Historical Collection Band 03
schmeckte den Wein und ihn – leicht salzig, leicht herb und unendlich männlich.
Sie erzitterte am ganzen Leib.
Seine Lippen verzogen sich zu einem sinnlichen Lächeln. „Wo waren wir?“, fragte er heiser.
Mutig wies sie auf ihre Brust und fragte sich, ob er wohl das Pochen ihres Herzens spüren konnte.
„Du, meine Liebe, bist ein unerwartetes Entzücken.“ Seine Stimme war wie eine Liebkosung, und wieder erschauerte Julia. Vielleicht würde sie heute Nacht von einem Meister lernen, was Leidenschaft bedeutete. Oder erhoffte sie sich da zu viel?
Wieder tauchte Alistair den Finger in den kühlen Wein. Ein guter Mensch würde allem jetzt ohne Zweifel ein Ende bereiten. Ein guter Mensch würde sein Verlangen ignorieren und diese junge Frau von diesem Ort fortbringen. Sie gehörte eindeutig nicht zu Mrs B.s. gewohnten Subjekten. Leider war es genau das, was sie in seinen Augen auch so interessant machte. Indes würde ein guter Mensch sie nicht auf diese Art quälen.
Sieh der Wahrheit ins Antlitz, Alistair, du bist nicht einmal annähernd gut genug, sagte er sich trocken. Es war eine viel zu große Versuchung, ausgerechnet an einem solchen Ort eine außergewöhnliche Frau wie sie zu finden. Besonders da sie ihr Schicksal auch noch klaglos anzunehmen schien.
Er würde sich noch eine Weile länger vergnügen.
Er schrieb „Jungfrau“ auf Griechisch auf die Haut über einer ihrer Brüste. Seine kleine Hera versuchte, es zu lesen, doch er drückte den Mund darauf, leckte die Weinspuren fort und atmete tief den Duft nach Veilchen, rotem Wein und liebreizender Frau ein. Er verteilte kleine, flüchtige Küsse auf ihrer Haut und glitt dabei langsam immer tiefer, bis er das Tal zwischen ihren hohen, festen Brüsten erreichte – der Anfang einer Reise, die ihn zu noch größerem Vergnügen führen würde.
Doch er unterdrückte sein Verlangen, das das Gefühl ihres weichen Pos auf seinem Schoß so sehr reizte. Er atmete mehrere Male tief ein, um sich zu beherrschen, fing aber an, ihren Rücken zu streicheln, und hörte voller Zufriedenheit, dass sie scharf die Luft einsog.
Ein heftiger Schauer ergriff ihn, als sie zu seiner Überraschung mit den Fingern am Rand seines Morgenrocks entlangfuhr. Offenbar war sein kleiner Blaustrumpf kein passives Opfer, das sich willig zur Schlachtbank führen ließ. Dem Himmel sei Dank. Ihr Mut erfreute sein abgestumpftes Gemüt.
Etwas an dieser Frau, an der Art, wie sie auf der Bühne gestanden hatte, hatte ihn auf unerwartete Weise berührt. Nicht nur seine Begierden wie die meisten Frauen. Bei ihr hatte er den starken Wunsch verspürt, sie in seinen Mantel zu hüllen und vor den lüsternen Blicken der anderen Männer zu retten.
Doch die kleine Hexe hatte ihre Lage mit Bravour gemeistert. Und sie war auch keine Jungfrau mehr, trotz der Rolle der Unschuld, die sie auf der Bühne gespielt hatte. Das müsste ihn doch zufriedenstellen, oder?
Eine Strähne ihres langen karamellfarbenen Haars glitt über seinen Handrücken. Er rieb sie zwischen Finger und Daumen. So seidenweich und kühl. Ganz anders als ihre süße, kleine Kehrseite auf seinem Schoß, wo er glaubte, vor Hitze zu vergehen. Seine Erregung hatte ungekannte Ausmaße angenommen. Noch nie war ihm eine Frau so begehrenswert erschienen. Langsam atmete er ein und aus.
Wieder schrieb er mit dem weinfeuchten Finger, dieses Mal das Wort „sinnlich“, und zwar auf ihr Knie.
Die Augen hinter der Maske bekamen einen etwas verträumten, schläfrigen Ausdruck, als wartete sie voller Ungeduld darauf, dass er das Wort wieder mit dem Mund verschwinden ließ. Allmählich lernte er, ihre Reaktionen zu deuten, was sie nur noch begehrenswerter machte.
Er zögerte. Es wäre richtig, sie einfach gehen zu lassen.
Andererseits könnte er sie auch die ganze Nacht auf seinem Schoß sitzen lassen und das Vergnügen ihrer schönen Nähe genießen.
Wenn er ein guter Mensch wäre, würde er Ersteres tun. Ein vernünftiger Mann würde sich für Letzteres entscheiden.
Er war weder das eine noch das andere.
Alistair schob die Hand unter ihre Wade und hob ihr Bein an. Sie hatte hinreißende Beine, wohlgeformte Knöchel und hübsche Füße. Genüsslich strich er mit einer Hand über die zarte Haut.
Es gab nichts an ihr, was ihm nicht gefiel – außer vielleicht ihre Maske. Sie hielt sie beide auf Abstand wie Fremde. Auf der anderen Seite war das vielleicht gar nicht so schlecht, da sie ja auch nie etwas anderes sein würden. Nähe zu einem
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