Historical Collection Band 03
sie jahrelang alles in ihrer Macht Stehende unternommen hatte, um diese Art von Intimität zu vermeiden.
Doch das brauchte er nicht zu wissen. „Ich bin seit drei Jahren Witwe.“
„Ah“, meinte er mit einem verständnisvollen Lächeln. „Lange genug, um ein wenig aus der Trauer erwacht zu sein und wieder an die Freuden des Ehebetts erinnert zu werden.“
„Sie sind sehr klug, Sir.“ Julia senkte den Blick, um ihn nicht die Wahrheit sehen zu lassen. Er war wirklich klug und würde sie durchschauen. Aber sie würde nicht zulassen, dass die Vergangenheit diesen wundervollen Moment trübte.
Ganz langsam fuhr er mit dem Finger an ihrem Gürtel entlang, bis er den einzigen Knoten darin fand. „Ich glaube, dies ist der Schlüssel, den ich suche“, sagte er leise.
Heißes Verlangen erfasste sie. Sie sprach, ohne zu überlegen. „Probieren Sie ihn doch aus.“
Der Knoten war in Blitzesschnelle gelöst, der Gürtel fiel auf den Boden. Jetzt wurde der Stoff nur noch an einer Schulter gehalten. Dunstan streifte ihn gemächlich ab, wobei er mit den Fingern über ihre Brustspitzen strich.
Ihre Knie fühlten sich wundervoll weich an. Wie konnte eine so flüchtige Berührung nur solche Hitze in ihr auslösen? War es möglich, dass sie dasselbe auch bei ihm bewirken könnte? „Ich bin an der Reihe.“ Sie löste den Gürtel. Sein Morgenrock öffnete sich und enthüllte eine breite, mit hellen Härchen bedeckte Brust. Feste Muskelstränge zeichneten sich unter dem flachen Bauch ab. Er war voll erregt, überaus eindrucksvoll. Unwillkürlich fuhr Julia sich mit der Zunge über die Lippen, ein wenig verunsichert von seiner Größe. Zu groß für sie.
Angst ließ sie erzittern. Hatte sie sich zu sehr von ihren Gefühlen leiten lassen? Würden die nächsten Erfahrungen sich als genauso entsetzlich erweisen, wie sie sie in Erinnerung hatte? Nichts in seinem Verhalten ähnelte den Erfahrungen, die sie in der Vergangenheit gemacht hatte, aber das konnte sich schnell ändern. Sie zwang sich, den Blick zu ihm zu erheben. Dunstan beobachtete sie aufmerksam unter halb gesenkten Lidern.
Und so traf sie eine Entscheidung. Sie würde keinen Rückzieher machen. „Imposant“, sagte sie mit gespielter Kühnheit. Es war das erste Wort, das ihr in den Sinn kam.
Ein Lächeln erschien um seine Mundwinkel. Der grausame Zug verschwand. „Danke.“
Der Mann hatte Humor. Er wollte es nur niemanden wissen lassen. Irgendwie schien er dadurch menschlicher. Vielleicht versteckte sich hinter der zynischen Fassade ein weicheres Herz, als er zugeben mochte.
Er glitt mit der Hand ihren Arm entlang und schlüpfte unter ihre Tunika, dann hielt er inne und sah Julia an. Kaum fähig zu atmen, nickte sie nur zustimmend. Mit einer einzigen kräftigen Bewegung packte er den Stoff und zerriss ihn.
Trotz der Wärme im Zimmer erschauerte sie. Doch es hielt nur einen Moment an. Als sie seinen anerkennenden Blick auf ihrem nackten Leib spürte, wurde ihr ganz heiß.
„Vollkommenheit“, flüsterte er. „Reine Vollkommenheit.“
Etwas unsicher, und doch insgeheim mehr als zufrieden, schenkte sie ihm ein Lächeln. „Ein wenig übertrieben, aber ich danke Ihnen.“
Er hob eine Augenbraue, sein charmantes Lächeln vertiefte sich. „Ich übertreibe nie.“ Damit hob er sie schwungvoll auf die Arme und legte sie sanft auf die kühlen Laken. Hastig schlüpfte er aus seinem Morgenrock und warf ihn beiseite.
Ein aufregender Mann. Das geschmeidige Spiel seiner Muskeln beeindruckte sie. Die breiten Schultern wirkten im Vergleich zu den schmalen Hüften noch breiter. Die Schenkel waren lang, stark und muskulös, sodass man den Eindruck bekam, keine Last wäre zu schwer für ihn. Neben ihm kam Julia sich schwach und klein und verletzlich vor.
Aber er machte keine Anstalten, zu ihr zu kommen.
Sie ließ den Blick frei über ihn gleiten. Er hatte das Gesicht eines Apollo, doch die Rauheit eines Zeus. Regungslos blieb er vor ihr stehen und erlaubte ihr, sich an ihm sattzusehen.
Unbewusst fuhr sie sich wieder mit der Zunge über die Lippen und sah ihm fast ehrfürchtig ins Gesicht. Er gab vor, von allem ungerührt zu bleiben, aber die Leidenschaft in seinem Blick und die fest zusammengepressten Lippen verrieten die Anstrengung, die ihn das Warten kostete.
Er tat es ihr zuliebe. Er wollte ihr Zeit geben, sich an seinen Anblick zu gewöhnen und erst dann ihre Entscheidung zu treffen. Eine heftige Empfindung schnürte ihr die Kehle zu. Dankbarkeit. Und mehr als
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