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Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
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von hinten an.
    „Oho! Du versuchst wieder, dich lieb Kind zu machen, nachdem von Hafer die Rede ist!“ Der Stallmeister lachte und schob spielerisch Methuselahs Kopf beiseite. „Du hast noch nicht vergessen, dass der alte Xavier immer etwas davon versteckt hält. Was ist mit deinem Satteltrick, Monsieur Methuselah? Hast du diesen vergessen, während du fort warst?“
    „Ihr könnt unbesorgt sein“, meinte Leon zu Yves. „Die Tiere mögen ihn, ebenso wie er sie mag.“
    Saint-Roux nickte, und ein Lächeln huschte über seine Lippen. „Ja, das kann ich sehen.“
    „Ich werde dafür sorgen, dass er sich ebenfalls um Gastons Wallach kümmert, denn Ihr habt heute Abend genug zu tun.“ Der ergraute Ritter blinzelte Yves zu. „Seid beruhigt, das Tier wird so verwöhnt werden, dass es freiwillig in den Fluss springt, sobald es ihn wieder sieht.“
    Yves warf einen Blick zum Feuer und sah, dass Gaston warm eingehüllt war und heiße Suppe schlürfte. Es war klar, dass der Junge sein Pferd jetzt nicht selbst versorgen konnte, doch er wollte am nächsten Morgen dafür sorgen, dass er zusätzliche Arbeit übernahm, um ihn zu ermutigen zu denken, ehe er handelte.
    Saint-Roux dankte dem Ritter und trat an das Feuer heran. Kinder liefen hinter ihm her, betrachteten verstohlen seine Waffen und seine Rüstung und tuschelten aufgeregt untereinander. Gabrielle blieb zurück, denn sie war von jenen umgeben, die ihren Bericht hören wollten.
    Als das Fleisch verzehrt war, richteten alle wie auf ein Kommando ihre Augen auf Yves. Er trat vor, und die Männer umringten ihn. Der Ritter stellte einen Fuß auf einen Stein, stützte den Ellenbogen darauf und sah sich in der Runde um.
    Ihre Blicke waren ernst und düster.
    „Beschreibt mir die Umgebung und die Lage von Perricault“, forderte er sie ruhig auf.
    Ein Mann trat vor und zog eine geschwungene Linie vor Yves in den Staub. „Hier ist der Fluss“, sagte er und zeichnete ein Rechteck auf der östlichen Seite. „Die Burg liegt hier.“
    „Wie hoch ist das Flussufer dort?“, wollte Saint-Roux wissen.
    „Es fällt steil in den Fluss hinab, und die Steinwände ragen hoch darüber empor.“ Der Mann warf ihm einen Blick zu. „Die Mauern sind unüberwindlich glatt und zudem immer mit vielen Bogenschützen besetzt.“
    „Und hier ist die Barbakane“, fügte er hinzu, beugte sich vor und ritzte zwei Kreise am nördlichen Ende seiner Darstellung in das Erdreich. „Mit Türmen auf jeder Seite des Tores.“
    „Was ist mit dieser Mauer?“ Yves zeigte auf die östliche Seite. Der Mann runzelte die Stirn.
    „Dort fließt ein Nebenfluss vorbei, der südlich der Burg in den Hauptfluss mündet.“ Er zog neuerlich eine Linie, sodass Perricault in die Flussgabelung eingebettet war. Der Chevalier verzog das Gesicht, als der Mann ihn anblickte. „Es ist ein kleinerer Fluss, und das Ufer ist nicht so steil, doch trotzdem nicht weniger gefährlich.“
    „Und hinter den Toren?“
    „Ein Außenhof von einer Mauer mit Toren umgeben, die den Burgfried und den Innenhof umschließt.“
    Es war ziemlich sicher, dass man Thomas dort gefangen hielt. Yves betrachtete abermals stirnrunzelnd die Zeichnung. „Sagt mir mehr darüber.“
    „An der Außenseite Holztore, dann das Fallgatter und dahinter, im Inneren, eisenbeschlagene Tore.“ Der Mann fuhr mit seinem Finger die Linie entlang, die die Nordseite der Mauer darstellte. „Es gibt keinen Weg, die Tore zu erreichen, ohne entdeckt zu werden, denn hinter der Blendmauer befinden sich zahlreiche Beobachtungsposten.“
    „Ihr scheint Perricault gut zu kennen“, bemerkte Yves und sah ihm in das wettergegerbte Gesicht. Er hatte gelernt, argwöhnisch gegen jene zu sein, die begierig darauf waren, ihr Wissen mitzuteilen. Doch dieser Mann machte den Eindruck, als ob er seinem Herrn schon lange mit dem Schwert gedient hatte.
    Er schien etwa dreißig Lenze zu zählen, obgleich ihn diese Jahre gezeichnet hatten. Sein Gesicht war gebräunt, eine lange, bereits verheilte Narbe zog sich über seine Wange. Unter anderen Umständen hätte man ihn als ansehnlich bezeichnen können. Nun wirkte er wie ein rauer, aber kampferprobter Krieger.
    Er hatte langes, dunkles Haar, das im Nacken zusammengebunden war, und einen stechenden Blick. Seine Gesichtszüge waren hart. Er war von kräftiger Statur, und seine muskulösen breiten Schultern waren unter der Tunika zu erkennen. Ein wahres Arsenal an Klingen hing an seinem schweren Gürtel.
    Dieser Mann war kein

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