Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
Vom Netzwerk:
den Kopf und sprach mit den anderen zusammen das Amen. Auf Graces Zeichen füllte der Butler die Weingläser, und die Dienstmädchen trugen die köstliche Pastete auf.
    „Und jetzt einen Toast“, sagte Cameron. „Ich bitte alle, das Glas zu heben auf Jed Kinkaid, dessen Tapferkeit und Erfindungsgabe ein schreckliches Kapitel unseres Lebens zu einem guten Ende gebracht hat. Wir wollen gar nicht daran denken, was ohne sein Eingreifen hätte geschehen können. Mit größter Dankbarkeit trinken wir auf Sie und Ali.“
    Verlegen blickte Jed auf seinen Teller, während die anderen auf ihn anstießen. „ Vielen Dank“, flüsterte Victoria und schaute ihn über den Rand ihres Glases hinweg an.
    Weil ihn ihre feucht schimmernden Augen so bestürzten, flüchtete er sich in Albernheit. „Ach was, Leute, das war doch bitte fast gar nix!“ Es freute ihn, dass Vicky darüber leise lachte.
    „Absolut meiner Meinung“, pflichtete Hayden bei und sprach absichtlich besonders vornehm im Gegensatz zu Jeds Ausdrucksweise. „Sie dürften vermutlich so etwas wie ein Geschöpf der Wüste und vertraut mit ihren Gegebenheiten sein, nicht wahr?“
    „Wahrscheinlich habe ich schon mehr von ihr gesehen als Sie, doch nur wenige Menschen können sich darin wirklich heimisch fühlen“, stimmte Jed zu.
    „Ich hörte von Hayden, dass Sie die sandige Einöde recht gern mögen“, mischte sich Grace ein. „Was könnte eine solche leblose Umgebung so anziehend machen?“ Sie hielt dies für ein unverfängliches Thema, und außerdem wollte sie Jeds Aufmerksamkeit unbedingt von ihrer Tochter ablenken. Seine Blicke waren so intim, dass man meinen konnte, der Amerikaner liebkoste sie mit den Händen statt mit den Augen.
    „Ma’am, ich habe die Erfahrung gemacht, dass man die Wüste am besten mit einer liebreizenden Frau vergleichen kann, deren Versprechungen verlocken, obwohl ihr Ränkespiel gefährlich ist. Und solchen Versuchungen vermag ich nicht zu widerstehen.“
    „Das ist doch absurd!“ Verschreckt über Jeds unpassenden Vergleich ließ Hayden seine Gabel fallen, worauf ihm sofort eine neue gebracht wurde. „Eine Frau? Machen Sie sich doch nicht lächerlich.“
    Bisher hatte sich Jed nie Gedanken darüber gemacht, weshalb er die Wüste so anziehend fand. Jetzt genoss er es richtig, dass seine Äußerung Hayden sichtlich schockierte. „Frühmorgens und spätabends ist die Schönheit der Wüste unübertroffen. Der Sand schimmert golden, die blauen und violetten Farbtöne des Himmels wechseln ständig und verwandeln die Umgebung“, erläuterte Jed an Grace und Victoria gewandt. „So, wie aus einem entzückenden jungen Mädchen eine reizende Frau und eines Tages eine schöne alte Dame wird.“
    „Diese Verwandlung konnte ich bei meinen Frauen auch miterleben“, bestätigte Cameron, dem Jeds poetische Einsichten offenbar gefielen.
    „Wie jedes weibliche Wesen ist auch die Wüste in den frühen Stunden erstaunlich sanft und liebenswert, doch einen halben Tag später kann sie ein lebensbedrohendes Ungeheuer sein“, fuhr Jed fort und blickte Victoria an.
    „Jetzt übertreiben Sie doch sicherlich, Mr. Kinkaid“, protestierte Grace.
    „Nein, die Wüste verhält sich tatsächlich so“, erwiderte Jed, dem die roten Flecken auf Victorias Wangen nicht entgingen.
    „Eiskalt im einen Augenblick und entsetzlich heiß im anderen. Unvermittelt findet man sich mitten in einem üppigen, verlockenden Paradies wieder, das …“
    „Jed!“ Vickys Stimme klang ungewöhnlich hoch, ihr zornsprühender Blick war Jed wohlbekannt. Er lächelte, weil er sich eingestand, dass ihm das Streiten mit ihr in den vergangenen Tagen gefehlt hatte.
    „Kinkaid, ich glaube kaum, dass sich eine derartige Diskussion in Anwesenheit von Damen schickt“, tadelte Hayden scharf.
    „Worüber Sie diskutieren, weiß ich nicht, Reed. Oasen sind jedenfalls ein wichtiger Bestandteil der Wüste“, sagte Jed gelassen. „Auf sie bezog ich mich. Was dachten Sie denn?“
    „Ich … ich muss Sie falsch verstanden haben, Sir.“ Hayden merkte, dass Jed ihn überlistet hatte. Er errötete und versuchte, seine Verlegenheit zu überspielen. „ Victoria, erzählte ich dir schon, dass ich die Bestätigung unserer Reisepläne erhalten habe? Am ersten Oktober legen wir von Alexandria zu unserer Hochzeitsreise ab.“
    „In England wird es viel kälter sein, und das ist für mich das wahre Paradies“, meinte seine Verlobte.
    „Ich träume davon jedenfalls nicht“, sagte Jed.

Weitere Kostenlose Bücher