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Historical Collection Band 03

Historical Collection Band 03

Titel: Historical Collection Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye Michelle Willingham Joanne Rock Carole Mortimer
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Khalid nahm auf dem Thron Platz, der sich auf einer Estrade am Ende des Saales befand. Nun bellte Farid einen Befehl, und die Doppeltür wurde aufgerissen. Ein bunter Haufen Angehöriger der verschiedenen Stämme kam zögernd herein. Einige von ihnen trugen gemeinsam ein großes Bündel. Es sah aus wie ein Teppich. Wenn man nach seinem staubigen Zustand und den abgerissenen Fäden an jedem Ende schließen wollte, handelte es sich dabei um kein besonders kostbares Exemplar. Khalid hob fragend eine Augenbraue.
    Einer der Männer trat vor und verbeugte sich mehrmals. „Euer Hoheit, wir sind gekommen, Euch Huld zu erweisen und zu bitten, Ihr möget dieses äußerst unwürdige Präsent von Euren Euch ewig dankbaren Untertanen annehmen.“
    „Mit großer Freude.“ Khalid nickte. „Allerdings muss ich der Beschreibung für euer Geschenk zustimmen.“
    Der Mann sah zunächst verblüfft aus, lächelte dann aber breit und entblößte lange gelbe Zähne, auf die selbst ein Kamel stolz gewesen wäre. „Der Teppich? Aber nein, Euer Hoheit, der ist nur die Umhüllung. Der wahre Schatz befindet sich darin.“
    Er klatschte laut in die Hände, und seine Begleiter legten den Teppich auf den Mosaikboden und entrollten ihn mit einer schwungvollen Bewegung.
    „Uff!“
    Die Stimme klang verärgert, wies einen ausländischen Akzent auf und gehörte eindeutig einer Frau. Diese trug schmutzige, zerlumpte Kleider, die sich an einen erstaunlich wohlgestalteten Leib schmiegten. Langes Haar, schwarz wie die Nacht, und Augen, stürmisch wie das aufgewühlte Meer, waren das Nächste, was Khalid auffiel. Die Frau zerrte an ihren Fesseln und kam unsicher auf die Knie, den unverschämten Blick auf ihn gerichtet.
    Nach der erstickenden Dunkelheit im Teppich, in den man sie eingerollt hatte, brannten ihr die Augen von der plötzlichen Sonnenhelle. Sie befand sich in einem riesigen, prachtvoll eingerichteten Raum. Ihr Blick konzentrierte sich auf den Mann, der vor ihr stand – auf den hochgewachsenen Mann. Er trug mit Edelsteinen besetzte Pantoffeln. Nach seiner kostbaren Kleidung zu urteilen, musste es sich um einen sehr reichen Mann handeln – einen sehr imposanten reichen Mann. Er wirkte kraftvoll und geschmeidig zugleich. Der juwelenbesetzte Gürtel betonte eine schlanke Taille, Taille, was sehr ungewöhnlich war in einem Land, in dem großer Leibesumfang ein Zeichen für Wohlstand darstellte.
    Langsam hob Juliette den Kopf, musterte kurz die breiten Schultern und begegnete schließlich dem Blick aus einem Paar erstaunlich blauer Augen. Der Mann war eher ungewöhnlich als im klassischen Sinn gut aussehend mit seinen hohen Wangenknochen, dem Grübchen in seinem Kinn und der dünnen Narbe an einer seiner Augenbrauen. Ein wirklich bemerkenswertes Gesicht.
    „Furcht einflößend“ war der Begriff, der ihr zuerst in den Sinn kam. Ein Schauder erfasste sie, auch ein Hauch von Furcht, der sie völlig überrumpelte. Ein Leben lang hatte sie ihren Vater zu Ausgrabungen begleitet, hatte unter harten Bedingungen im Zelt geschlafen und war mit jeder nur denkbaren Art von Schurken in Berührung gekommen. Da hatte sie gedacht, dass ihr inzwischen nichts so leicht Angst machen könnte, aber dieser Mann war anders. Jemanden wie ihn wollte man sich nicht gern zum Feind machen.
    Verstohlen sah sie sich im fürstlich eingerichteten Saal um, bemerkte den Thron und konzentrierte sich wieder auf den majestätischen Mann vor sich. Langsam dämmerte es ihr, dass sie von ihren Häschern als eine Art Geschenk angeboten wurde. Allen Mut zusammennehmend, begegnete sie scheinbar furchtlos dem Blick des Mannes.
    „ Je m’apelle Juliette de Montignac “, sagte sie mit all der Arroganz, die sie aufbringen konnte.
    Eine Französin! Khalid sah, wie der Anführer der Stammesvertreter sich die Hände rieb, und fragte sich, ob der Dummkopf ahnte, in welch missliche Lage er ihn mit diesem unerwünschten Geschenk brachte. Er verbeugte sich.
    „Prinz Khalid al-Raqam von Lash’aal.“
    Ein Prinz! Das hätte sie eigentlich schon an seiner stolzen Haltung erkennen müssen. Nun, Prinz oder nicht, er hatte kein Recht, sie gegen ihren Willen gefangen zu halten. Juliette hob unbewusst das Kinn. „Diese Männer haben mich entführt. Ich verlange, dass Sie mich freilassen.“
    Eindeutig Französin, dachte Khalid resigniert, und nach dem Ton ihrer Stimme und der hochmütigen Haltung zu urteilen, darüber hinaus auch noch eine Dame von vornehmer Geburt. Die diplomatischen Folgen

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