug.“
„Alt?“ Zuerst verstand sie nicht, dann wurde ihr klar, dass er sich selbst meinte. „Du bist gewiss kaum dreißig.“
Immer noch lächelnd drehte er sich ihr zu und strich ihr über die Wange. „Das ist alt genug, um sich beherrschen zu können. Aber du hast mich ziemlich überwältigt. Wie ein grüner Junge bei seinem ersten Bordellbesuch habe ich mich blamiert. Nicht viele sind so nett wie du und schweigen darüber.“
Wäre sie tatsächlich eine Hure gewesen, hätte sie vielleicht die richtige Entgegnung darauf gewusst. Sollte sie über seinen Witz lachen, damit er unbefangen blieb? Wenn sie von ihm etwas erfahren wollte, musste sie sich rasch etwas einfallen lassen, ehe er sich anzog und wegging. „Wir könnten es noch einmal versuchen.“
„Genau das dachte ich auch.“ Damit beugte er sich vor, um sie zu küssen. Ohne zu überlegen, wandte sie kurz den Kopf ab, sodass auch er sich zurückzog.
„Du bist eine sehr merkwürdige Frau, Victoria.“ Er sah sie so forschend an, als wäre er derjenige, der hier nach der Wahrheit suchte. „Ich weiß nicht, was mich mehr erregt – was du tust, oder was du nicht tust.“
„Das war nicht meine Absicht.“
Mit dem Daumen folgte er der Kontur ihrer Wange, fuhr über ihre Unterlippe und dann ihre Kehle entlang. „Lügnerin. Ich glaube, du bist dafür geschaffen, Männer rasend zu machen“, murmelte er und küsste ihre Kehle dort, wo sein Daumen sie berührt hatte.
Erregung durchzuckte sie. „Bitte nicht.“
„Magst du das nicht?“
Lügen hatte wohl keinen Zweck. „Schon, aber …“
Wieder küsste er sie dort. „Es wird einen Moment dauern, bis ich wieder bereit bin. Wenn wir die Zeit nicht mit Küssen hinbringen können, muss ich mir bis dahin etwas anderes einfallen lassen.“
Nun knabberte er mit Lippen und Zähnen an ihrer Kehle, während seine Hände ihre Brüste streichelten, zuerst sanft, dann hart und besitzergreifend, wie nun auch sein Mund an ihrer Haut. Doch anderes wurde ebenfalls hart; sie fühlte, wie seine Männlichkeit sich aufrichtete, begierig, sich mit ihr zu vereinigen. Leise lachte sie auf. „Lieber Sir, mir scheint, Sie sind schon weit genug.“
„Meinst du?“ Er rückte tiefer und sog durch den Stoff der Chemise ihre knospende Brustspitze in den Mund. „Aber ich möchte, dass auch du bereit bist.“
„Ich strebe nicht nach Befriedigung.“ Sie
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