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Historical Collection Band 02

Historical Collection Band 02

Titel: Historical Collection Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill Louise Allen Terri Brisbin Diane Gaston
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Bruders gesichert. Du beweist ihr deine Wertschätzung, indem du für ihre Mutter Vorsorge triffst und ihr ein großzügiges Wittum überschreibst.“
    Giles hatte den beiden Freunden wortlos gelauscht. Nun schaute Simon ihn fragend an.
    „Ich sehe nur eine Schwierigkeit für dich“, erklärte er daraufhin. „Nämlich dass es noch drei Stunden bis zum Einbruch der Nacht sind. Ich fürchte, wenn du sie weiterhin in dem Tempo ‚an deine Hand gewöhnst‘, wirst du schon bald in irgendeiner dämmrigen Nische zwischen ihren Beinen enden.“
    „Giles! Genug!“, grollte Simon warnend. Sein Freund war der Wahrheit ein wenig zu nahe gekommen.
    „Ah, hier kommt deine Dame“, sagte Soren laut genug, um weitere Reden über sie zu unterbrechen. Er stand auf, ebenso Brice und Giles, und sie rückten zur Seite, damit Elise den Platz neben ihrem Gemahl einnehmen konnte.
    „Bist du wohlauf?“, fragte Simon, wobei er erneut einen Arm um sie legte. Und sie schien nichts dagegen einzuwenden zu haben, denn sie errötete nur sanft.
    „Danke, ja, Mylord“, entgegnete sie. Sie spürte den leichten Druck seiner Hand in ihrem Nacken, und als er seine Finger in ihr Haar schob, kitzelte es, sodass ihr ein leichter Schauer über den Rücken rann. Wie vorher beim Tanz reagierte ihr Körper plötzlich völlig selbstständig, ehe ihr Verstand Zeit hatte, sich zu melden.
    Was immer ihr Gemahl tat, irgendwie kam es dabei stets zu einer Berührung, merkte sie; jetzt gerade strich er mit seiner Hand tiefer, bis unter den juwelengeschmückten Gürtel, den sie trug. Das alles rief in ihr ein unbestimmtes Vibrieren hervor, da sie an so häufigen körperlichen Kontakt, an noch so flüchtige Umarmungen nicht gewöhnt war. Ihr kam der Gedanke, dass er etwas damit bezwecken mochte.
    Zu gern hätte sie ihn gefragt, doch die Anwesenheit seiner Freunde, seiner ‚Ritter zur Linken‘, wie man sie hier nannte, ließ sie davon absehen. Sie wusste von den dreien, denn Petronilla hatte seit ihrer Ankunft hier über kaum etwas anderes gesprochen. Die Männer waren illegitime Abkömmlinge des alten Burgherrn, der sie hier hatte aufwachsen lassen, und der junge Graf pflegte Freundschaft mit ihnen. Mit solchen Männern in aller Öffentlichkeit zu sprechen, hätte sie sich niemals herabgelassen, doch ihr – und allen Anwesenden – war klar, dass sie in Lord Simons Haushalt eine besondere Stellung einnahmen.
    Als ob Simon ihre Gedanken erraten hätte, sagte er unversehens: „Edle Gemahlin, auch wenn es nicht der Sitte entspricht, möchte ich dir diese drei Männer vorstellen. Giles Fitzhenry …“ Er deutete auf einen der Männer, der sich vor ihr verneigte. „Brice Fitzwilliam und Soren Fitzrobert …“ Er schlug dem neben ihm sitzenden kräftig auf den Rücken. „Sie alle sind auf meinen Dienst eingeschworen und nun auch auf den deinen.“
    Verwundert musterte sie die drei, die sich vor ihr verneigten, und staunte über deren Höflichkeit. Nach allem, was sie über sie gehört hatte, war sie davon ausgegangen, dass sie anzüglich grinsen oder gar unverschämt sein würden. Doch blieb ihr die offene Zuneigung nicht verborgen, die sie Simon bezeugten, und auch nicht, dass die drei sie ohne Frage akzeptierten. Und wenn Elise auch noch nicht wusste, wie ihre gemeinsame Zukunft aussehen würde, musste sie doch die Wünsche ihres Gatten ehren, denn wenn es ihm nicht wichtig wäre, hätte er ihr die Männer nicht vorgestellt.
    „Edle Ritter“, erwiderte sie also lächelnd, „ich bin geehrt, dass ihr meinem Herrn Gemahl Freundschaft erweist und ihm dient, und umso geehrter, nun auch mich darin einzuschließen. Bitte …“, sie deutete auf die Plätze neben sich, „… lasst Euch nieder und seid an Lord Simons Tafel willkommen.“
    Das war kühn, viel kühner als zuvor die heimliche Berührung, denn es geschah vor aller Augen und würde für ihr gemeinsames Leben ein Beispiel setzen. Diese Männer, die von niederer Geburt waren, am Tisch der Herrschaft willkommen zu heißen, setzte sie dem Gerede und vielleicht gar dem Hohn der Leute aus, es sei denn, ihr Gemahl würde die Geste unterstützen. Wenn sie einen Augenblick glaubte, das werde nicht geschehen, bewies er ihr im nächsten das Gegenteil.
    Seine Freunde, unsicher, ob sie ihrer Einladung folgen sollten, zögerten, doch Simon stand lächelnd auf.
    „Ihr habt gehört, was meine Gemahlin sagte, kommt, setzt euch zu uns“, verkündete er so laut, dass jeder im Saal es hören musste.
    Dann nahm er

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