Historical Collection Band 03
anderen Menschen war schließlich nicht das, was er wollte. Er wollte sie. Und zwar mit einer nie gekannten Heftigkeit.
Er hob ihr Bein an und berührte ihr Knie mit der Zunge. Immer höher wanderte er mit den Lippen an dem Saum des lächerlichen Fetzens Stoff entlang, der ihren aufregenden Leib bedeckte. Wie hinreißend sie war, wie aufreizend der Duft ihrer Erregung. Es war mehr, als er ertragen konnte, ohne seinen niederen Begierden nachzugeben.
Er hob den Kopf, stellte das Glas ab, schob sie von seinem Schoß herunter und erhob sich.
„Zeit für dich, nach Hause zu gehen.“ Alistair konnte selbst nicht ganz glauben, was er sagte, aber die Worte waren ausgesprochen, deutlich und kompromisslos.
Sie öffnete fassungslos den hübschen, sinnlichen Mund. „Habe ich etwas falsch gemacht?“
Ihre Enttäuschung kam völlig überraschend für ihn, bis er den Grund dafür erriet. „Mach dir keine Sorgen. Du und diese alte Hexe Mrs B. werdet bezahlt werden.“
Der Ausdruck ihrer blauen Augen verblüffte ihn. Sie sah mehr als nur enttäuscht aus, sie sah aus, als hätte er sie gekränkt.
Der Anblick erhöhte sein Verlangen noch, und mehr noch – er rührte ihn.
Verdammt noch mal, wenn er ausnahmsweise einmal versuchte, anständig zu sein!
2. KAPITEL
E s überraschte Julia nicht, dass er sie nicht wollte. Aber es schmerzte sie, und zu ihrer Schande musste sie zugeben, dass sie enttäuscht war. Eine Überraschung war es allerdings nicht.
Dieser starke Mann, der sie ohne die geringste Mühe von seinem Schoß gehoben hatte, konnte jede Frau in London haben – vielleicht sogar in der Welt, wenn er nur mit dem Finger winkte. Warum sollte er für sie zahlen wollen, die ihm so wenig zu bieten hatte?
„Es tut mir leid“, sagte sie, noch leicht heiser von der Leidenschaft, die er in ihr erweckt hatte. Sie räusperte sich und wandte das Gesicht ab. „Es macht nichts.“
„Du willst es.“ Er klang erstaunt.
Plötzlich hob er sanft ihr Kinn an, und es kostete sie große Überwindung, ihm in die durchdringenden grauen Augen zu schauen. Sie sahen sich wie in einem stummen Gefecht einen langen Moment unverwandt an.
„Lüg mich nicht an, meine Kleine. Sag mir, dass du es willst.“
Warum zögerte sie? Sie begehrte ihn. In den wenigen Augenblicken mit ihm hatte sie größere Leidenschaft empfunden als während der gesamten Zeit ihrer Ehe. Warum sollte sie nicht die Gelegenheit ergreifen, etwas Wundervolles zu erleben? Sie schluckte. „Ja. Ja, ich will es.“
Er nickte kurz. „Wer würde einer so schönen Frau wie dir einen Wunsch verweigern? Wollen wir?“ Er wies auf das Bett.
Noch ganz schwindlig von ihrer ungewohnten Kühnheit sah Julia ihm dabei zu, wie er das Tablett mit dem Wein und der Feder zu einem der Nachttische trug. Dann wandte er sich um und streckte die Hand aus. „Die Nacht ist kurz, und es gibt vieles, was wir entdecken wollen.“
Der sinnliche Ton seiner Stimme ließ sie erschauern. Sie zitterte vor freudiger Erwartung, bebte vor Verlangen. Noch nie hatte sie ein so überwältigendes Begehren gespürt. Und es war ihre Wahl gewesen, ihre Entscheidung.
Seine Hand fühlte sich warm und trocken und glatt an. Er umarmte sie und küsste sie, eine Hand behutsam in ihren Nacken gelegt, die andere auf ihren Po. Als ihre Lippen miteinander verschmolzen und er sie dann sanft drängend mit der Zunge liebkoste, schmeckte Julia den Wein in ihrem Mund. Als Ehefrau hatte sie nicht geahnt, dass es so etwas wie diese Küsse geben könnte, als junges Mädchen hatten ihre Träume so viel unschuldiger ausgesehen. Die Küsse dieses Mannes waren schwindelerregend, sie nahmen ihr jeden Willen, bis sie bereit war, alles für ihn zu tun.
Seine Brust hob und senkte sich heftig, und jedes Mal wenn er ihre Brüste berührte, ging ein süßes Kribbeln durch sie und rief eine Sehnsucht in ihr wach, die sie nicht ganz verstand. Es war nur der Hauch einer Liebkosung, doch Julia stand in Flammen.
Und irgendwie vergaß sie ihre Ängste.
Er schien ebenso erregt zu sein wie sie. Sein Atem kam mühsam und klang rau, als ob auch er etwas begehrte, das er nicht begreifen konnte. Und doch war er offenbar zufrieden damit, es hinauszuzögern.
Verwegen schlüpfte sie mit einem Schenkel zwischen seine Beine und presste ihn gegen die harte Länge seiner Männlichkeit.
Dunstan löste den Mund von ihrem und sah ihr ins Gesicht. „Ganz ruhig, mein Liebling. Wir haben viel Zeit. Du bist etwas übereifrig.“
Übereifrig. Nachdem
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