Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Collection Band 03

Historical Collection Band 03

Titel: Historical Collection Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye Michelle Willingham Joanne Rock Carole Mortimer
Vom Netzwerk:
entschlossener denn je, und begegnete unverwandt Daniels gleichgültigem Blick. „Sie werden mir fehlen, Mylord.“
    Er schien erstaunt zu sein. „Was hast du gesagt?“
    „Du wirst mir fehlen, Daniel“, wiederholte sie leise und mit einem kleinen, wehmütigen Lächeln.
    Dieses Lächeln und dass sie ihn endlich mit seinem Vornamen ansprach, als würde er ihr wirklich etwas bedeuten, war wie Balsam für seine Seele. Plötzlich wurde ihm bewusst, wie sehr er sich nach einem solchen Lächeln gesehnt hatte und dass er es genauso sehr brauchte wie die Luft zum Atmen.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Sie nahm ihm den Atem, sodass er nur bewegungslos dastehen und die wunderschöne Frau anstarren konnte, die ihn in kurzer Zeit so sehr verändert hatte.
    Alice.
    Seine schöne, wunderbare, mitfühlende Alice. Keine Frau war wie sie. Wie war es nur möglich, dass er bisher seine Gefühle für sie nicht erkannt hatte?
    Daniel schüttelte leicht den Kopf, als könnte er so seine Gedanken ordnen. „Ich habe es immer gehasst hier, Alice.“
    „Doch bestimmt nicht immer, Daniel“, protestierte sie betroffen. „Als Kind …“
    „Als ganz kleines Kind war mir die unglückliche Atmosphäre im Haus meines Vaters nicht bewusst. Erst als ich älter wurde, erkannte ich die völlige Gleichgültigkeit meines Vaters gegenüber meiner Mutter und ihrer Liebe für ihn. Und ich sah, wie unendlich traurig meine Mutter war.“ Er seufzte schwer. „Ich wurde zur Schule geschickt, als ich elf war, also war es leichter für mich, das Leid meiner Mutter einfach zu vergessen. Wenn ich in den Ferien nach Hause kam, bemühte sie sich immer, mich nicht sehen zu lassen, wie unglücklich sie war.“
    „Sie war deine Mutter und liebte dich.“
    „Ich liebte sie auch sehr.“ Daniel nickte versonnen. „Leider reichte meine Liebe nicht aus. Sie konnte sie nicht davon abhalten, sich umzubringen.“
    Alice keuchte erschrocken auf. „Aber deine Mutter starb an einer Lungenentzündung …“
    Er rieb sich die Stirn, als würde sie ihn schmerzen. „Die sie sich zuzog, nachdem sie sich in den See geworfen hatte, um sich zu ertränken.“
    „Aber … aber es gibt doch keinen See auf Wycliffe Hall.“
    „Nicht mehr“, erklärte er. „Sobald ich der Earl of Stanford wurde, ließ ich den See trockenlegen, damit nichts mehr darauf hinwies, dass es ihn je gegeben hatte.“
    Niemand hatte ihr von Dianas letzter verzweifelter Tat erzählt. Vielleicht wusste auch keiner davon. Vielleicht hatte Daniels Vater dafür gesorgt, dass es ein Geheimnis blieb. Nur leider nicht für seinen Sohn.
    Sie schüttelte betroffen den Kopf. „Kein Wunder, dass du es hasst, hier zu sein.“
    „Genau das versuche ich ja zu erklären, Alice.“ Daniel hatte das Gefühl, eine Last sei ihm von den Schultern genommen, als er seine junge Frau ansah, die so unendlich wichtig für sein Glück geworden war. „Alice?“ Er legte einen Finger unter ihr Kinn und lächelte sie an. „Ich hasse es gar nicht mehr. Als ich vorhin sagte, ich würde die Änderungen billigen, die du auf Wycliffe Hall vorgenommen hast, meinte ich das ernst. Ich beuge mich völlig deinen Bedingungen.“
    „Ich verstehe nicht …“
    „Du wolltest doch, dass man dich umwirbt und deine Liebe gewinnt, Alice“, erinnerte Daniel sie leise. „Und es ist auch mein Wunsch, dass mir erlaubt werde, dich zu umwerben und hoffentlich auch zu gewinnen.“
    Einen Moment lang sah Alice ihren Mann verständnislos an, zu verblüfft, um die Bedeutung seiner Worte sofort zu erfassen. Daniel wünschte sich, sie zu gewinnen?
    „Ich liebe dich, Alice!“, sagte er eindringlich, als er keine Antwort bekam. „Ich möchte … ich hoffe, du erlaubst mir, zu versuchen, deine Liebe zu erringen!“
    Daniel liebte sie? Das konnte nicht wahr sein!
    „Aber du warst doch auf dem Weg zu Lady Benbow in London“, wandte sie ein wenig vorwurfsvoll ein.
    „Es kränkt mich, dass du das auch nur denken konntest. Was immer ich auch sonst bin, Alice, und ich gebe zu, in den letzten zehn Jahren war mein Leben nicht vorbildlich, hatte ich nie die Absicht, mir nach meiner Heirat eine Geliebte zu halten. Nie würde ich meine Frau, und ganz besonders dich nicht, einer solchen Demütigung aussetzen.“ Daniel schüttelte bestimmt den Kopf. „Nein, mein Liebling, ich wollte nach London reisen, weil ich davonlaufen wollte. Vor dir. Vor meiner Liebe zu dir. Ich habe mich nie verlieben wollen, Alice, weil ich Angst hatte vor einer

Weitere Kostenlose Bücher