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Historical Collection Band 03

Historical Collection Band 03

Titel: Historical Collection Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye Michelle Willingham Joanne Rock Carole Mortimer
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erwartet. Und er verstand ihre Beweggründe nicht.
    Es stimmte, nie zuvor hatte er eine Frau geküsst. Als er ein junger Bursche gewesen war, hatte der Vater ihn gehänselt, sein Gestammel verhöhnt. Schließlich war er von keinem einzigen Mädchen begehrlich angeschaut worden. Jetzt konnte er dank seiner gehobenen Position fast jede Frau besitzen. Doch er wollte sich mit keiner einlassen, die ihn insgeheim verspotten würde. Was Lady Katherine von ihm hielt, vermochte er nicht abzuschätzen. Nur eins stand fest – sie berauschte seine Sinne. Nun trat sie vor die Flammen. Unter dem nassen Kleid zeichneten sich die Umrisse ihrer Gestalt ab, die aufgerichteten Brustwarzen. Allmählich bedrohte der Wunsch, die schöne Lady zu berühren, sein Ehrgefühl.
    Da er seine körperliche Reaktion verhehlen musste, kehrte Ademar ihr den Rücken. Oh Gott, um diese unwillkommene Begierde zu zügeln, müsste er noch mindestens eine Stunde lang draußen im Regen stehen.
    Er griff nach seiner Tunika, die wie eine nasse Haut an seinem Oberkörper haftete.
    „Zieht das aus, Sir.“ Katherine klang so gleichmütig, als wäre es für ihn – und für sie – ganz selbstverständlich, in ihrer Gegenwart seine Brust zu entblößen. Aber er wusste kaum, wie er sich benehmen sollte – und noch weniger, was sie von ihm wollte.
    Was er von ihr wollte, wusste er ganz genau. Und es war keineswegs ehrenwert.
    In diesem Moment drängte es ihn, die nassen Kleider von ihrem Körper zu zerren, ihre kühle Nacktheit zu kosten, mit seinen Küssen eine heiße Spur zwischen ihren Brüsten hinabzuziehen. So sehr sehnte er sich nach ihr, nach der intimsten Verschmelzung. Wenn er die Wärme eines weiblichen Körpers auch nicht aus eigener Erfahrung kannte – er hatte den Berichten seiner Brüder gelauscht und Erkenntnisse gewonnen, in der Gewissheit, die würde er eines Tages nutzen.
    Verdammt, er wollte bei Lady Katherine liegen und sie besitzen, wie es nur einem Gemahl zustand. Und da sie einen Mann wie ihn niemals heiraten würde, fiel es ihm umso schwerer, seine Hände bei sich zu behalten.
    „Ich dürfte nicht hier bei Euch bleiben“, seufzte sie. „Wenn mein Vater das wüsste, würde er mich züchtigen.“
    Und Nicholas of Ardennes würde mich auspeitschen lassen, bis ich blutüberströmt am Boden liege, dachte Ademar, und das wäre es mir wert … Nun, wenn er die Lady auch nicht anrühren durfte – wenigstens würde er die Erinnerung an ihren Kuss wie ein kostbares Gut hüten.
    „Ich werde gehen“, bot er ihr an und wandte sich zur Tür. „Am besten schicke ich Euch eine Kammermagd.“
    Doch sie versperrte ihm den Weg. Mit ihren dunkelblauen Augen musterte sie ihn und fand es anscheinend schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Sie schlang ihre Finger ineinander, dann hob sie eine Hand und berührte ihre Lippen. „So etwas tat ich noch nie. Einen Mann grundlos zu küssen …“ Zitternd rieb sie ihre Oberarme, als wollte sie einen Kälteschauer abwehren. „Eins müsst Ihr wissen – ich war wütend auf meine Schwester und Ewan, und deshalb …“ Die Erklärung blieb unausgesprochen.
    Deshalb – was? wollte er wissen. Zahllose Fragen peinigten ihn. Aber er brachte kein einziges Wort hervor, ohne sich wie ein Narr zu fühlen. Also stand er einfach nur vor ihr, das unerträgliche Schweigen bildete eine Barriere, die er nicht niederreißen konnte.
    Errötend fügte Katherine hinzu: „Es tut mir leid, wie schlecht ich mich benahm. Ich hätte Euch nicht küssen dürfen.“ Nun trat sie beiseite und gab ihm den Weg zur Tür frei. Dabei starrte sie zu Boden.
    Glaubte sie, ihr Geständnis hätte sie erniedrigt? Ademar merkte ihr an, wie schmerzlich sie litt. Das verrieten ihm ihre hängenden Schultern. Er wollte ihr versichern, der Kuss sei ein unverhofftes Geschenk gewesen. Und dass sie es wert sei, geliebt zu werden, obwohl er niemals der Mann sein könnte, den sie sich wünschen würde …
    Worte. Jetzt brauchte er Worte. Doch er war gefangen in einem Mahlstrom verwickelter Gedanken und sinnloser Floskeln. Wenn er den Mund öffnete, würde er nur unvernünftige Phrasen stammeln.
    Seufzend lehnte sie sich an die Wand, von sichtlicher Verzweiflung überwältigt, und er sah eine Träne an ihren langen Wimpern glänzen.
    Brachte er sie zum Weinen? Oder dachte sie an Ewan MacEgan? Trauerte sie um ihren Verlust?
    Aus einem Impuls heraus ging er zu ihr, hob ihr Kinn und zwang sie, ihn anzuschauen. Dann schob er den nassen Schleier beiseite

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