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Historical Collection Band 03

Historical Collection Band 03

Titel: Historical Collection Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye Michelle Willingham Joanne Rock Carole Mortimer
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riesiges Bett beherrschte das Zimmer. Mehrere Kerzenleuchter standen auf den Tischen auf beiden Seiten des Bettes. Ihr flackerndes Licht ließ die makellos weiße Bettwäsche förmlich strahlen und warf gleichzeitig unheimliche Schatten auf das Bett – das leere Bett.
    Er musste noch auf dem Weg hierher sein. Sollte sie sich schon hinlegen? Nackt? Vielleicht würde er es vorziehen, das Vergnügen zu haben, sie selbst von ihrer hauchdünnen Tunika zu befreien?
    Ein Geräusch ließ sie zusammenzucken. Sie war also doch nicht allein. Neben dem Kamin entdeckte sie einen großen Mann in einem Sessel. Er saß so, dass kein Licht auf sein Gesicht fiel.
    Julia erschauderte. Lieber Himmel, jetzt war nicht der rechte Moment, Angst zu zeigen. „Guten Abend, Euer Gnaden.“ Sie knickste schnell.
    „Guten Abend“, antwortete er gedehnt und stand auf.
    Der gefallene Engel. Sie erkannte die Stimme. Jetzt erhob er sich, hochgewachsen und schlank und in einen weinroten Morgenrock gekleidet. Die zuckenden Flammen des Kamins hoben den mitleidlosen Zug um seinen Mund und den zynischen Blick noch hervor. Das lange Haar fiel offen über seine Schultern und verlieh ihm ein fast wildes Aussehen. Es würde gewiss nicht einfach sein, diesen Mann zu befriedigen.
    Ihre innere Unruhe wuchs, das Atmen fiel ihr schwer. Aus der Nähe strahlte er so viel Macht und so viel Kraft aus, dass sie davon überwältigt wurde. Obwohl ihr der Mund trocken wurde vor Angst, gelang es ihr irgendwie, still zu bleiben, während er gemächlich um sie herum ging und sie von oben bis unten betrachtete, als wäre sie ein Pferd, das zum Verkauf stand.
    Plötzlich wurde sie wütend. Ein seltsames Prickeln überlief sie. Der Mann war unerträglich. Arrogant und unhöflich. Aber da er dreihundert Guineas gezahlt hatte, besaß er wohl auch das Recht, zu sagen und zu tun, was ihm beliebte.
    Sie hielt weiterhin still und weigerte sich, ihn ihre Angst sehen zu lassen. Stattdessen setzte sie entschlossen ein kleines Lächeln auf. Gleich darauf spürte sie seine langen, schlanken Finger an ihrem Kinn und sah ihm unwillkürlich in die kühlen Augen. Er strich am Rand der Maske entlang, wo sie ihre Wange berührte.
    „Die Maske bleibt“, sagte Julia. „Das ist Teil meines Vertrags.“ Mrs B. hatte kaum mit der Wimper gezuckt, als sie darauf bestanden hatte, ihre Maske aufzubehalten, damit sie nicht erkannt werden konnte.
    Er seufzte. „Ich frage mich, ob du unter der Maske dreihundert Guineas wert bist?“ Jetzt strich er mit dem Zeigefinger an ihrem Hals entlang.
    Es fühlte sich nicht unangenehm an. Tatsächlich fühlte es sich fast wie eine Liebkosung an, und doch blieb seine Miene zu hart, zu verschlossen, als dass es mehr sein könnte als die bloße Prüfung einer teuer erstandenen Ware.
    Julia schauderte.
    Würde er sie für mangelhaft erklären und seine Meinung ändern? Sie unterdrückte ein ängstliches Stöhnen. „Ich bin sicher, ich kann Sie davon überzeugen, dass ich jeden Penny wert bin“, sagte sie mit leiser Stimme, um ihr Zittern zu verbergen. Insgeheim betete sie, sie würde die Kraft haben, ein solches Versprechen auch zu halten. Denn heute Nacht würde es ihr nicht mehr gelingen, einen anderen Mann zu finden, und Mrs B. würde darauf bestehen, dass sie wieder und wieder zu ihr kam, bis sie ihre Schulden bezahlt hatte. Sonst warteten der Konstabler und das Gefängnis auf sie.
    Dunstan hielt plötzlich mitten in der Bewegung inne, sein Blick wurde nachdenklich. Hatte er die Angst in ihrer Stimme gehört? „Du bist nicht wie Mrs B’s übliche Ware.“
    Sie gefiel ihm nicht. Warum hatte er um sie geboten, wenn er sie nicht anziehend fand? Wollte er sich einen grausamen Scherz mit ihr erlauben? Hatte er etwa vor, sie zu seinem Vergnügen um das so dringend benötigte Geld zu bringen? Oder zweifelte er einfach an ihren Fähigkeiten?
    Wenn ja, dann musste sie ihm das Gegenteil beweisen. Sie musste einfach. In dieser Situation würden die schmerzhaften Lektionen, die sie während ihrer Ehe gelernt hatte, endlich einmal von Vorteil sein. Sie wusste, wie man jedes Bedürfnis eines Mannes befriedigte, so widerlich es auch sein mochte.
    Ohne weiter zu zögern, legte sie die Hand an sein Kinn. Es war sauber rasiert, glatt und warm und schien unter ihrer Handfläche zu vibrieren. „Ich verspreche Ihnen, dass Sie nicht enttäuscht sein werden“, flüsterte sie.
    Er hob eine Augenbraue. Offenbar war er überzeugt worden.
    Ein Klopfen an der Tür ließ Julia

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