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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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gewesen. Morgen früh werde ich ihr das klipp und klar sagen.“
    „Wenn Ihr es nicht macht, werde ich es tun“, sagte Bess hocherfreut. „Nun geht und begebt Euch endlich zu Bett, sonst erkältet Ihr Euch noch auf den Tod.“
    Seraphina ging mit schnellen Schritten zu ihrem Gemach zurück. Die Tür zu dem großen Zimmer stand halb offen. Bess musste vergessen haben, sie zu schließen, als sie den schlafenden Robert hinausgetragen hatte.
    Mit einer achtlosen Bewegung stieß Seraphina die Tür hinter sich zu und ging zum Kamin hinüber, wo das Feuer bis zur rötlich schimmernden Glut herabgebrannt war. Plötzlich spürte sie die unangenehme Feuchtigkeit ihres Kleides und erschauerte. Schnell entledigte sie sich des Umhangs, ließ ihn auf einen Stuhl fallen, wandte sich um und … stieß auf einen harten, männlichen Körper.
    Der Schreckensschrei erstarb ihr jedoch auf den Lippen, als ihre tastenden Hände ihn erkannten, noch ehe sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt und die scharf geschnittenen Züge des Earls wahrgenommen hatten. Als der plötzliche Schreck einer heimlichen Freude Platz gemacht hatte, hätte sie ihm am liebsten die Arme um den Nacken geschlungen und sich an ihn geschmiegt.
    „Wo zum Teufel seid Ihr gewesen? Ich habe den halben Palast nach Euch durchsucht!“ Heywood packte sie an den Schultern, als sie versuchte, sich von der verwirrenden Nähe seines halbnackten Körpers zurückzuziehen.
    „Ich war bei Robert. Er hatte sich so aufgeregt, weil sein Kätzchen fortgelaufen war. Ich bin dann zur Kapelle gegangen, um es zu suchen.“
    „Ach so.“ Seraphina spürte, wie der Ärger in Heywood nachließ. Doch er hielt sie nach wie vor fest.
    „Jetzt schläft er, und Bess bleibt bis morgen früh bei ihm.“
    „Gut. Ich danke Euch“, antwortete der Earl mechanisch und starrte sie unverwandt an, als habe er nie zuvor ihr Gesicht gesehen.
    „Ihr habt nach mir gesucht? Warum?“, fragte Seraphina.
    „Um Euch zu sagen …“ Er hielt einen Augenblick inne. „Um Euch zu sagen, dass ich heute Abend nicht bei Grace Morrison war.“
    „Ich weiß.“
    „Ihr wisst es?“ Der Earl war sichtlich verwundert.
    „Ja, ich hörte ein Gespräch zwischen ihr und Lord Denleigh in der Kapelle, während ich dort nach der Katze suchte.“
    „Denleigh … natürlich …“ Der Earl stieß hörbar die Luft aus. „Und was haben sie gesagt?“
    „Hat das irgendeine Bedeutung?“, erkundigte sich Seraphina unsicher und fragte sich dabei, ob er ihr wohl glauben oder es für eine Erfindung ihrer Eifersucht halten würde.
    „Mehr als Ihr wissen könnt“, murmelte Heywood und zog sie zu einem Armstuhl neben dem Kamin. „Erzählt mir genau, was sie gesagt haben.“
    Seraphina senkte ihren Blick zu dem türkischen Teppich auf dem Fußboden, als sie wiederholte, was ihr in der Kapelle zu Ohren gekommen war.
    „Bei allen Heiligen, ich habe recht gehabt!“
    Seraphina hob überrascht den Kopf. Zufriedenheit war das Letzte, was sie von dem Earl erwartet hatte.
    „Es macht Euch nichts aus, dass sie Beziehungen zu Lord Denleigh hat?“
    „Etwas ausmachen?“ Heywood blickte sie so ausdruckslos an, als habe er ihre Gegenwart völlig vergessen. Doch dann begannen seine Augen zu strahlen, und er schüttelte den Kopf. „Es ist seit Tagen die beste Neuigkeit.“
    „Ich verstehe das alles nicht …“
    „Noch kann ich es Euch nicht erklären, ebenso wenig wie ich Euch verständlich machen kann, warum ich so viel Zeit in Mistress Morrisons Gesellschaft verbracht habe. Alles, was ich im Augenblick sagen kann, ist, dass es mit der Königin in Zusammenhang steht. Es bleibt mir nichts, als Euch zu bitten, mir noch einen Tag lang zu vertrauen. Danach werde ich Euch alles erklären. Das verspreche ich.“
    „Nun gut …“, stimmte Seraphina zögernd zu.
    „Danke.“ Der Earl verzog den Mund zu einem Lächeln, das jedoch seine Augen nicht erreichte. „Ich weiß, dass ich nichts getan habe, um Euer Vertrauen zu verdienen …“ Er wandte sich unvermittelt um und warf einen Holzkloben ins Feuer. Dann lehnte er sich an den Kaminsims und starrte schweigend in die auflodernden Flammen. Seine wie in Stein gemeißelten Züge wirkten düster und angespannt in dem flackernden Licht.
    Er wandte auch dann nicht den Blick, als Seraphina sich leise erhob und neben ihn trat. „Mylord“, sagte sie zaghaft, „Ihr seht erschöpft aus. Braucht Ihr irgendetwas? Vielleicht ein Glas Wein …“
    Müde schüttelte Heywood den Kopf. „Ich

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