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Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
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eines Kindes seine Stimmung verändern konnte.
    Aber auch Gabrielles Lächeln hatte diese Wirkung.
    Er warf einen Blick in den anderen Stand und sah, wie Methuselah sie beide unheilvoll beäugte. Er beugte sich zu dem Knaben, und seine Stimme klang wohlüberlegt scherzhaft. „Doch denke ich, dass keiner von uns beiden so bald Methuselahs Freund sein wird.“
    Thomas kicherte und schüttelte den Kopf, es machte ihm offenbar Freude, dass sie beide bei dem Hengst in Ungnade gefallen waren. Das Sonnenlicht schien plötzlich die Ställe heller zu durchfluten als zuvor, und Yves’ Herz war voller Freude darüber, dass er in Gabrielles Haus Aufnahme gefunden hatte.
    Perricault war nun sein Zuhause.
    Thomas war nun sein Sohn und sein Freund.
    Könnte doch auch Gabrielle hören, wie ihr Sohn sprach!
    Er beobachtete Thomas’ strahlende Augen, als dieser die Pferde besah. Es war deutlich sichtbar, welche Vorliebe der Knabe für diese Tiere hatte, und es konnte kein Zufall sein, dass er sein erstes Wort hier gesprochen hatte.
    Yves erinnerte sich nur zu gut, wie sehr er die Wolfshunde in den Ställen Sayernes bewundert hatte, als er ein Knabe war. „Als ich ein Junge war, so in deinem Alter“, sagte er vorsichtig, „hatten wir Wolfshunde in den Stallungen von Sayerne.“
    Thomas wandte sich dem Ritter zu, und sein Gesicht strahlte voll Freude.
    Er sprach jedoch nicht.
    „Ich spielte gerne mit den Hunden“, gestand Yves, obwohl der Junge noch immer schwieg. „Magst du Hunde?“
    Thomas nickte begeistert, und seine Finger klammerten sich an den Ritter. Vielleicht könnte die Anwesenheit von Hunden Thomas noch zugänglicher machen.
    Doch duldete Gabrielle Hunde unter ihrem Dach? Dass keine in der Halle waren, machte ihn nachdenklich. Er sollte sie fragen, was sie darüber dachte, ehe er Thomas etwas versprach.
    Yves’ Herz schien für einen Augenblick auszusetzen. Er vermutete, dass Gabrielle jedes Zusammentreffen unter vier Augen vermied, aber nun hatte er einen Grund sie zu sehen. Die Neuigkeit von Thomas’ erstem Wort und seine Idee, wie man dem Jungen weitere Worte entlocken konnte, gab ihm die beste Entschuldigung, seine Gemahlin aufzusuchen.
    Immerhin war sie die Herrin der Burg und mochte es, wenn man ihre Meinung erfragte.
    Und vielleicht, wenn ihm das Glück hold war, bot sich die Gelegenheit zu einem Kuss.
    Er konnte es kaum erwarten, sie alleine zu sehen.
    Die Sonne war bereits gesunken, und die Schatten des späten Nachmittags wurden immer länger in dem Gemach. Gabrielle hielt kurz inne beim Anblick des bereits zur Nachtruhe vorbereiteten großen Bettes. Das Gesinde war nicht sehr zartfühlend in seinen Andeutungen, und sie wusste, dass man ahnte, dass ihr Gemahl das Bett nicht mit ihr teilte.
    Gabrielle fand das große Bett ungewöhnlich kalt des Nachts.
    Für einen Augenblick gestattete sie sich den Gedanken daran, wie sie mit Yves umschlungen lag, gemeinsame Vormittage im Bett, die Nächte voller Zärtlichkeiten … Doch sie schüttelte entschlossen den Kopf.
    Auf ihr eigenes Verlangen hin konnte das nicht sein. Gabrielle öffnete den Gürtel und durchquerte den Raum, um einen kostbareren anzulegen – dies war ihr einziges Zugeständnis, wenn sie Yves jeden Abend bei der Tafel Gesellschaft leistete. Beharrlich vermied sie jeden weiteren Blick auf das Bett.
    „Gabrielle?“
    Geschmeidig wandte sie sich um, als sie vernahm, wie Yves sanft ihren Namen murmelte. Ihr Herz pochte, als der Mann ihrer Träume müßig auf der Schwelle stand. Nicht zum ersten Mal hatte sie das seltsame Gefühl, dass er ihre Gedanken erraten konnte.
    Sein Haar schimmerte golden, und seine Augen schienen ungewöhnlich dunkel. Sein Gewand leuchtete in tiefem Blau, wie damals an jenem Abend am Hofe des Herzogs, und Gabrielle war sich schmerzlich der vertraulichen Atmosphäre in dem Schlafgemach bewusst.
    Das Bett schien ihrer spotten zu wollen. Hätte sie nicht gewusst, dass es ein Ergebnis ihrer ausufernden Fantasie war, wäre sie sicher gewesen, dass das Himmelbett größer schien denn je und das weiße Leinen zum Liebesspiel einlud.
    Doch lieber würde sie sterben, als Yves zu zeigen, wie sehr er sie betört hatte. Warum kam er hierher? Er hatte die Schwelle zum Schlafgemach seit ihrer Hochzeitsnacht nicht mehr übertreten.
    Ihr Herz setzte einen Moment aus. War das irgendeine List, um seine eigenen niedrigen Bedürfnisse zu befriedigen?
    Könnte sie ihm widerstehen?
    Gabrielle richtete sich auf. „Ist etwas passiert?“, fragte

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