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Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
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und vergegenwärtigte sich die Unterstellungen der schönen Edelfrau. Es sträubte sich alles in ihr, wenn sie an die armselige Meinung dieses Weibes über ihren Charakter dachte. Aber es schien ihr nicht klug, mit solch einer Lästerzunge über das wahre Verhältnis zwischen ihr und Yves zu sprechen.
    Gabrielle gelang ein höfliches Lächeln, sie hasste es förmlich, dass sie gezwungen war, zu lügen. „Yves ist sehr überzeugend, wie Ihr sagt.“
    Adelys kicherte. „Oh, ja, das kann er sein.“ Auf ihrem Gesicht lag ein wissendes Lächeln, und sie warf erneut einen Blick in Yves’ Richtung, der inzwischen bei Gaston angelangt war. „Er ist ein guter Fang. Ich muss Euch erneut zu Eurem guten Geschmack beglückwünschen.“
    Gabrielle bemühte sich, die aufkeimende Wut zu verbergen. „Der Chevalier und ich scheinen gut zueinanderzupassen“, sagte sie selbstzufrieden.
    Adelys lachte heiser darüber. „Ja, Ihr habt einen reichen Besitz, und er sieht stattlich aus! Ich kann Euch keinen Vorwurf machen, dass Ihr ihn zwischen Euren Schenkeln willkommen heißt, Gabrielle, doch Ihr hättet nicht den drastischen Schritt tun sollen, Euch wieder zu vermählen.“
    „Mir gefällt der Zustand gut“, sagte die Herrin von Perricault förmlich. Schmerzlich wurde ihr bewusst, dass sie ihren Gast nicht beleidigen durfte.
    „Und ihm wohl auch!“ Adelys de Mornay beugte sich näher und tippte mit einem Finger auf Gabrielles Schulter. „Auch ich bin darüber erfreut. Sobald ich die Neuigkeiten hörte, musste ich einfach kommen, um unsere alte Abmachung wieder zu beleben.“
    Gabrielle runzelte die Stirn, ihr war nicht klar, was das eine mit dem anderen zu tun hatte. „Ihr kamt, um zu jagen?“
    Die edle Dame lächelte. „Ja, doch in der Halle Perricaults anstatt im Wald.“ Sie spitzte die Lippen. „Außer, wenn das Wetter gut war.“
    In der Halle? Gabrielle sah auf und erkannte, dass Adelys sie aufmerksam beobachtete.
    „Oh, meine Liebe, ziert Euch nicht! Wir hatten uns schon zuvor einen Mann geteilt, oder nicht? Und das ohne Widerspruch.“
    „Ich weiß nicht, wovon Ihr redet“, erklärte Gabrielle.
    „Ich meine Michel , Gott gebe ihm die ewige Ruhe, er hatte seinen Eifer, aber kein Geschick im Bett, wenn Ihr mir meine kühne Rede vergebt.“ Sie nickte zu Yves. „St. Roux indes, nun, schon der Gedanke an seine Berührung lässt mich erbeben.“
    „Michel?“ Meinte Adelys, sie hätte … sie und Michel hätten … was Gabrielle dachte, dass sie meinte?
    „Schaut doch nicht so überrascht, Gabrielle!“ Sie griff nach ihrer Hand und tätschelte sie. Offenbar war die Geste tröstend gemeint, aber die Hand der blonden Frau war wie Eis. „Ihr müsst es gewusst haben.“
    Gabrielle starrte ihren Gast an.
    Adelys strahlte triumphierend. „Ich meine, Michel war so lüstern, dass es nicht verwunderlich ist, dass Ihr wohl froh wart, wenn er sich einer anderen zuwandte. Eine Frau allein hätte ihn niemals zufriedengestellt.“ Sie seufzte in Erinnerung, während Gabrielle erstarrte. „Was war er doch für ein Mann!“, seufzte sie erneut. „Ich habe Michel vermisst.“
    Dann bemerkte sie den erstarrten Blick der Burgherrin und lachte erneut auf. „Oh, meine Liebe, Ihr spielt die verwundete Gemahlin zu gut! Sicher habt Ihr uns gesehen, zumindest einmal. Michel war nicht im Geringsten diskret. Ich war mit Eurem Mann im Garten, während Ihr auf der Bank saßt und sticktet, keine zwei Dutzend Fuß entfernt. Ihr müsst es gewusst haben!“
    Gabrielle sah auf ihre Hände hinab, die so fest verschlungen waren, dass die Knöchel weiß hervortraten. Sie erinnerte sich an jenen Tag im Garten sehr genau, obwohl er bereits sieben Jahre zurücklag. Adelys war zum ersten Mal nach Perricault gekommen.
    Jetzt war ihr fast ebenso übel wie an jenem Morgen, jedoch aus einem anderen Grund. Wie dankbar war sie damals über Michels Aufmerksamkeit gewesen. Er hatte sie zu ihrem Lieblingsplatz im Garten geführt, damit sie die Sonne genießen konnte. Er war so fürsorglich gewesen.
    Warum log dieses Weib? Es mochte zwar keine Liebe zwischen ihr und Michel gegeben haben, aber sie waren aufrichtig zueinander gewesen.
    So hatte sie zumindest gedacht.
    „Im Garten?“, wiederholte Gabrielle hölzern. Sie konnte sich solch kühne Schamlosigkeit nicht vorstellen.
    „Aber gewiss! Er brachte Euch zu Eurer Bank im Rosenhaag und raunte mir zu, wie sehr er die Gefahr der Entdeckung liebte.“ Adelys lachte hinter vorgehaltener Hand. „Er war an

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