Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
Vom Netzwerk:
diesem Tag ein sehr stürmischer Geliebter, das könnt Ihr mir glauben. Er übertraf sich wahrlich selbst.“
    Gabrielle erinnerte sich, als die beiden unerwartet erschienen, übermütig lachend, und an die Blätter, die an ihrem Gewand hingen. Die ganze Zeit hatte sie unschuldig die Erklärung geglaubt, Madame de Mornay sei über einen Stein gestolpert, doch nun ergab das alles einen entsetzlich anderen Sinn.
    Sie schluckte, aber sie konnte sich der Wahrheit nicht entziehen.
    Adelys hatte sich mit Michel vergnügt. Dann hatte ihr Gemahl mit ihr, Gabrielle, das Lager geteilt ohne ein Wort des Eingeständnisses.
    Und das war immer und immer wieder geschehen.
    Ekel über diese Enthüllung erfasste Gabrielle. Wie konnte Michel sie und die Heiligkeit ihres Ehebundes so entehren? Wie konnte Adelys ihre Gastfreundschaft annehmen, während sie Ehebruch unter dem Dach Perricaults beging?
    Sie musste eine Närrin gewesen sein. Eine vertrauensvolle, unschuldige Närrin.
    Ging es ihr jetzt wieder so? Sie erinnerte sich daran, mit welcher Anmut Yves Adelys die Hand geküsst hatte, und sie schien zu wissen , welche Art von Liebhaber er war …
    Gabrielle fühlte Übelkeit in sich aufsteigen.
    Als sie immer noch nichts sagte, beugte Adelys sich mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen näher zu ihr. „Ihr müsst es gewusst haben, doch Ihr habt Michel nichts Gutes getan, ihm nichts davon zu sagen. Oh, wie war er enttäuscht!“
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Gabrielle zwang sich zu schlucken, wohl des strahlenden Blickes bewusst, den Adelys auf sie gerichtet hatte. „Oh, natürlich“, log sie, und die Worte drohten ihr im Halse stecken zu bleiben. „Es ist so, wie Ihr sagt.“
    Die blonde Schönheit betrachtete sie einen langen Augenblick, dann legte sie ihre eiskalten Hände über Gabrielles. „Und nun werden wir unsere vergnügliche Gewohnheit wiederholen“, wisperte sie. Sie drückte sie spielerisch und lachte perlend vor Vergnügen. „Ich kann Euch nicht sagen, wie sehr mich Eure Wahl erfreute. Meine Besuche auf Perricault werden sehr lange dauern!“
    Adelys hob den Kopf. Ihre Aufmerksamkeit wurde zu schnell abgelenkt, um Gabrielles Gesichtsausdruck zu bemerken. Als das Frauenzimmer unter Aufbietung all ihrer Reize lächelte, wusste Gabrielle, wer sich ihnen näherte.
    Sie sah auf und erblickte Yves, der mit zielstrebigem Schritt den Raum durchquerte. Welche Aussicht hatte sie, sein Herz zu erringen, im Wettstreit mit der List der blonden Schönheit? Ihr Magen zog sich zusammen, als ihres Vaters Verdammung in ihren Ohren erneut widerhallte, und sie konnte um keinen Preis länger in der Halle verweilen.
    Sie floh und wich dabei Yves’ fragendem Blick aus. Tränen trübten ihre Augen, sodass sie über den Steinboden stolperte, aber sie eilte weiter. Adelys’ grausames Gelächter klang in ihren Ohren wider.

17. KAPITEL
    G abrielle wirkte verstimmt. Yves sah, wie sie davonlief, dann wandte er sich der Frau zu, von der er sicher war, dass sie die Schuld daran trug. „Was habt Ihr gesagt?“
    Das Frauenzimmer lächelte geziert und klopfte auf die Bank, die Gabrielle kurz zuvor verlassen hatte. „Kommt, setzt Euch zu mir“, lockte sie, „und ich werde Euch alles erzählen, was Ihr zu hören verlangt.“
    Yves hatte nichts für das Benehmen dieser Weibsperson über, noch weniger für die Art, wie sie lachte, als seine Gemahlin fortlief. Gabrielle war aufgebracht gewesen, das war nicht zu leugnen, und Adelys war verantwortlich dafür. Er hatte gesehen, wie sie immer und immer wieder am Hofe des Herzogs zu ihrem eigenen Vergnügen sich in das Leben anderer eingemischt hatte.
    Sie würde nichts sagen, was der Wahrheit auch nur nahekam.
    „Das Mahl wird bald aufgetragen“, sagte er kurz. „Wenn meine Gemahlin und ich nicht zurückgekehrt sind, wartet bitte nicht auf uns.“
    Damit wandte er sich ab und machte sich auf die Suche nach Gabrielle.
    „Ihr könnt mich doch nicht verlassen!“, rief Adelys. „Ich bin Euer Gast.“
    Der Ritter warf ihr über die Schulter hinweg einen abweisenden Blick zu. „Ein ungebetener Gast, und Eurem Benehmen in der Halle nach ein unwillkommener noch dazu“, ergänzte er. „Genießt das Mahl.“
    Adelys war entrüstet, Yves indes hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern. Seine Gemahlin war betrübt, und er konnte nur hoffen, den Schaden, der angerichtet wurde, wieder gutzumachen.
    Er fand sie im Rosengarten, ein Schatten unter den anderen der Nacht, das Gesicht in den Händen

Weitere Kostenlose Bücher