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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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Hayden hatte sich seit dem Essen bei ihren Eltern, an dem auch Jed teilgenommen hatte, ungewöhnlich reserviert verhalten. Der Grund dafür war vermutlich derselbe, der auch sie plagte: Jed Kinkaid befand sich noch immer in Kairo. Weshalb verschwand er nicht?
    Als Victoria ihre Gastgeberin begrüßte, bemerkte sie, wie sich ihr ein paar Köpfe zuwandten, was sicherlich nicht an ihrem schulterfreien rosa Crêpe-de-Chine-Gewand lag. Nein, die Leute tuschelten über ihre Entführung und spekulierten, ob ihre Jungfernschaft noch intakt war.
    Unter den wachsamen Augen ihres Vaters begannen sie und Hayden nun das Gespräch mit anderen jungen Personen, und Victoria fühlte sich schon wohler, bis sie Jed von der Veranda in den Ballsaal treten sah. Sofort schlug ihr Herz so laut, dass sie meinte, Hayden müsse es hören.
    Jeds dunkles, glänzendes Haar war ordentlich geschnitten, wenngleich es noch immer eine Spur zu lang war. Das elegante Abendjackett betonte seine breiten Schultern, lag eng an seinen schmalen Hüften an, und die Weste darunter brachte seine schlanke Taille zur Geltung. Die eng geschnittene Hose aus feinem Tuch spannte sich über seinen muskulösen Schenkeln. Sogar der modische Binder wirkte bei ihm eher verwegen, wozu der Kontrast zwischen der schneeweißen Hemdfront und der sonnenbraunen Haut das Seine beitrug.
    Jed sah so hinreißend gut aus, dass die anwesenden unverheirateten Damen – und auch viele der verheirateten – sofort auf sein unverschämt charmantes Lächeln reagierten, sich um ihn scharten und nicht mehr von seiner Seite weichen wollten.
    Nacheinander tanzte er mit ihnen durch eine Serie von Walzern. Victoria, die ihn in der Wüste gelehrt hatte, sich anmutig zu nicht hörbaren Melodien zu bewegen, war eine der wenigen Anwesenden, die nicht in seinen Armen über den Tanzboden schweben würden. Sie hätte ihre Verzweiflung darüber laut hinausgeschrien, doch leider erinnerte Haydens Gegenwart sie ständig daran, wessen Verlobte sie war.
    „Ah, Kairos neuester Held ist auch hier“, bemerkte Cameron, der neben seiner Tochter und deren Zukünftigem stand. „Der Mann macht eine ansehnliche Figur, nicht wahr? Kein Wunder, dass sich die Damen um ihn reißen.“
    „Das sind lauter dumme Gänse. Es ist Ihr Verdienst, Sir, dass Sie Ihre Tochter zu etwas mehr Verstand erzogen haben. Der Kerl gehört nicht unter Menschen unserer Art. Seine flüchtige Anziehungskraft liegt nur daran, weil er sich so sehr von den Gentlemen unterscheidet, mit denen vornehme Damen es gewöhnlich zu tun haben“, erklärte Hayden.
    „Seine Anziehungskraft liegt daran, weil er ein männlicher, gut aussehender und charmanter Bursche ist“, widersprach Cameron. „Jed mag ein Rohdiamant sein, doch ein Diamant ist er. Mit einem bisschen Schliff überstrahlt er so manchen der sogenannten Gentlemen. Meinst du nicht auch, Victoria?“
    „Selbstverständlich meint sie das nicht“, antwortete Hayden an ihrer statt. „ Victoria würde ein so ungehobeltes Individuum niemals attraktiv finden. Kinkaid ist vielmehr eine Beleidigung ihrer zarten Empfindsamkeit.“
    „Hmm …“ Cameron blickte zwischen seiner ungewöhnlich schweigsamen Tochter und Reed hin und her.
    „Ach du meine Güte, ich sehe gerade, dass Mr. Kinkaid auch an dieser Festivität teilnimmt“, flüsterte Mrs. Shaw nervös und machte aus dem Trio ein Quartett. „Da müssen Kairos Mamas heute Abend besonders aufpassen, wenn so ein Schlingel unter ihren Töchtern los ist!“
    „Du brauchst keine Angst zu haben, meine Liebe. Victoria würde niemals etwas tun, das sie nicht wirklich will“, meinte Cameron.
    „Was mir Angst macht, ist ja gerade das, was sie möglicherweise will“, vertraute Grace ihrem Gatten an, nachdem Hayden Victoria auf die Tanzfläche geführt hatte.
    Victoria bewegte sich lustlos im Takt, was Hayden nicht aufzufallen schien. Als der letzte Akkord verklungen war, flüchtete sie sich erleichtert in eine ruhige Ecke. Leider wich ihr Verlobter nicht von ihrer Seite.
    „Du scheinst heute so abwesend zu sein, Hayden“, sagte sie. Wie sollte sie Jed davon überzeugen, dass es ihr gut ging, wenn sich ihr Verlobter so kalt und distanziert verhielt?
    „Das hat geschäftliche Gründe, meine Liebe. Es ist nichts, was dich besorgen müsste.“
    „Hayden, als deine Ehefrau werde ich deine Bürde teilen. Damit können wir doch jetzt schon beginnen.“
    „Wenn du es denn unbedingt wissen musst – man hat mir befohlen, den Gerüchten nachzugehen,

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