Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
Vom Netzwerk:
die zur Debatte gestanden hatte. Waren es vierzigtausend gewesen? Fünfzig? Er glaubte doch wohl nicht, dass sie erwartete, diese Summe zu zahlen. „Ich dachte …“
    „Sie hatten daran gedacht, Fesseln aus Schwanenfedern, seidene Schnüre und samtene Seile anzubieten, um den Preis zu rechtfertigen? Nein, vielen Dank. Ich habe bereits genug von ihrer Ware geprüft“, sagte Troy grausam. Und sehr unfreundlich. Sie sah aus wie ein wildes Tier mit geschwollenen Lippen und der noch immer vorhandenen Röte des Orgasmus. Sie lehnte sich auf der Suche nach einer Stütze an die Chaiselongue. Ihre Perlen hingen in einem Knoten auf ihrem Rücken. Oh Gott, welch wildes, anziehendes Wesen!
    Seine diplomatischen Reflexe kehrten zurück. Wenn du in einer schwierigen und tendenziell brisanten Lage steckst, ist es am besten, dich zurückzuziehen und deine Gedanken zu ordnen. In dem Zustand, in dem er sich gerade befand, traute er sich ganz und gar nicht über den Weg. Er musste hier raus, bevor er weitere Fehlurteile fällte. Bisher hatte er nur selten den Rückzug gewählt, aber jetzt war dieser Schritt vernünftig. Außerordentlich vernünftig sogar, sagte er zu sich, während er seinen Mantel zuknöpfte und sein Halstuch achtlos in die Tasche stopfte. „Ich glaube, es ist das Beste, wenn ich Ihnen nun einen schönen Tag wünsche, Madam.“
    Constance versuchte aufrecht stehen zu bleiben, aber ihre Beine zitterten. Sie schüttelte ihre zerknitterten Unterröcke aus. Ihre Lippen fühlten sich geschwollen an. Ihr Schoß zuckte. Ihre Hüften schmerzten. Sie fühlte sich gedemütigt und verstand nicht, warum sie so weit gegangen war und wie sie sich selbst betrogen hatte, als sie gedacht hatte, sie würde nicht weiter gehen. Sie hatte diesen Mann betrogen, der es nun so eilig hatte zu gehen. Sie hatte ihn glauben lassen, dass sie jemand anders sei als die respektable Person, die sie in Wirklichkeit war.
    Er hatte es so eilig wegzukommen, dass sie fast glaubte, dass er sich ebenso schuldig fühlte wie sie selbst. Die Realität von Annalisas Leben traf Constance wie eine Ohrfeige. Sie hasste sich selbst für das, was sie getan hatte; Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie versuchte sie zurückzuhalten und schaute weg, damit Troy nicht sah, dass sie um Fassung kämpfte. Sie konnte jetzt keine Fragen oder Beschuldigungen ertragen.
    Es schien, als werde ihr Wunsch erfüllt. Die Tür schloss sich unvermittelt hinter Troy, und mit ihm schwanden alle Fantasien, die sie seit dem Öffnen der Tür begleitet hatten. Constance schauderte. Sie konnte sich nicht länger vormachen, dass sie nur ausprobierte, wie sich das Leben ihrer Zwillingsschwester anfühlte.
    „Auf Wiedersehen, Sir“, sagte sie abwesend zu dem leeren Zimmer. Sie fror. Langsam ging sie und hielt nur kurz bei der Tür an, um sie zu verriegeln. Dann stieg sie die Treppe nach oben. Sie krabbelte unter die Laken von Annalisas Bett und zog die Pelzdecke über sich, damit sie ihr Gesicht nicht im Spiegel an der Decke sehen musste. Das Spiegelbild einer gefallenen Frau. Und dazu die Spiegelung einer ziemlich dummen Frau.

3. KAPITEL
    E ingehüllt in die Pelzdecke, schlief Constance schließlich ein. Sie erwachte am frühen Morgen mit einem schweren Kopf und deprimiert. Die Ereignisse des vorigen Tages schienen wie ein ferner Traum. Eine Menge allzu lebendiger und allzu plastischer Bilder zogen ihr durch den Kopf. Sie stöhnte gedemütigt und – zu ihrer Schande – feucht vor Begierde. Sie stieß die Bettdecken beiseite und zwang sich aufzustehen, wobei sie versuchte, ihre Gedanken auf praktische Alltagsdinge zu lenken. Sie brauchte körperliche Arbeit, um sich zu beschäftigen und diese Bilder zu vertreiben. Später war noch genügend Zeit, über das nachzudenken, was passiert war. Mit ein bisschen Abstand würde sie die Dinge aus einem anderen Blickwinkel sehen. Oder gar nicht mehr darüber nachdenken.
    Die nächsten Tage verbrachte sie damit, alle Erdgeschosszimmer in Annalisas Haus zu säubern und durchzusehen. Die schiere Menge von Annalisas Besitztümern erstaunte sie. Sie besaß drei verschiedene Essgeschirre, jedes komplett für vierundzwanzig Gäste. Einen ganzen Schrank voller Gläser und Karaffen aus Bleiglas. Einen Keller voller Wein und kistenweise Champagner.
    Constance verpackte Dinge in Kisten. Sie schrubbte die Böden und polierte Möbel und reinigte sogar die Fenster mit Essig. Jeden Abend fiel sie in einen unruhigen Schlaf, und jeden Morgen wachte sie auf und

Weitere Kostenlose Bücher