Historical Collection Band 02
seinen Platz wieder ein, und dieses Mal schlang er ihr den Arm um die Schultern und zog sie dicht an sich, und ehe sie sich versah, küsste er sie auf den Mund … einmal und noch einmal, und obwohl es nur rasche Küsse waren, so versprachen sie doch viel mehr … für später, wenn sie allein waren. Als sie nun dachte, er werde sie loslassen, wandte er sich ihr zu und flüsterte nur für ihre Ohren bestimmt: „Damit hast du mich sehr erfreut, Elise.“
Sein Atem kitzelte an ihrem Ohr, und als sie unwillkürlich erschauerte, zog er sie noch dichter an sich. „Dafür, dass du sie willkommen geheißen hast, werde ich dir jeden Wunsch erfüllen.“
Hatte ihr die vertrauliche Geste und sein warmer Mund schon den Atem genommen, so keuchte sie erst recht leise auf, als er mit der Zunge sacht an ihrem Ohr entlangfuhr und ihr dann einen Kuss auf die Stelle unmittelbar darunter hauchte. Wieder pulste ihr das Blut heiß durch die Adern. So neu ihr das alles war, schien doch ihr Körper es zu erkennen und zu genießen.
„Ich tue Euch nur Genüge, wie es einer guten Gemahlin ansteht“, antwortete sie ihm, ebenfalls flüsternd, dabei merkte sie, dass auch Simon ein Beben durchrann.
Sie glaubte, er werde sich noch einen Kuss stehlen, doch er ließ sie los, sodass sie sich zurücklehnen konnte. Anzunehmen, er werde nun nicht mehr ihre Nähe suchen, war ein Irrtum, denn er nahm ihre Hand in die seine und legte sie auf ihren Schenkel. Während nun das Gespräch am Tisch munter fortging, bemühte Elise sich sehr, dem zu folgen, konnte sich jedoch einfach nicht konzentrieren, da ihr Gemahl nun ihre Hand losließ und unter dem Tisch verstohlen ihr Bein liebkoste. Die Berührung füllte alle ihre Sinne.
Trotz ihrer Gewänder – Hemd, Surcot, Überkleid, Strümpfe – kam es ihr vor, als streichelte er ihre bloße Haut, als er mit der Hand über ihren Schenkel hin und her fuhr, hinab zum Knie und wieder hinauf und höher und höher, bis beinahe zu der geheimen Stelle zwischen ihren Beinen.
In Elise kämpfte die Vernunft mit ihren Gefühlen, und obwohl sie fand, dass sie sich zieren und so etwas außerhalb des Schlafgemachs nicht erlauben sollte, empfand sie die Glut und das sanfte Beben, die durch ihren Körper rannen, als sehr angenehm. Es waren Empfindungen, die sie nie zuvor gekannt hatte, und sie erregten sie. Obwohl sie immer wieder zwischen den Männern hin und her schaute und zuzuhören versuchte, verlor sie den Kampf doch bald, und konnte sich nur noch auf die Gefühle konzentrieren, die ihr Gemahl in ihr hervorrief.
Wusste er, wie es ihr ging? Wie sehr ihr Körper sich nach mehr sehnte? Würde so der Vollzug der Ehe sein? Würde etwas derart Intimes solche Empfindungen auslösen? Konnte mehr daran sein, als einfach sich zu vereinen und den Samen ihres Gatten in sich aufzunehmen? Nun war sie vollends verwirrt; sie schmiegte sich sanft an ihren Gemahl, voller Sehnsucht nach mehr Berührungen und gleichzeitig gekränkt, dass er solche Leichtfertigkeit in ihr auslösen konnte.
Jäh erstarrte er; ob er empört war, weil er ihr Betragen für zügellos hielt oder aus andern Gründen, wusste sie nicht. Er wollte seine Hand fortziehen, doch sie hielt sie rasch fest, und da zog er seine Finger über ihren Schenkel bis hinauf zu ihrem Leib, sodass ihr Körper wieder und wieder wonnig erschauerte. Sie biss die Zähne zusammen.
Plötzlich verstummten die Gespräche. Elise wagte nicht aufzublicken, denn gewiss wussten die, die in solchen Dingen erfahren waren, was hier geschah. Tief sog sie den Atem ein und hoffte, ihre ungestümen, wollüstigen Gefühle bändigen zu können.
Erst als sie hörte, wie die drei Freunde miteinander flüsterten, schaute sie auf, doch mehr als ein paar Blicke und ein Schulterzucken bekam sie nicht mit, ehe sich ihr Gemahl erhob. Wenn sie gedacht hatte, dass es skandalös genug war, die Freunde ihres Mannes an der Tafel zu empfangen, übertraf jedoch das, was er nun tat, alles Vorhergegangene.
„Mylords, Myladies, teure Gäste“, rief er laut, „meine edle Gemahlin und mich verlangt es nach Ungestörtheit.“
Elise errötete, da einige der Anwesenden ihnen Anzüglichkeiten zuriefen, doch Simon fuhr fort: „Ich bitte euch, bleibt noch und erfreut euch weiterhin des Festes. Bald werden wir wiederkommen.“
Ihre Gefühle schwankten zwischen Furcht und Erwartung und Erregung – körperlicher Erregung –, und sie hätte gleichzeitig lachen und weinen können. Doch Lord Simon zog sie zu sich
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