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Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
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erblühten.
    Der Frühling war die Zeit der Wiedergeburt und Erneuerung. Ostern war die Zeit tiefen Glaubens, und ihr Glaube hatte sie bisher immer gestärkt. Er würde ihr helfen, die Sache bis zum Ende durchzustehen. Sie musste nur fest daran glauben, dass sie das Unmögliche wahr machen konnte, denn das war ihre letzte und einzige Chance.
    „Wartet!“
    Gabrielle wandte sich um, war sich indes nicht sicher, ob sie hören wollte, was der Ritter zu sagen hatte. Er stand in der Zeltöffnung, die untergehende Sonne tauchte seine Gestalt in goldenes Licht, und sie war erneut erstaunt, wie gut er aussah.
    Und wie anders er doch war als die Männer, die sie kannte. Wer hätte gedacht, dass ein Ritter einen Besitz wie Perricault ausschlagen konnte?
    „Madame“, sagte er ruhig, „ich nehme Euer Angebot an.“
    Sie starrte ihn an, diesen Umschwung hatte sie nicht erwartet. Sie entdeckte ein verstecktes Lächeln in seinen Mundwinkeln, und ihr Herz begann schneller zu schlagen.
    Er wollte sich doch keinen Scherz erlauben?
    Oder kümmerte ihn plötzlich ihr Wohlergehen? Ein heißer Schauer durchzog ihren Körper, als sie seinen durchdringenden Blick spürte.
    „Zum Wohle Eures Sohnes“, fügte er hinzu.
    Diese Worte trafen Gabrielle wie ein eiskalter Guss.
    Sie machten ihr schmerzlich klar, dass sie nicht ausschlaggebend für die Entscheidung des Ritters war, und dies in einem Augenblick, in dem sie sich so verletzlich fühlte. Nur zu gut wusste sie, dass sie keine Frau war, für die Männer ihr Leben beim Turnier riskierten oder Troubadoure ihre Balladen dichteten. Doch es ihr so deutlich ins Gesicht zu sagen, war an einem Tag wie diesem zu viel.
    Seine Äußerung erinnerte sie daran, dass alle Männer nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht waren. Yves de Saint-Roux wollte Perricault, genau wie sie angenommen hatte, allem gespielten Widerstand zum Trotz.
    Sie war eine Närrin, wenn sie Enttäuschung darüber empfand, dass sich alles entwickelte, wie sie es erwartet hatte.
    Gabrielle hob den Kopf und hielt dem Blick des Ritters stand. Um keinen Preis wollte sie ihn merken lassen, wie sehr seine Worte sie getroffen hatten. Wenn er nur Perricault wollte, dann sollte er es auch bekommen.
    Und nicht mehr.
    „Dann werdet Ihr auch eine Bedingung annehmen, Chevalier, die ich zum Wohle meines Sohnes stelle.“
    Seine Augen verdunkelten sich. „Und diese wäre?“
    „Dass unsere Verbindung nur auf dem Papier besteht“, dingte Gabrielle sich aus und hatte plötzlich einen Einfall, wie sie ihrer Bitte die Launenhaftigkeit nehmen konnte. „Ich möchte nicht den Anspruch meines Sohnes auf Perricault durch einen jüngeren Bruder gefährden.“
    Yves presste die Lippen zusammen, und sie freute sich an seinem offensichtlichen Missfallen, dass sie ihn nicht in ihrem Bett willkommen heißen wollte. „Dies wäre eine ungewöhnliche Ehe“, stellte er fest, und Gabrielles Zorn wuchs.
    Konnte ein Mann denn nur an sein eigenes Vergnügen denken!
    Es war besser, die Dinge gleich zu Beginn klarzustellen. Sie wollte mit offenen Augen in diese Ehe gehen. Es war gut, von Anfang an zu wissen, dass er nicht anders war als all die anderen Männer.
    „Ich werde mich nicht um Eure Affären kümmern“, erklärte sie mit bitterem Unterton. „Mein einziger Wunsch ist, meinen Sohn wieder an meiner Seite zu haben und sein Erbe gesichert zu wissen. Wenn Ihr den Besitz für ihn treulich verwaltet, stimme ich unserer Verbindung freudig zu, sei sie ungewöhnlich oder nicht.“
    Für einen Augenblick musterte Yves sie schweigend, und Gabrielle wurde sich bewusst, dass sie sich an diese nüchternen Blicke gewöhnen musste, wenn sie mit diesem Mann zusammenleben sollte.
    Dann bot er ihr seine rechte Hand. „Wir haben ein Abkommen geschlossen, Madame.“
    Sie starrte seine Hand an und war unsicher, was sie tun sollte. Kein Mann und keine Frau hatten je eine Abmachung mit ihr auf eine solche Weise geschlossen. Betrachtete er sie etwa als gleichwertige Gefährtin?
    Oder wollte er sie verspotten?
    Nichts von alldem konnte sie in seinem steinernen Ausdruck entdecken. Und er wartete auf ihre Antwort.
    Zögernd ließ Gabrielle ihre Hand in die seine gleiten.
    Yves schloss seine Finger fest um ihre, weder Spott noch Spiel zeigten sich in seinen Augen. Die Wärme und Stärke seines Händedrucks ließen ihr verräterisches Herz schneller schlagen als sonst.
    „Seid versichert, ich habe genauso wenig Interesse an einer Verstrickung der Gefühle wie Ihr“,

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